2 || no money, no power

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Während ich ziellos durch die Innenstadt wanderte, wirkte die lebendige Hauptstadt leer und verloren. Die Menschen der Nacht liefen durch die ganzen Gassen und trafen sich mit ihren Freunden oder Tickern. Ihre Gesichter waren ebenso leer und ohne jegliche Emotion. Und genau das brachte mich auf eine Idee: Ich könnte auch ticken, aber ich hatte keine jegliche Connection zu Tickern, außer zu meinem. Er war aber selbst nicht ganz so groß in der Gras-Branche. Ich kannte ihn auch nur, weil er einer meiner Freunde war.

"Wie viel für die Nacht?", sprach mich ein junger Mann an. Seinem Aussehen nach war er nicht jünger als 23, vielleicht 22. Er war etwas kleiner als ich und sah im großen Ganzen aus, wie der perfekte Studentenschleimer. Aber sollte ich auf sein Angebot eingehen? Zudem hätte ich noch eine warme Bleibe für einige Stunden. "Uhm, 25 Euro", erwiderte ich, ohne Nachzudenken und räusperte mich kurz, um selbstbewusster zu klingen: "25 Euro.".

Er nickte und bat mich in sein Auto. "Zur Information: Ich bin das erste Mal bei einer Prostituierten." Fing er, als wir losfuhren ein Gespräch an. Ich schluckte kurz: So schnell konnte es gehen, jetzt bin ich wohl ne Nutte. "Für alles gibt's wohl n Erstes Mal." Murmelte ich schmunzelnd und wir fuhren weiter in Richtung Wedding. "Wie heißt du?", fragte mich der junge Mann, dessen Namen ich immer noch nicht wusste. "Emma und du?", antwortete ich und stellte ihm ebenso die Gegenfrage. Ich wusste, dass es besser wäre, wenn ich nicht meinen echten Namen nehmen würde oder meinen Spitznamen. "Justin." Antwortete er und konzentrierte sich auf die Straße. "Wir fahren zu mir. Soll ich dich dann irgendwo ablassen?", fragte er und ich schüttelte den Kopf. "Nein, ich find dann schon selbst raus." Meinte ich und schwieg für die gesamte Fahrt über, genau wie er.

Ich schaute kurz auf mein Handy und sah, dass mir Lilly geschrieben hatte.

Lilly, 02:34 Uhr:

falls du noch zu mir kommen willst, schlüssel liegen unter dem teppich, ich gehe schlafen xoxo pass auf dich auf <3

Ich schloss mein Handy wieder und Justin bog die Straße noch ein, bis wir anhielten. Er hielt vor einem großen Altbauhaus, welches weiß war und goldene Details hatte. Im großen Ganzen sah das Gebäude relativ edel und wunderschön aus. Er parkte noch und wir stiegen aus, um reinzugehen. Wenn der Typ nur wüsste, worauf er sich gerade einließ. Ich folgte ihm die Treppe hoch und er schloss nach dem ganzen Treppensteigen seine Wohnungstür auf und drückte mich anschließend gegen die Wand. Dass er zum ersten Mal bei einer Nutte war, merkte man. Kein Typ krallte sich eine Prostituierte und brachte sie noch mit Nachhause, oder?

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Ich zog mir schnell meine Klamotten an, nachdem Justin gesagt hätte, dass er duschen gehen würde. Sein Zimmer war relativ langweilig, aber eine Sache war da, die mich breit angrinste: Eine große Wodkaflasche mit Geld gefüllt. Ich nahm mir mein 'verdientes' Geld und griff zur Flasche. Ganz leise drehte ich sie auf und schüttelte sie, sodass mir ein Bündel Geld in die Hand fiel. Einige Scheine, die mit einem Gummiband eingerollt wurden. Anschließend schloss ich die Flasche wieder und legte sie zurück. Rasch steckte ich das ganze Geld in meinen BH, zog mir die Schuhe an und rannte raus. Ich wusste nicht, wie viel Geld ich aus dieser Flasche gezogen hatte, aber ich wusste, dass ich jetzt genug Geld für Essen hatte. Weshalb ich zum nächsten Dönerladen fuhr, um mir einen Döner zu kaufen.

"Einen Döner, ohne Zwiebeln und ohne scharf bitte." Murmelte ich und der Dönermann nahm meine Bestellung auf. Ich setzte mich in den Lokal und nahm mir noch eine Cola und eine Flasche Wasser als Getränk. Anschließend bezahlte ich und setzte mich an einen der vielen freien Tische.

Nachdem ich aufgegessen hatte, fuhr ich mit der Bahn bis nach Rathaus Steglitz und setzte mich dort wieder auf eine Bank. Ich kramte das Geld aus meinem BH raus und zählte es zusammen. Ich traute meinen Augen nicht, als mir drei 50-Euro-Scheine und zwei Zwannies aus dem Bündel fielen. Zudem war da noch ein zerknüllter Zehner. Also hatte ich genau 220 Euro und gemacht. In einer Nacht. Ich wusste nicht, ob ich eher enttäuscht oder stolz auf mich sein sollte, da ich das Geld erstens durch das Anschaffen verdient und zweitens geklaut hatte.

Da mir ebenso kalt war, setzte ich mich zurück in die Bahn, die sich sogar um zehn Minuten verspätete, um in eine Bar zu gehen. Davor holte ich mir noch eine Schachtel Kippen und saß an der Bar und redete mit dem Barkeeper. "Was darf's denn sein?", fragte er und trocknete ein Glas ab. "Einen Job, bitte." Ich haute meinen Kopf verzweifelt auf die Tischplatte. "Oh man, ich mach dir einen Trost-Drink. Der geht aufs Haus." Lachte der Barkeeper und im nächsten Moment hatte ich ein alkoholisches Getränk in der Hand. "Ich danke dir. Aber ernsthaft: Ich brauche einen Job. Kennst du jemanden, der einen für mich hat?", er verengte die Augen, checkte mich von oben bis unten an und schaute dann grinsend in meine Augen. "Ich glaube, wir haben tatsächlich was für dich." Antwortete er und ging kurz weg. Kurze Zeit später, kam er mit einem älteren Mann wieder zurück, welcher gepflegt und etwas unheimlich aussah. "Du brauchst einen Job?", redete der ältere Mann und ich nickte, schlürfte nebenbei an meinem Getränk. "Wie heißt du?", fragte er weiter. "Elizabeth", antwortete ich und schluckte kurz. "Du brauchst einen Decknamen und neue Kleidung - wenn du verstehst, was ich meine. Ich würde dich gerne bitten die Treppen runterzugehen. Da sind zwei Mädchen, sprich eine davon an, eine von den beiden werden dir sagen, was du zu tun hast und was die Regeln sind." Befahl er mir und ich nickte, stand auf und suchte die Treppe, welche ich auch schnell fand.

Ich schlenderte die Treppen runter, während ich mich neugierig umguckte. Überall Neonlichter in pink oder rot, auf denen die Form einer Frau und eine Stripstange zu sehen war. Und tatsächlich, als ich unten ankam, waren dort zwei junge Frauen, die leicht bekleidet waren; beide trugen heiße Dessous und High Heels. "Hey, ähm-", ich räusperte mich kurz, "Ihr sollt mir weiterhelfen, meinte euer Chef." Murmelte ich unsicher und die eine hatte ein verdammt widerwärtigen Bitch-Blick, den ich ihr eigentlich sehr gerne rausgeprügelt hätte, während die andere mich liebevoll anlächelte. "Ja, ich zeig dir erst einmal alles." Meinte sie. "By the way, ich bin Cherry, außerhalb der Arbeit bin ich Chiara." Stellte sie sich vor und ich lächelte. "Ich bin Eilzabeth, außerhalb der 'Arbeit'", ich machte bei dem Wort 'Arbeit' Gänsefüßchen, "Bin ich Emma."

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Die ersten paar Kapitel sind die, wo ich euch ein Einblick in ihr Leben gewähre. Wie sie an den Job kommt und wie ihre Beziehungen zu den anderen Mädchen wird, as you can see. :) - pr0tag0nist

Emma | kasimir1441 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt