23 || i love you.

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𝕰𝖑𝖎𝖟𝖆𝖇𝖊𝖙𝖍:

Wiedermal erwischte ich mich selbst, wie ich auf mein Handy schaute, um zu gucken, ob mir Kasimir geschrieben hatte – Fehlanzeige. Wobei ich diejenige war, die ihn letztens auf WhatsApp ignoriert hatte; ich wusste nicht, was ich ihm schreiben sollte, weshalb ich es komplett sein gelassen hatte. Ich rauchte schon wieder aus meinem Zimmerfenster und hörte leise Musik. Nebenbei aß ich noch meine bestellte Pizza.

Ich schaute nach unten, um zu gucken, ob die Gestalt, die ich wahrnahm zu Cherrys gehörte. Es war tatsächlich Cherry, aber neben ihr war jemand. Und dieser Jemand war niemand anderes als Kasimir. Cherry hatte es tatsächlich geschafft, ihn hierher zu holen. Sein Blick war leer, als würde er durch einen hindurchblicken. "Hey." Murmelte er. Kasi stand vor mir und wusste nicht, wie er mich begrüßen sollte und mir erging es genauso. Ich verzog meinen Mund zu einem Strich und stieß ein etwas nervöses 'Hi' aus.

"Ich muss nur meine Tasche nehmen, dann bin ich weg." Meinte Cherry und ging in ihr Zimmer. Währenddessen schwiegen Kasimir und ich uns an, was unangenehmer denn je war. Ich musterte ihn wieder; er hatte Augenringe und sah nicht nüchtern aus. "Bist du stoned?", rutschte es mir aus und er nickte als Antwort. Na, toll... Jetzt würde er auch noch bestimmt Paranoia schieben, wenn er mit mir reden würde. Zudem trug er eine Jogginghose und ein Hoodie, darüber seine Jacke. Er sah ungepflegt und müde aus. "Wir sehen uns!" Cherry umarmte uns beide und verschwand dann.

Kasimir und ich blieben wie versteinert stehen und beobachteten uns, wobei ich eher versuchte seinem Blick zu entweichen. "Emma", setzte er an, unterbrach sich jedoch selbst. "Elli", ich schluckte. So wurde ich früher von meiner Mutter genannt. Aber je älter ich wurde, nannte man mich immer Liz oder Lizzy. "Die letzten Tage vergingen echt scheiße." Murmelte er und seufzte traurig. "Lass uns in mein Zimmer." Murmelte ich, da wir immer noch im Flur standen. Kasimir zog sich seine Schuhe aus und wir beide gingen in mein Zimmer, um uns auf mein Bett zu setzen.

"Es tut mir leid." Flüsterte er. "Du hast mich auf die Wahl gestellt." Stellte ich fest und verschränkte die Arme vor der Brust. Ich hatte mehr Wörter auf der Zunge als im Kopf, weshalb ich auch kein Blatt vor den Mund nahm. "Du machst mich so wütend! Mein Job macht das Ganze kompliziert?! Du wusstest bis vor - wer weiß wie langer Zeit nicht mal meinen richtigen Namen." Fauchte ich. "Bitte reg dich nicht auf. "Weißt du was Kasimir, du bist nicht einmal nüchtern gekommen." Maulte ich weiter. "Ja, ich bin nicht nüchtern und jetzt?! Ich bin dennoch nüchtern genug, um dir zu sagen, dass ich dich liebe, Elli. Ich liebe dich." Schrie er fast.

In mir blieb die Welt stehen. Hatte Kasimir gesagt, dass er mich liebt, oder hatte ich mich verhört? Diese drei Wörter hallten noch ganz lange in meinem Kopf, ehe er mich zurück in die Realität holte. "Oder empfindest du nicht dasselbe für mich?", murmelte er und rückte ein Stück näher. Ich schluckte. Innerlich freute ich mich wie ein kleines Kind und machte Tausende Luftsprünge, aber äußerlich saß ich nur stumm da und faltete meine Hände.

"D-doch", hauchte ich, "Aber-", "Aber was?", hakte er unsicher nach. Als Antwort zuckte ich nur mit den Schultern. "Willst du was von mir, oder nicht?", er drehte sich zu mir und nahm meine kalten Hände und legte sie in seine Warmen. "Kasimir", ich seufzte, "Es ist besser, wenn du gehst." Ich riss meine Hände los und sein Gesichtsausdruck veränderte sich schlagartig. "W-was?", stotterte er überrascht. "Du hast dich also entschieden." Knurrte er sofort. "Nein! Und das werde ich auch nicht. Entweder akzeptierst du mich so wie ich bin, oder du gehst." Meine Stimme erhob sich, was am Adrenalin lag, welches durch meinen Körper floss. "Elli", murmelte er, "Bitte, tu mir das nicht an." Flüsterte er. "Lass es und geh bitte." Wimmerte ich fast.

Es tat so verdammt weh, ihn gehen zu lassen, aber ich hatte keine andere Wahl. Würde ich jetzt mit der Arbeit aufhören, würde ich wieder auf der Straße landen. Kasimir stand auf und ging raus. Doch, bevor er die Tür aufmachte, drehte er sich um und schaute mich an. Sein Blick war so kühl und ich hatte das Gefühl, dass er weinen musste, da seine Augen ebenso glasig waren. Wobei ich nicht wusste, ob das von seinem Rausch kam oder von den Tränen, die er versuchte zurückzuhalten. Ich stand ebenso auf und stellte mich vor ihm. "Ich liebe dich", flüsterte er und kam mir wieder näher. So nah, dass ich seinen Atem auf meinen Lippen spüren konnte. "Ich-", Kasi unterbrach mich, indem er mich einfach küsste. So intensiv und liebevoll wie nie. Aber ich konnte das nicht. Ich konnte nicht so tun, als wäre dies nicht unser letzter Kuss, weshalb ich mich löste und ihn entschuldigend ansah. "Ich kann das nicht." Beichtete ich und biss mir auf die Unterlippe.

Er schüttelte nur mit seinem Kopf und öffnete die Tür, die ich schloss. Keine Sekunde später, hörte ich, wie die Haustür zugeknallt wurde. Scheiße. Das war's wohl. Ich hatte es mir mit Kasimir so verbockt, dennoch wusste ich, dass er eine bessere als mich verdiente. Kaum war er weg, setzte ich mich in die Küche und nahm eine Flasche Wein aus dem Kühlschrank. Ich holte mir noch ein Weinglas aus dem Schrank, öffnete die Weinflasche und schenkte mir ein Glas ein. Ich flüchtete vor meinen Gefühlen und das wusste ich. Ich hatte solche Angst, dass ich mich lieber ins Koma saufe, anstatt mich mit meinen Gefühlen auseinander zu setzen.

Noch etwas, was mir mein Job kaputt gemacht hatte. Er war mir so wichtig geworden und ich zerstörte es. Ich fühlte mich so toxisch und war wie Gift für ihn. Dennoch wollte er es mit mir wagen: Er hatte mich mit ins Studio genommen, wo seine Ex nicht einmal hindurfte, er ist mit mir ausgegangen, hat mich auf Händen getragen und mir so wundervolle Erinnerungen geschenkt, die ich halbwegs noch auf meinen Körper trug. Die Knutschflecken.

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hey!

was dachtet ihr, was passiert? :b jedenfalls hoffe ich, dass euch das kapitel gefällt! kommentieren und voten nicht vergessen <3 -pr0tag0nist

Emma | kasimir1441 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt