-9 Teil 2-

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Carter

Carter hält seinen Degen an die Kehle des Butlers des Anwesenden, als ein Papagei auf seiner Schulter landet. „Er ist bald da!" krächzt dieser in sein Ohr. Mit diesen Worten schlitz Carter die Kehle seiner Geisel auf und lässt den leblosen, blutenden Körper zu Boden gleiten. Um seine Füße bildet sich eine Blutlache. Carter macht schnell einen Schritt nach hinten, damit seine Schuhe nicht komplett vom Blut durchweicht werden und holt etwas Vogelfutter aus seiner Tasche heraus, um dem Papagei für seine Dienste zu danken. Zufrieden pickt der Vogel die Körner auf. „Nicolas, flieg zurück zum Ball und behalte die Frau im Auge, die die Flöte gepfiffen hat", flüstert Carter dem Papagei zu. Dieser nickt als Antwort und fliegt durch dasselbe Fester wieder davon. Carter blickt emotionslos vor sich auf den leblosen Körper und fängt an seine blutbeschmierte Klinge an der Kleidung des Toten zu säubern. Nachdem sein Degen wieder im Mondlicht glänzt, schreitet er leise durch den Raum zu seinen drei Männern, die gerade versuchen das Schloss vom Nachbarraum zu knacken. „Beeilt euch, Mr. Bluré ist auf dem Weg", gibt er seinen Männern Anweisungen. „Nur noch einen Augenblick, Captain", murmelt Phillip vor sich hin und dreht seinen Dolch erneut im Schloss herum. „Das dauert zu lange", knurrt George von der Seite. „Conrad, geh zum Fenster und halte nach einer Kutsche Ausschau", befiehlt Carter seinem ersten Offizier. Conrad nickt und schleicht leise zu dem Fenster, wo der Papagei durchfolg. Von dort aus, hat er einen guten Blickt auf die Einfahrt des Anwesens. „Geschafft", jubelt Phillip leise und öffnet die Tür mit einem leisem klicken. Carter eilt in den Raum und sieht ein gigantisches goldenes Fernrohr auf einem Gestell am Fenster stehen. Er packt sich das Fernrohr und verstaut dieses in den Koffer, der neben dem Fenster steht. „Captain, die Kutsche kommt", ertönt Conrads Stimme. „Dann lasst uns von hier abhauen", gibt Carter das Kommando an seine Männer. Phillip, George und Conrad ziehen ihre Degen und gehen voran. Carter dagegen behält eine Hand an seiner Pistole, da er mit dem schweren Koffer nicht mit seinem Degen kämpfen kann. Schnell schleichen Sie die Treppen herunter und zum Ausgang der Bediensteten. Als die drei Piraten in die Küche kommen, starren Sie die verängstigten, gefesselten Dienstmädchen an. Blacktooth kommt auf Carter zu. „Captain, wir haben alle Frauen im Haus gefesselt und die Wachen beseitigt", berichtet Blacktooth. Carter nickt nur zufrieden und gibt seinen Männern die Anweisung das Anwesen so schnell wie möglich zu verlassen. Dabei drückt er Conrad den Koffer in die Hand. „Wir treffen uns auf dem Schiff und macht Sie abfahrtbereit", gibt er seinem ersten Offizier die Anweisung.

Als Mr. Bluré endlich sein Anwesen erreicht, bemerkt er direkt die ungewohnte Stille. „Alfred, reichen Sie mir bitte meinen Degen", fordert er seinen Leibwächter auf. Dieser folgt seinem Befehl und händigt Mr. Bluré einen aus purem Gold angefertigten Degen. Mr. Bluré betrachtet diesen für einen kurzen Augenblick, seine atemberaubende Waffe, welches ein Familienerbstück ist. Viele Männer fürchten seine blutrünstige Klinge, die fast jedes Material wie Butter entzweien kann. Am Hefter des Degens befinden sich vier sehr seltene und unbezahlbare Diamanten, die hell im Mondlicht funkeln. Als die Kutsche endlich zum Stehen kommt, steigt Alfred zuerst aus. Bevor Mr. Bluré folgen kann ertönt ein Schuss und Alfred fällt vor ihm auf den Boden. Mr. Bluré geht schnell in Deckung und steigt rückwärts aus der anderen Tür aus. Dabei versucht er die Position des Schützen ausfindig zu machen. Als erneut ein Schuss ertönt, bemerkt er einen hellen Funken im Küchenfenster. Im selben Moment hört er, wie der Kutscher leblos neben ihm zu Boden fällt. Verzweifelt tastet er den leblosen Körper nach einer Pistole ab, aber vergeblich. „Mr. Bluré, wenn Sie diese Nacht überleben wollen, dann sollten Sie jetzt hinter der Kutsche hervorkommen", ertönt Carters emotionslose Stimme durch die totenstille Nacht. „Damit sie mich direkt erschießen können?", brüllt Mr. Bluré wütend zurück. „Tot nützen Sie mir nichts Mr. Bluré", antwortet Carter und kommt leise aus dem Anwesen heraus, seine Waffe hat er immer noch auf die Kutsche gerichtet. „Was wollen Sie von mir?", fragt Mr. Bluré. Carter, der sich mittlerweile sicher ist, dass Mr. Bluré keine Schusswaffe bei sich trägt, geht vorsichtig um die Kutsche herum. „Wer sind Sie?", schreit Mr. Bluré durch die Nacht, da Carter seine letzte Frage noch nicht beantwortet hat. Mit dieser Dummheit verrät Mr. Bluré Carter seinen genauen Standort, der sich auf der Höhe des toten Kutschers befinden müsste. Langsam beugt sich Carter nach rechts, um einen Blick hinter die Kutsche werfen zu können. Dort erkennt er, dass Mr. Bluré mit dem Rücken zu ihm steht. Mit einer schnellen fließenden Bewegung springt Carter hinter Mr. Bluré und hält ihm seine geladene Pistole an den Hinterkopf. „Eine Bewegung und ich schieße", flüstert Carter dem erstarrten Mr. Bluré ins Ohr. „Was wollen Sie", knurrt Mr. Bluré wütend. „Ich bin nur hier, um mir das zurückzuholen, was Ihre Familie meiner gestohlen hat.", beantwortet Carter endlich seine Frage. „Meine Familie hat garnichts gestohlen", zischt Mr. Bluré zurück. „Na, na, na, an Ihrer Stelle würde ich nicht lügen", belehrt Carter ihm eines Besseren. „Sie wissen ganz genau, dass die vier Diamanten des goldenen Degens nur beim rechtmäßigen Erben leuchten", fährt Carter fort. „Das ist nur dummes Geschwafel der Leute", kontert Mr. Bluré. „Da wäre ich mir nicht so sicher und jetzt reichen Sie mir ganz langsam den Degen", fordert Carter gelassen. „Nur über meine Leiche", knurrt Mr.Bluré zurück und reist seinen Kopf schlagartig nach unten und rammt seinen Ellenbogen gleichzeitig in Carters Bauch. Carter taumelt einige Schritte nach hinten, aber zieht seinen Degen rechtzeitig hoch, um die Goldenen Klinge abzuwehren. Mit einem kräftigen Stoß nach vorne, gelingt es Carter Bluré einige Schritte nach hinten zu stoßen. Doch sein Gegner lässt nicht lange auf sich warten, und greift Carter direkt erneut an. Durch die dunkle Nacht hört man nur Klirren der zwei aufeinanderprallenden Degen, die im Mondlicht schimmern.

Nach einigen guten Attacken von Mr. Bluré gelingtes Carter endlich ihn bei den Stallungen in die Enge zu treiben. Mit einemgekonnten Hieb, durchtrennt Carter ein dickes Seil, was einen Mehlsack über Mr.Blurés Kopf festhält und weicht dessen Klinge gekonnt aus. Mit einem dumpfenKnall landet der schwere Sack auf Mr. Bluré und reißt diesen zu Boden. Carterbeugt sich vorsichtig über den reglosen Köper und entzieht ihm den goldenenDegen aus der Hand. Sobald Carter den Degen in der Hand hält fangen alle vierDiamant am Hefter an zu leuchten. Mit einem zufriedenen Grinsen steckt Carterden goldenen Degen in die Scheide, die an seiner Hüfte befestigt ist und machtsich daran, Mr. Bluré zu entkleiden und zu fesseln.

Tagebuch eines PiratenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt