1 || a slave for the money.

2.5K 38 15
                                    

Du bist achtzehn, wurdest frisch von Zuhause rausgeschmissen und brauchst Geld. Was ist der erste Plan, der dir in den Sinn kommt? Richtig, in einen Striplokal gehen und fragen, ob die einen Job für dich hätten. Das ist sicherlich keinem so passiert, aber mir. Und genau das ist meine Geschichte.

Ich torkelte leise und konzentriert das Treppenhaus hoch, um Nachhause zu kommen. Es war dunkel und in meinem betrunkenem Zustand fand ich den Lichtschalter nicht. Also latschte ich im Dunkeln die Treppe hoch, kramte meinen Schlüssel raus, den ich auch noch fallen lies, sodass der Hall im gesamten Hausflur zu hören war. Nachdem ich den Schlüssel fallen lies, riss jemand die Wohnungstür auf und mein Vater stand wutentbrannt vor mir.

"Wo warst du?", fuhr er mich sofort an und zog mich an meinem Handgelenk in die Wohnung. Ich sagte nichts und er erhob seine Hand. "Nicht!" Schrie meine Mutter verzweifelt und seine Hand landete eher weniger sanft auf meiner Wange. Ich zuckte zusammen, weil mein Vater das noch nie gemacht hatte. Ich hatte ihn noch nie so wütend gesehen. Ich verlor mein Gleichgewicht und fiel auf den Boden. "Dieses Kind lernt es nicht anders!" Rief er und zog mich wieder hoch. "Du bist so voll, du kannst nicht einmal sitzen!" Knurrte mein Vater und schlug erneut auf mich ein, bis meine Mutter dazwischen ging. Er nahm mein Handgelenk und zog mich auf die Beine, machte die Haustür auf und zerrte mich raus. "Und komm ja nicht mehr Nachhause", ich schluckte, als er das sagte, "Du wohnst hier nicht mehr!" Nachdem er diese Worte aussprach, knallte er unsere Wohnungstür zu. "Lasst mich rein!" Schrie ich und haute gegen die Tür. "Ich wohne da!" Durch die Luke sah ich, dass das Flurlicht ausgeschaltet war und meine Eltern somit nicht mehr im Flur standen. Ich boxte noch ein aller letztes Mal gegen die Tür, bis ich mich aufrappelte und wegging.

Wo konnte ich denn jetzt hin? Hiermit war ich offiziell obdachlos und hatte keinen Plan, wo ich hinkönnte. Ich nahm mein Handy aus meiner Tasche und rief meine beste Freundin an. Es war zwar spät, aber wir waren zusammen feiern, also müsste sie noch wach sein. "Lilly, bist du noch feiern?", nuschelte ich und ging in Richtung Bushaltestelle. "Nein, bin auf dem Weg Nachhause. Bist du noch nicht Zuhause?", fragte sie. "Nein, ich wurde gerade achtkantig rausgeschmissen, kann ich zu dir?", fragte ich wieder. "Na klar, komm rum." Erwiderte sie und ich legte dann auf. Ich wartete, bis der Bus kam, stieg ein und fuhr zu Lilly.

"Und die haben dich echt rausgekickt?", ich erzählte Lilly die ganze Geschichte und sie fiel vom Glauben ab. "Ja, ich hab keine Ahnung, was ich machen soll. Ich hab keinen Job, gar nichts." Verzweifelt saß ich mit ihr auf ihrem Balkon und rauchte eine. "Oh man, ruf sie doch morgen an. Wenn du dich ausgenüchtert hast." Meinte sie aufmunternd. "Mein Vater hat mich geschlagen - da gehe ich sicherlich nicht hin." Ich zeigte ihr den Vogel und sie seufzte nur. "Du kannst erst einmal hier schlafen, das ist kein Thema. Ich hab dir das Gästezimmer fertiggemacht." Wir drückten unsere Zigaretten aus und gingen dann auch schlafen.

Am nächsten Morgen war ich komplett kaputt von der letzten Nacht und checkte mein Telefon ab. Meine Mutter hatte mich vor zwanzig Minuten angerufen und genau als ich zurückrufen wollte, klingelte mein Handy erneut: Mama.

"Ja?", nuschelte ich verschlafen. "Elizabeth, wo bist du?", fragte meine Mutter weinend. "Seit wann juckt es euch?", knurrte ich und schnalzte mit der Zunge. "Lizzy, bitte. Ich mach mir ohnehin schon Sorgen um dich." Meinte sie und schniefte. "Nachdem oder bevor mich Papa aus der Wohnung rausgeschmissen hatte und du nichts getan hast?", fragte ich und schüttelte den Kopf. "Weißt du was: Das war besser so. Ich komme auch gut alleine zurecht. Ciao." Sagte ich noch wütend und legte auf.

Nach diesem nicht so ermutigendem Gespräch stand ich auf und ging zu Lilly ins Zimmer, die auch schon wach wurde. Lillys Eltern waren nicht da, wir hatten also sturmfrei, da sie auf Geschäftsreise waren. Es interessierte ihre Eltern auch nicht, wenn sie feiern war. Sie durfte Nachhause kommen, wann sie wollte und gehen wann sie wollte. Solange sie erreichbar war, war alles super. Zudem waren ihre Eltern auch kaum Zuhause; Lilly war so eine Sorte von Mensch, die mit Geld umwarf, als wäre es nichts. Richtig, Lilly war reich. Ihre Eltern waren beide irgendwas mit Marketingchefs.

Ich blieb bei ihr noch bis zum Abend, bis ich mich von ihr verabschiedete und ging auf den Park. Meine Zeit verbrachte ich damit, dass ich Runden um den Park ging, bis ich irgendwann müde wurde und mich auf die Parkbank setzte. Ich versuchte nicht einzuschlafen, bis ich mitten in der Nacht aufwachte. Ein Blick auf die Handyuhr verriet mir, dass es zwei Uhr morgens war. Es war komplett dunkel und ich erkannte nichts. Alles wurde von der Dunkelheit verschluckt, was mir eine Gänsehaut einjagte. Ich musste weg von hier, sonst würde mir sonst was passieren. Ich hatte weder Lust auf eine Vergewaltigung noch auf einen Krankenhausaufenthalt.

Ich stand auf und machte mich auf den Weg in die Innenstadt, damit ich wenigstens etwas Schutz hatte. Falls mir etwas passieren würde, würde man es sehen und das war irgendwie das einzig Positive an der gesamten Sache. Während ich in die Innenstadt fuhr, hörte ich Musik und dachte nach. Ich konnte nicht jede Nacht planlos querbeet durch Berlin latschen; es wäre viel zu gefährlich. Zudem konnte ich nicht bei Lilly wohnen, das wäre viel zu peinlich. Irgendwas musste es geben. Ich brauchte eine neue Bleibe, am besten eine Wohnung, aber an die komme ich nur durch einen Job. Und ich habe nun mal keinen Job. Ich hab erst vor einigen Wochen meinen Abschluss gemacht.

Ich könnte kellnern, aber dafür fehlte mir die Erfahrung und ich würde nicht gut verdienen. Ich könnte im Einzelhandel eine Ausbildung anfangen, aber ich konnte keine Bewerbungen schreiben, wenn ich kein Laptop zur Verfügung hatte. Die Letzte Möglichkeit wäre, wenn ich anfangen würde, als Stripperin oder Prostituierte zu arbeiten.

-
Hi!
Erst einmal, freut es mir sehr, dass du dich hier verlaufen hast! Ich hoffe, dir gefällt das erste Kapitel meiner (ersten) Fanfiction nach langem :)

Das ist die Erste Fanfiction von Kasimir1441, soweit wie ich weiß ^^ Natürlich benutze ich nur das Aussehen von dem lieben Herren und kreiere meine eigene Figur.

Ihr könnt gerne Ideen und Feedback in den Kommentaren lassen.

-pr0tag0nist

Emma | kasimir1441 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt