𝙽𝚒𝚗𝚎𝚝𝚎𝚎𝚗

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𝙸𝚗 𝙻𝚘𝚟𝚎

Point of View
Yoongi

Ich wachte auf mit Jimin in meinen Armen. Mein Herz schlug ein paar Takte schneller und ein Lächeln legte sich auf meine Lippen. Sein Kopf war auf meiner Brust gebettet, sein eines Bein über meine gelegt. Ein paar seiner braunen Haarsträhnen hingen ihm in seinem Gesicht. Ich hob meine Hand und strich ihm diese Haarsträhnen aus seiner Stirn. 

Mein Magen machte sich bemerkbar. Ich würde wirklich gerne etwas essen, doch ich wollte Jimin nicht wecken. Ein Blick auf die Uhr und ich erstarrte kurz. Wir müssten bereits seit drei Stunden in der Schule sein. Erst jetzt fiel mir auf, wie hell es bereits draußen war. Bedauernd sah ich dem kleineren Jungen auf meiner Brust beim schlafen zu. Gleich müsste ich ihn wecken, diesen Anblick wollte ich mir einprägen. Gerade als ich mit dem Wecken anfangen wollte, wurde leise und vorsichtig meine Zimmertür aufgemacht.

Kurz darauf schob mein Vater seinen Kopf durch den Türspalt. Als er sah, dass ich wach war, wollte er beginnen zu sprechen, ich hielt ihn jedoch davon ab, indem ich einen Finger vor meine Lippen legte. Er schloss einen Mund wieder und betrachtete mich und Jimin. Ein Grinsen schlich sich auf seine Lippen, worauf ich nur meine Augen verdrehte. Leise trat mein Vater in mein Zimmer und kam auf mich und Jimin zu. "Ich hab dich heute in der Schule krank gemeldet, keine Sorge.", sagte er leise um Jimin nicht zu wecken. "Danke Dad.", sagte ich und sah wieder zu dem schlafenden Jimin auf meiner Brust. 

Das Lächeln schlich sich erneut auf meine Lippen. "Der Junge hat es dir echt angetan, hab ich recht?", fragte mein Vater, worauf ich nur verträum nicken konnte. "Was ist gestern passiert?", fragte er dann sanft. Ich schüttelte jedoch nur den Kopf. "Nicht wenn er hier ist.", sagte ich. "Nagut. Kommst du gleich in die Küche? Dann mache ich dir einen Kaffee mit." Ich nickte dankend und mein Vater verließ mein Zimmer. Kurz betrachtete ich noch den schlafenden Jimin, genoss das Gefühl von seiner Nähe und seinem Gewicht auf meiner Brust, ehe ich ihn vorsichtig von mir runter schob. Dies schaffte ich ohne ihn zu wecken.

Kurz darauf lief ich zu meinem Vater in die Küche, dort stand auf dem Tisch bereits eine Tasse Kaffee. "Danke.", sagte ich und nahm die Tasse in die Hand, pustete kurz und nippte an dem schwarzen Getränk. "Willst du mir hier vielleicht erklären was gestern passiert ist?", fragte er und musterte mich genauestens. Kurz seufzte ich, ehe ich beschloss ihm doch alles zu erzählen.

"ChimChim hatte die Kontrolle anstelle von Jimin und ich habe es nicht gemerkt. Er hat echt unschöne Dinge gesagt, von denen ich dachte dass sie von Jimin kommen. Er verschwand und kam wieder. Dieses mal wirklich als Jimin, doch ich hatte nichts bemerkt. Dann war ich es, der ihm unschöne Dinge an den Kopf geworfen hat. Wobei unschön nicht mal ein Ausdruck ist.", sagte ich und fuhr mir mit meiner Hand einmal über mein Gesicht. "Was hast du gesagt Yoongi?" Musste er gerade das fragen? "Ich kenne den Auslöser für seine Persönlichkeitsstörung. Den habe ich benutzt und habe ihm vorgeworfen, dass das alles nur geschwindelt sei. Dad, ich hab genau den Punkt getroffen den man bei einem Menschen nie treffen sollte."

Eine bedrückende Stille legte sich über uns. "Erzähl weiter, was ist dann passiert?" Ich schluckte heftig. "Er hat mir eine verpasst. Ich weiß nicht mal mehr genau was er gesagt hatte, aber sein Blick… sein Blick hat sich in meinem Hirn eingebrannt. Dieser enttäuschte und traurige Blick. Ich hab gar nichts mehr realisieren können. Im Unterricht konnte ich mich nicht konzentrieren und der Lehrer hat mich heim geschickt. Am Abend hat mich Jimins Bruder Namjoon angerufen und mir gesagt, dass Jimin nicht nach hause gekommen sei. Dann haben wir ihn gesucht. Ich fand ihn, wir sprachen uns aus und gingen heim. Aber ich fühle mich immer noch schuldig. So als hätte ich ihn verraten, auf der schlimmst Art und Weise."

ᑭˢ𝚢ꏳh̶Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt