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Zuhause war niemand. So wie ich es erwartete hatte, denn Pete war noch beim Footballtraining. Es war merkwürdig jetzt alleine zu sein. Ich rief Jay an, doch er nahm nicht ab. Auch Taylor ging nicht ran.
Ich legte mein Handy auf den Küchentisch und bemerkte einen Zettel. Er lag unter einem Glas. Ich nahm ihn und faltete ihn auseinander. Die Schrift darauf kannte ich nicht. Ie war krakelig und klein. Es war schwierig sie zu entziffern, aber es klappte :
" Denk daran. Wir sind überall. Bei jedem und zu jeder Zeit. Und nichts hält uns davon ab, jemandem etwas anzutun. Denk daran. "
Was sollte das jetzt schon wieder? Meinten sie das Ernst? Wollten sie immer so weiter machen, bis ich aufgeben würde? Nein. Das konnte ich nicht zulassen. Und das würde ich auch nicht. Sie konnten mich foltern, aber ich würde nie aufgeben. Niemals. Sofort nach dem Lesen des Briefes rief ich die Polizei. Doch der Anruf wurde gestört. Statt eines Cops hatte ich wieder den Mann am Telefon.
" Ich dachte du wärst vielleicht doch noch vernünftig geworden. Aber da habe ich mich wohl geirrt. "
" Ja das hast du. Und ich dachte ihr würdet so mutig sein und endlich bei mir auftauchen. Aber dann haben wir uns wohl beide geirrt. Und wenn es euch nichts ausmacht, würde ich jetzt gerne die Polizei benachrichtigen. Entweder über das Telefon oder ich fahre dorthin. Bis dann. " Ich legte auf. Vielleicht war auch das ein Fehler. Aber ich konnte nicht die ganze Zeit Angst haben. Ich rief noch einmal die Polizei. Diesmal sprach ich mit einem Polizisten und erzählte ihm von dem Brief und dem Anruf vorhin. Er sagte, er würde jemanden schicken, der aufpassen würde, dass keiner ins Haus käme. Doch ich lehnte ab. Ich wollte es meiner Mutter nicht erklären. Ich wollte ihr nicht sagen müssen, das sie Angst haben musste. Ich wollte da alleine durch. Und außerdem: Würde mir jemand glauben? Ich denke nicht. Nicht bei so einer Sache.

SchweigWo Geschichten leben. Entdecke jetzt