ᑭˢ𝚢ꏳh̶

𝙵𝚘𝚞𝚛𝚝𝚎𝚎𝚗

𝙼𝚢 𝚋𝚎𝚜𝚝 𝙷𝚎𝚕𝚙

Point of View
Jimin

Wieder mal lief ich mit Namjoon früh morgens durch die schneebedeckten Straßen am Stadtrand Seouls. Es war noch kälter als am Anfang des Monats und ich versteckte mein Gesicht hinter meinem Schal. Zu der unerträglichen Kälte kam noch die Dunkelheit die am Morgen herrschte. Fast so, als wäre es noch tiefste Nacht. Doch das war nicht wirklich schlimm, den Namjoon lief neber mir her. Es wäre schlimmer, hätte ich alleine durch die dunklen Straßen laufen müssen.

Ein Windzug kam auf und ich versuchte mein Gesicht noch tiefer hinter meinem Schal zu verstecken. Dies klappte aber nur bedingt gut, meine Nase und der obere Teil meiner Wangen lagen immer noch frei. Namjoon begann zu kichern, weshalb ich ihn verwirrt ansah. "Du siehst zu knuffig aus, wie du dein Gesicht hinter deinem Schal versteckst. Dazu noch die rötliche Nase und deine rötlichen Wangen.", sagte er und pickte mir in meine linke Wange. "Ey!", jammerte ich und schmollte meinen Bruder an. "Ach komm schon Jiminie. Du weißt doch, dass ich dich gerne ärgere.", sagte er lachend. "Außerdem denke ich, dass Yoongi das genauso sehen wird.", grinste er dann, worauf meine Wangen noch eine Spur röter wurden.

Seit zweieinhalb Wochen gehe ich jetzt schon auf die neue Schule und seit ungefähr eineinhalb Wochen bin ich mit Yoongi befreundet. Und seit einer Woch arbeitete Yoongi mit mir daran, ChimChim irgendwie los zu werden oder wenigstens mit ihm leben zu können, ohne ständig Angst zu haben. Namjoon, Hoseok und Taehyung unterstützten mich ebenfalls und sogar Jungkook hatte angefangen mich zu mögen und half auch ein wenig mit. Mit Taehyung hatte ich mich wirklich angefreundet und dadurch wurde mir immer mehr bewusst, dass ich Yoongi wirklich mehr mochte als nur Freundschaft. 

Bei diesem Gedanken wurde ich noch eine Spur röter und versuchte ein wenig intensiver mein Gesicht hinter meinem Schal zu verstecken. "Das bringt nichts Jiminie. Ich kenne dich zu gut und weiß dass du gerade so rot wirst wie eine Tomate.", sagte Namjoon neber mir und begann zu lachen. "Du bist ein Idiot.", sagte ich und bedachte ihn mit bösen Blicken. "Das weiß ich mein Lieber, das sagt mir Jin auch so gut wie jeden Tag."
"Wenn du willst, fange ich damit auch an. Dann sage ich nicht mehr 'guten Morgen Namjoon' sondern 'guten Morgen Idiot'. Wie klingt das?", fragte ich ihn frech. "Ne danke. Einmal täglich reicht mir.", lachte er.

Wir kamen an der Bushaltestelle an und warteten, Namjoon hatte sich mal wieder auf die Metallbank gesetzt. "Irgendwann friert dein Hintern wirklich noch an der Bank fest.", sagte ich, was ihn nur grinsen ließ. "Weil ich so einen heißen Arsch habe?", fragte er und lachte bei meinem angewiderten Blick. "Du bist so ein Vollidiot.", sagte ich mit einem angeekelten Unterton. "Jetzt bin ich schon ein Vollidiot? Wow ich hab's drauf. Von Idiot zu Vollidiot in fünf Minuten." Wieder lachte er, worauf ich nur lächelnd die Augen verdrehen konnte. Diese Tage waren wirklich am lustigsten. 

Der Bus kam und Namjoon und ich stiegen ein. Wir setzten uns auf einen der Zweisitzer, ehe Namjoon seine Kopfhörer aus seiner Tasche zog und mir einen der Hörer reichte. Er machte Musik an, die wir bis zu unserer Haltestelle hörten. Seufzend stand ich auf und lief gefolgt von Namjoon zu einer der Türen. Im Bus war es noch angenehm warm gewesen, doch als sich die Türen öffneten empfing uns die Kälte wieder mit einem Schlag. Ich zitterte kurz auf, ehe ich auf den Weg trat, wo der Schnee knirschend unter meinen Füßen nachgab. Namjoon folgte mir aus dem Bus und auch er wurde mit dem Knirschen des Schnees begrüßt.

Namjoon gähnte einmal herzhaft, was mich zum lachen brachte. "Was lachst du so?", fragte er mich verwirrt und ziemlich müde. "Du hast wieder deine Stimmungsschwankungen.", lachte ich, was ihn nur grummeln ließ. Hin und wieder hatte mein Bruder Stimmungsschwankungen, so wie wenn Mädchen ihre Tage haben. Das war immer ganz lustig, da Namjoon erst total gut drauf war und dann aufeinmal total müde und unmotiviert war, so wie heute.