Zum Glück konnte ich meine Mutter davon überzeugen, dass es mir gut ging und ich ihr nichts verheimliche. Obwohl ich nicht genau weiß, wie ich das geschafft habe.
Es war Montagmorgen. Ich fühlte mich wie ein Fremder. Ich fühlte mich unwohl, als würde ich nicht mehr dazu gehören.
Im Bus saß ich alleine, da Taylor noch krank war. Ich sah meine Mitschüler, die lachten und sich miteinander unterhielten. Und ich saß dazwischen. Alleine mit Kopfhörern und Musik. Doch ich wusste natürlich, dass ich nicht allein war. Denn dafür sorgten sie. Ich durfte nicht allein sein. Sonst könnte ich ja jemanden anrufen und ihm alles verraten. Ich würde erst wieder allein sein können, wenn alles vorbei war. Doch wann würde das sein? In einer Woche? Einem Monat? Einem Jahr? Ich wusste es nicht. Und ich wusste nicht, wie lange ich das aushalten konnte.
Der Bus fuhr auf das Schulgelände, öffnete die Türen und wir stiegen aus. Vor dem Bus wartete Jay auf mich. Er breitete die Arme aus und rief " Liv Stewart lebt und ist aus ihrem Loch gekommen! " Er grinste dabei breit.
Ich ging auf ihn zu und fiel ihm in die Arme. Ich drückte ihn fest und wollte ihn nicht mehr loslassen. Er merkte, dass etwas nicht stimmte, fragte aber nicht nach. Das tat er nie. Und das sollte er auch nicht.
Es war schwer sich die Tränen zu verdrücken. Denn in diesem Moment wollte ich einfach weinen, still und ohne Worte. Das hätte vielleicht gut getan. Es einfach rauszulassen.
Doch das konnte ich nicht. Nicht dort auf dem Schulhof.
Jay drehte mich seitlich zu sich und wir liefen in die Schule. Selbst diese kam mir Fremd vor.
Ich drückte meinen Kopf an seine Brust. Das gab mir irgendwie ein Gefühl von Trost und Sicherheit.
Dann sah ich ihn. Den Mann. Der Mann aus dem Park. Obwohl ich sein Gesicht zuvor nicht gesehen hatte, wusste ich das er es war. Er passte nicht in das Bild von Schülern und Lehrern auf dem Flur. Es war der Mann, dessen Worte mich das ganze Wochenende verfolgt hatten. Sein Gesicht war von einer langen Narbe durchzogen. Er hatte grüne Augen, eine kleine Nase und einen schmalen Mund. Seine breiten Schultern wurden von einem schwarzen Jackett bedeckt.
Er zog eine Augenbraue hoch und sag mich an, als würde er mich warnen wollen. Ich wusste wovor. Ich wusste es ganz genau. Obwohl ich wünschte, dass ich es nicht wüsste.
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Schweig
ActionDas ist meine erste Geschichte hier auf Wattpad und ich hoffe sie gefällt euch. Wenn ja dann sagt es mir bitte und wenn nicht bin ich offen für Verbesserungsvorschläge :D Liv Stewart ist ein 16jähriges Mädchen auf der High School. Sie geht gerne mi...