𝙴𝚒𝚑𝚐𝚝𝚎𝚎𝚗

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𝙸 𝚍𝚘𝚗'𝚝 𝚠𝚊𝚗𝚗𝚊 𝚕𝚘𝚜𝚎 𝚢𝚘𝚞

Point of View
Yoongi

Er schlug seine wunderschönen Augen auf und blickte direkt in meine. Auf meinen Lippen lag ein sanftes, trauriges Lächeln, was noch trauriger wurde als ich Jimins enttäuschten Blick sah. Er setzte sich ein wenig auf und in den Schneidersitz, während sein enttäuscht-trauriger Blick weiterhin auf mir ruhte. "Was willst du hier?", fragte Jimin ziemlich kalt. Doch in seiner Stimme schwang noch etwas anderes mit.

Diesen Unterton hatte ich bei Taehyung schon so oft gehört. Wenn er am Grab unserer Mutter stand und mit ihr sprach, ihr sagte wie sehr er sie vermisse. Wie sehr er sich nach ihr sehnte. Genau diesen Ton hörte ich in Jimins Stimme mitschwingen, was mich ein klein wenig mehr lächeln ließ. "Mich entschuldigen. Besser gesagt, um eine Entschuldigung bitten.", sagte ich. Jimin verzog keine Miene, doch in seinen Augen sah ich, dass ich weiter sprechen sollte. "Es ist unverzeihbar was ich gesagt habe, Jimin. Alles was ich gesagt habe, vor allem da es ohne Grund war. Und trotzdem sitze ich hier bei dir, mitten in der Nacht in einem Stall, nachdem ich dich fast drei Stunden gesucht habe. Ich weiß dass das nicht du warst sondern ChimChim, der das mit meiner Familie sagte und ich kann nur hoffen dass du meine Entschuldigung annimmst.", sagte ich mit meinem Blick auf den Boden gerichtet. 

Aus diesem Grund bekam ich auch nicht mit, wie Jimins Blick immer weicher wurde. "Es tut mir so unfassbar leid Jimin. Ich weiß dass es ein riesen Fehler war, aber bitte verzeihe mir. Ich will dich nicht verlieren." Mir kamen langsam die Tränen und meine Stimme wurde zittrig. Ich hörte wie es raschelte und spürte kurz darauf zwei zierliche Arme um meinen Körper. "Mir tut es doch auch leid Yoongi Hyung.", sagte er weinerlich. Nun war es mit mir vorbei. Mein Herz explodierte förmlich vor Freude. Ich schloss meine Arme um seinen Körper und drückte ihn so fest an mich wie es ging, während mir die Tränen die sich angestaut hatten über meine Wangen liefen.

Von Jimin waren ebenfalls vereinzelte Schluchzer zu hören. "Nicht weinen Jiminie.", sagte ich glücklich lächelnd und streichelte ihm leicht mit meiner Hand durch sein Haar. "Es ist alles wieder gut, ich bin da." Jimins Griff um mich verfestigte sich ein weiteres mal und er versteckte sein Gesicht tiefer in meiner Halsbeuge. Eine Weile saßen wir einfach so da und hielten uns gegenseitig in unseren Armen. Dann fiel mir jedoch die Schule wieder ein, die Uhrzeit und wo wir hier waren. "Lass uns nach hause gehen.", sagte ich leise und sah meinen Jiminie an. Dieser sah zu mir hoch und nickte.

Wir richteten uns auf und verließen Hellfires Box, nachdem wir diese verriegelt hatten gingen wir nach hause. Dabei hielt ich die ganze Zeit Jimins kleine Hand. Es herrschte Stille, in der jeder seinen eigenen Gedanken nachging. Mich plagten immer noch die Schuldgefühle, ich bekam sie einfach nicht los. Genauso wenig wie die Erinnerung an Jimins Blick. Ich merkte wie ich mich ein wenig verkrampfte, was Jimin ebenfalls auffiel. "Ist alles okay, Yoongi?", fragte er sanft. Sollte ich sagen dass alles okay sei? Ihn damit anlügen? Ich wollte ihn nicht anlügen.

Mit einem Kopfschütteln sagte ich Jimin also, dass nicht alles okay war. Mein Blick war auf den Boden vor mir gerichtet, dennoch wusste ich, dass Jimin mich besorgt ansah. Er drückte meine Hand und fragte was los sei. "Ich fühle mich immer noch so schuldig. Ich bin schuldig, aber ich fühle mich so, als sei das alles noch lange nicht vorbei. Als hättest du mir noch lange nicht vergeben.", sagte ich, ohne meinen Blick vom Boden zu nehmen. 

Jimin blieb stehen was ich ihm gleich tat, da unsere Hände immer noch miteinander verschränkt waren. Er sah mich mit einem ernsten Blick an, der mir um ehrlich zu sein ein wenig Angst machte. "Ich bin schuld daran Yoongi. Weil ich ChimChim nicht unter kontrolle halten konnte. Du hast es nur nicht gewusst und hast Sachen gesagt, die du so nie sagen wolltest. Das alles ist nur zustande gekommen, weil ich zu schwach bin.", sagte er und wurde immer trauriger, während ich ihn immer geschockter ansah. "Und ich habe dir bereits verziehen du Idiot. Ich hab dich viel zu gerne, als dass ich dir nicht vergeben könnte, nur weil du Dinge sagtest, die du nicht meintest. Ich könnte dir beinahe alles verzeihen."

ᑭˢ𝚢ꏳh̶Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt