Es war ein schwieriger Tag. Die ganze Zeit wurde ich angestarrt und als "Schlampe" oder "Hure" bezeichnet. Auch wenn ich versuchte das alles auszublenden, war es sehr verletzend. Besonders, da mich niemand nach den Bildern gefragt hatte und ich ihnen nicht die Wahrheit sagen konnte. Sogar im Unterricht spürte ich verachtende Blicke im Nacken. Daher war ich froh, als die Schule vorbei war. Mit dem Bus fuhr ich zunächst nach Hause. Dort rannte ich in mein Zimmer und warf meine Tasche neben mein Bett. Dann holte ich mein Handy raus. Und obwohl ich mir sicher war, dass sie nicht ans Telefon gehen würde, versuchte ich Taylor zu erreichen. Und ich hatte Recht. Bei Jay war ich überrascht. Er drückte mich weg. Ich machte mir Sorgen. Hatte er etwa auch diese Bilder bekommen? Oder hat sie ihm jemand gezeigt? Ich wollte nicht, dass er etwas Falsches von mir dachte. Ich wollte das klären. Also ging ich erst zu Jay, anstatt zu Taylor.
Auf dem Weg dachte ich über die Fotos nach. Über den Jungen, den ich nicht kannte. Die Fotos, die wahrscheinlich schon die ganze Schule kannte. Der Junge, der mich anscheinend geküsste hatte, obwohl ich ihn noch nie gesehen hatte. Das kam mir alles viel zu komisch vor. Ich meine : Was hatten diese Kerle davon, wenn sie mich vor der kompletten Schule bloß stellten? Was wollten sie damit erzielen? Ich hatte so viele Fragen, aber keine einzige Antwort. Das war alles einfach zu verwirrend. Ich wusste nicht wie ich was machen sollte.
An Jay's Haus angekommen stand ich erstmal fünf Minuten vor der Tür und überlegte, was ich sagen sollte.
Ich klingelte und es dauerte eine Weile, bis seine Mutter die Tür öffnete.
" Oh. Hi Liv. Ich hab schon lange nichts mehr von die gehört. Wie geht es dir? "
" Hi Mrs. Michaelson. Mir geht's gut, danke. Ähm, ist Jay vielleicht da?" Ich stellte mich so unauffällig wie möglich auf die Zehenspitzen, um in das Haus zu sehen. Durch den Flur konnte ich direkt in das Wohnzimmer gucken. Dort saß Jay. Aber Mrs. Michaelson stellte sich vor mich, so dass ich nichts mehr sehen konnte und sagte " Er schläft. Bis dann, Liv." Sie schloss die Tür und da stand ich. Dann kannte Jay die Bilder wohl schon. Und seine Mutter kannte sie auch. Ich musste mit Jay reden. Noch an diesem Tag. Aber nicht in diesem Moment. Ich wollte zu Taylor. Zum Glück wohnte sie fast nebenan von Jay. Auch dort wartete ich vor der Tür. Was wäre wenn auch sie nicht mit mir reden wollte? Darüber machte ich mir Gedanken, wenn es so weit wäre. Erneut klingelte ich und Taylors Vater machte auf. Er sah müde aus. Seine Augen waren rot und geschwollen.
" Hallo, Mr. Connors. Was ist los? Ist Taylor da? ", fragte ich.
" Hallo, Liv. " Er gähnte. " Tut mir leid. Ich hatte heute Nachtschicht. Taylor ist nicht hier, aber das weißt du doch. Sie ist doch für ein paar Tage zu dir gegangen. " Was?!
" Ja stimmt. Sie war heute nur noch länger in der Schule. Tut mir leid. Bis dann." Ich ging weg und wartete, bis Mr. Connors die Tür geschlossen hatte. Taylor wollte zu mir?! Nein! Nein! Nein! Das durfte nicht wahr sein. Sie hatten Taylor.
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Schweig
ActionDas ist meine erste Geschichte hier auf Wattpad und ich hoffe sie gefällt euch. Wenn ja dann sagt es mir bitte und wenn nicht bin ich offen für Verbesserungsvorschläge :D Liv Stewart ist ein 16jähriges Mädchen auf der High School. Sie geht gerne mi...