44. Im Schlaf reden

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Irgendwann schien er doch eingeschlafen zu sein, denn als er sich das nächste Mal auf seiner Isomatte umdrehte, warf das größte Gestirn am irdenen Himmel bereits ein paar, schüchterne Strahlen durch das Fenster in Leifs Zimmer. John blinzelte vorsichtig, ehe er zu gähnen begann und sich ein wenig streckte. Die Kälte der letzten Nacht war vergangen, was zu großen Teilen vermutlich auch daran lag, dass gut zwei Drittel seines Körpers unter Leifs Bettdecke begraben zu sein schien.

Abermals gähnte John verschlafen und drehte dabei seinen Kopf ein wenig zu seiner Linken, um einen kurzen Blick auf Leif zu erhaschen, der noch immer selig zu schlafen schien. Ein sanftes Lächeln machte sich auf Johns Lippen breit. Leif sah so friedlich aus, wie er da so lag. Sein Mund leicht geöffnet, während sich sein Brustkorb wenige Zentimeter auf und ab bewegte und seine Mundwinkel ab und zu leicht zuckten. Fast hätte John dem Bedürfnis dem Punk näher sein zu wollen nachgegeben, wäre ein Stückchen näher an in gerutscht, hätte seinen Kopf vorsichtig auf den Brustkorb des Punks gelegt, nur um sein Herz schlagen zu hören. Doch stattdessen schüttelte er nur leicht den Kopf, verwarf den Gedanken und strecke sich noch einmal, ehe er sich langsam daran machte aufzustehen. Er hatte sich kaum umgedreht, als er Leifs Stimme vernahm oder es zumindest glaubte. "John ..." Es war kaum mehr als ein Flüstern, das ihn zurückhielt.

John drehte sich zu dem Punk, nur um feststellen zu müssen, dass Leif sich zur Seite gedreht hatte. Hatte er sich das gerade eingebildet oder redete Leif im Schlaf? "John ...", kam es nun eindeutig murmelnd von Leif. "Ja?", meinte John vorsichtig. Vielleicht war Leif bereits halbwegs durch ihn wach geworden und wollte ihm lediglich etwas mitteilen. Doch anstatt eine Antwort zu bekommen, drehte sich Leif abermals herum. Immer noch mit geschlossenen Augen, allerdings mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. Nur das Geraschel von Fluff, dessen Käfig am Fußende der Matratze seinen Platz hatte, unterbrach die Stille. Und Leif macht keine Anstalten sich auch nur irgendwie weiter bemerklich zu machen außer durch das leise Geräusch, dass seine Atemzüge unwillkürlich und unweigerlich verursachten.

Als John wieder zurück vom Bad in Leifs Zimmer kam, war Leif bereits aufgewacht und war gerade daran sich aufzusetzen. Seine Haare standen zu Berge, doch das störte den Punk nicht weiter. Er gähnte. "Morgen.", meinte John grinsend. "Morgen...", kam es dagegen verschlafen von seinem Freund. 

"Sag mal, redest du im Schlaf?" Leif blickte fragend zu John. "Eigentlich nicht, wieso?" John winkte ab. "Nicht so wichtig.", kam es von ihm. "Frühstück?" John nickte. 

Leif stand auf und bewegte sich behäbig in den Küche. "Kaffee?", kam es wenig später hinüber gerufen. "Ja, aber bitte nicht so stark.", antwortete ihm John, der gerade ein wenig seine Sachen zusammen suchte und sie auf einen Haufen schmiss. Eigentlich trank er Kaffee recht gerne, zumindest das, was er als Kaffee bezeichnete. Sein Vater würde es viel eher als Wasser mit Kaffeearoma bezeichnen. "Milch, Zucker?", kam es erneut aus der Küche. "Beides!"

Kurz darauf stand Leif mit einem Tablett in der Hand wieder in seinem Zimmer. Aus irgendeinem Grund musste John daran denken, wie es wohl wäre, wenn er eines Tages aufwachte, in Leifs Armen. Wie es wohl wäre, wenn er eines Tages aufwachte und ihm der Punk Frühstück ans Bett brachte, um ihm eine Freunde zu bereiten. Doch für den Punk stand wohl eher die Bedürfniserfüllung "Essen" im Moment im Vordergrund. Und auch sonst schien es nicht sehr wahrscheinlich zu sein, dass dieses Szenario jemals eintreten würde. 

John seufzte unwillkürlich. Wie schön es doch wäre, wenn ... 

"Is was?", kam es stirnrunzelnd von dem Punk, der das Tablett neben seiner Matratze abgestellt hatte, und dem Johns Seufzen natürlich aufgefallen war. John schüttelte kurz den Kopf. "Nicht wirklich." Leif legte seinen Kopf leicht schief. Er nahm neben John Platz und musterte ihn. "Inwiefern 'nicht wirklich'?", hakte er nach und wuschelte sich dabei leicht durch die Haare, die ihm ins Gesicht gefallen waren. John schlich ein kurzweiliges Grinsen auf die Lippen. Wie er es liebte, wenn Leif das tat. Doch das Grinsen wich nur wenige Sekunden später einem nachdenklichen Gesichtsausdruck. Jetzt wäre ein Moment gekommen, wo er endlich aussprechen konnte, was ihm auf dem Herzen lag. 

"Momentan geht bei mir alles ein wenig drunter und drüber ...", versuchte John sich irgendwie zu erklären. Leif blickte zu ihm, hörte ihm zu. "Wegen der Schule? Wenn's das is .. Du weißt, dass du das hinbekommst und sitzen zu bleiben ist auch kein Weltuntergang. Du machst das schon irgendwie. Ich mein .. hey... Schau mich an. Ich habs auch irgendwie hinbekommen. Darf halt jetzt nur die Abschlussprüfung nicht verkacken, aber das krieg ich schon." Er lächelte ihm aufmunternd zu, doch Johns Stimmung schien unbeeinflusst betrübt. 

"Das ist nicht alles.", setzte dieser an. "Eishockey?" Doch John schüttelte den Kopf. "Willst du überhaupt drüber reden?" Leifs Gegenüber zuckte mit den Schultern. Er musste sich entscheiden. Wollte er die Freundschaft jetzt aufs Spiel setzten oder lieber warten bis er sich wirklich sicher war, was er tun sollte. 

"Du musst nicht, wenn du nicht magst."

Ich hab mich verknallt. Ich hab mich voll und ganz in dich verknallt. Und egal was ich mache, es wird nicht besser. 

John schwieg. 

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Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! :0
Ich hab viel zu lange nicht geuploadet :0 Vergebt es mir! Nicht töten :000

Es tut mir so leid! 
Ich hatte so verdammt viel zu tun und dann sind meine anderen Story dazwischen gekommen :/ 
Ab jetzt geht's jedenfalls wieder halbwegs regulär weiter :) Und keine Sorge! Ich werde diese Story zu Ende schreiben :) Ich lass keine meiner Geschichten ohne ein richtiges Ende zurück! Das haben sie einfach nicht verdient und vor allem das habt IHR nicht verdient! 

Ich hoffe, dass ihr mir verzeihen könnt :0 

LG Heide :x

Wer ist schon wieder dieser John? (Slash)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt