𝚃𝚑𝚎 𝙼𝚒𝚗𝚜
Point of View
JiminWir standen vor einer der Wohnungstüren eines Wohnhauses nahe der Innenstadt Seouls. Yoongi holte die Schlüssel für die Tür hervor und schloss sie auf. Er reichte mir seine Hand und lächelte mich aufmunternd an. Ich ergriff seine Hand und lächelte ihn unsicher an, während er mich über die Türschwelle zog und die Tür hinter mir schloss. "Dad, ich bin zurück!", rief er in die Wohnung, während wir uns unserer dicken Winterklamotten entledigten. Ein Mann mitte vierzig kam um die Ecke in den Flur auf uns zu. "Yoongi, du blöder Idiot!", sagte er und nahm den aschblonden Jungen in die Arme. "Ich hab mir Sorgen gemacht. Hoseok kam mit deinen Sachen in der Hand her und sagte du wärst während des Unterrichts verschwunden und das war vor zwei Stunden! Wo warst du so lange? Außerdem ist dein Bruder total aufgelöst heim gekommen und ich habe keine Ahnung was mit ihm ist." Ich wusste es. Ich konnte wirklich nichts richtig machen. Yoongi jedoch schmunzelte und legte seine Hände auf die Schultern des Mannes. "Dad, komm runter. Hol Tae aus seinem Zimmer und setz dich mit ihm ins Wohnzimmer. Wir kommen gleich und klären alles auf.", sagte er zu seinem Vater, der ihn nur etwas verwirrt ansah. Hatte er mich etwa nicht bemerkt? Yoongis Vater schüttelte nur kurz den Kopf und verschwand dann.
Mit einem Seufzen drehte Yoongi sich zu mir um und lächelte mich entschuldigend an. "Tut mir leid, mein Vater kann sehr verpeilt sein." Ich lächelte ihn an und versuchte zu verstecken, wie sehr es mich runter zog Taehyung so verletzt zu haben. "Ist okay, ich kenne das nur zu gut. Mein Bruder ist auch von der Sorte." Yoongi lachte leicht und zog mich mit sich aus dem Flur. Links von uns befand sich direkt das Wohnzimmer. Es war schön eingerichtet. Ein Fernseher an der Wand, an beiden Seiten jeweils ein Regal. Dort waren Filme und ein paar CDs, sowie einige Bilder. Davor stand ein Couchtisch mit einer Glasfläche und schwarzem Rand. Dann kam ein blaues, ausgefranstes Sofa. Rechts war die Küche, die in hellen orange und gelbtönen gehalten war. Das war alles, was ich von meinem Standpunkt sehen konnte.
Auf dem blauen Sofa saßen Yoongis Vater und ein ziemlich aufgelöster Taehyung. Beide sahen zu uns, als wir das Wohnzimmer betraten. Während Yoongis Vater mich überrascht und verwirrt ansah, sprang Taehyung auf und funkelte mich böse an. Was anderes hatte ich von ihm auch nicht erwartet. "Was macht er hier?!", fragte Taehyung mit einem verachtenden Ton in der Stimme. Mein Blick glitt auf direktem Wege zu Boden. Wieso war ich nur so kaputt? Warum konnte ich nur alle verletzen? "Taehyung, so behandelt man keine Gäste!", sagte sein Vater streng und ich sah auf. "Ist okay, Mr. Min. Er hat jedes Recht darauf mich so an zu feinden.", sagte ich und verbeugte mich.
Mein Blick fiel auf Taehyung, der mich immer noch sauer anstarrte. "Taehyung, es tut mir so leid.", sagte ich und verbeugte mich tief. "Ich war zu schwach und hatte die Kontrolle verloren, weshalb ChimChim übernehmen konnte. Ich wollte dich nie verletzen." Dass ich meine Kontrolle wegen Sumi verlor, ließ ich beiseite. Es ging hier immerhin nicht um mich, nicht in erster Linie. "D-Das warst gar nicht du?", ertönte Taehyungs Stimme. Ich richtete mich wieder auf und sah ihn an, während ich mit dem Kopf schüttelte. "Nein, aber es war meine Schuld dass er übernehmen konnte. Deshalb tut es mir zutiefst leid, dass ich dich so verletzt habe ohne es wirklich zu merken." Erneut verbeugte ich mich, doch richtete mich wieder auf, als ich eine Hand auf meiner Schulter spürte.
Vor mir stand Taehyung, der mich mit wässrigen Augen ansah. Er nahm mich in den Arm, was ich erwiderte, wenn auch ein wenig überfordert. "Mir tut es leid. Ich hatte es total vergessen und gar nicht in erwägung gezogen, dass es ChimChim gewesen war und nicht du.", sagte er mit leicht zittriger Stimme. Ich wollte etwas erwidern, dass er sich nicht entschuldigen müsse. Doch ich beließ es dabei. Er würde sowieso alles abwehren, wenn er nur ansatzweise wie sein älterer Bruder war.
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ᑭˢ𝚢ꏳh̶
Fanfic[ABGESCHLOSSEN] Jimins Welt war noch nie wirklich heil. Als jedoch seine kleine Schwester starb zerbrach nicht nur seine komplette Welt sondern auch seine Psyche. Ob ein Schulwechsel und das Treffen einer bestimmten Person alles besser werden lässt...