43. Unter einer Decke

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Es war bereits halb drei, als die Beiden sich langsam dran machten sich hinzulegen und noch ein paar Stunden der Nacht mit schlafen zu vollbringen. "Willst du die Isomatte oder die Matratze?", kam es fragend von Leif, der John mit seinen grünen Augen musterte und gerade eine zweite Schlafstätte herzurichten versuchte. "Mir reicht die Isomatte." Leif legte seinen Kopf ein wenig schief, als wolle er John dazu auffordern die Matraze zu wählen. "Mir is es fei egal, wo ich schlafe. Du kannst gern auf der Matratze pennen.", meinte der Punk, doch John schüttelte leicht seinen Kopf. Es reichte ja schon, dass er, seitdem Leif und er gemeinsam an seinem Schreibtisch gesessen und tatsächlich ein wenig Mathe gelernt hatten, seinen leicht süßlichen und wie John fand unglaublich beruhigenden Geruch, so fern ein Geruch soetwas eben vermochte mit einem menschlichen Gehirn anzustellen, nicht mehr aus der Nase bekam. Da musste er nicht auch noch in Leifs Bett schlafen, wo so ziemlich alles in direkter Umgebung nach ihm riechen würde. Außerdem würde er ja wohl eine Nacht auf einer Isomatte aushalten. 

Leif zog etwas misstrauisch eine Augenbraue nach oben. "O-kay..", kam es fast ein wenig verwirrt von ihm. Das letzte Mal hatte John schließlich dankend das Angebot in Leifs Bett pennen zu dürfen angenommen.

Leif hatte schon vor Stunden seine Jeans gegen eine einfach Jogginghose getauscht. Das T-Shirt, dessen Ärmel Leif offensichtlich abgeschnitten hatte, war allerdings geblieben. "Wie du willst.", kommentierte er noch Johns Entscheidung, ehe er schließlich die Isomatte auf dem Boden ausbreitete und wieder aus dem Zimmer verschwand, um eine Decke für seinen Kumpel zu holen. 

Kurz darauf kam er mit einem gesamten Stapel wieder zurück. Eine legte er zusätlich über die Isomatte, damit es etwas bequemer wäre auf dieser zu schlafen. Die anderen waren zum Zudecken vorgesehen. "Du kannst dir eins meiner Kopfkissen nehmen.", kam es beiläufig von Leif, der wieder aus dem Zimmer gegangen war und in das gegenüber gelegene Bad. John nickte nur und versuchte bei Leifs Verhau, das selbst auf seinem Bett herrschte, ausfindig zu machen, wo eine Decke anfing und wo ein Kopfkissen endete. Nach kurzem Herumgewühle war es ihm allerdings gelungen ein Kissen herauszufischen, welches er am einem Ende der Isomatte, die sich aufgrund Platzmangels direkt neben der Matraze befand, platzierte. 

Leif war indess vom Bad wieder gekommen und ließ sich erschöpft auf seine Matratze fallen. "Ich putz dann ma noch Zähne.", meinte John, als er aus dem Zimmer ging und möglichst unauffällig der Tür einen kleinen Schubser gab. Von Leifs Zimmer aus konnte man bei geöffneten Türen direkt hinüber ins Bad sehen und auch wenn es eigentlich lächerlich war, hatte John im Moment wenig Lust sich vor Leif umzuziehen. Er schämte sich irgendwie, auch wenn es dazu -rein rational betrachtet- keinen Grund gab. 

Als John wieder zurückkehrte und seine Jeans etwas unachtsam zu dem Rest der Sachen, die er mitgenommen hatte, schmiss, war Leif gerade noch mit seinem Handy beschäftigt. "Machst du das Licht bitte noch aus?" John antworte nicht, sondern betätigte stattdessen den Lichtschalter und suchte sich dann im Dunkeln über die zwei Meter seinen Weg hin zu der Isomatte, wobei ihm das Displaylicht von Leifs Handy immerhin einen Orientierungspunkt gab.

Erst jetzt, da er bereits im Bett lag, kam es ihm: Hatte Leif nicht eigentlich letztens gemeint, dass er Problem mit dem Vollmond der letzten Nächte gehabt hatte? Verwirrt legte John seinen Kopf ein wenig in den Nacken und blickte über das Fenster nach draußen. Sternenklare Nacht. Aber kein Mond. Hatte er gelogen?

"Gute Nacht...", hörte er Leifs müde Stimme hinter sich nuscheln und vernahm kurz daruf das Geraschel, das entstand, wenn man es sich unter seiner Decke gemütlich machte. "Nacht..", kam es von John. Der Gedanke an den Mond war bereits wieder verschwunden.

Obwohl er sich schon den beiden, nicht gerade dünnen Decken zudeckte, in welche er sich regelrecht eingemummelt hatte, schien es ihm, je länger er so auf dem Boden lag, als würde es immer kälter um ihn herum zu werden. "Leif?", raunte John nach einer Weile vorsichtig in die Richtung des Punks. Ein verschlafenes "Hmmm?" erklang. "Hast du zufällig noch 'ne Decke für mich?" Leif seufzte leicht. "Ich hab doch gesagt, du sollst auf der Matratze schlafen.", nuschelte er im Halbschlaf vor sich hin. Trotz seiner Worte vernahm John wenig später, wie sich Leif offensichtlich herumdrehte.

"Komm unter meine Decke.. Wir haben keine andere mehr in der Wohnung.", kam es schlaftrunken von dem Punk. Um jegliche Art von Wärme froh, rutschte John, samt Isomatte ein Stück näher an Leifs Matratze. Der Punk hob die Decke ein wenig und deckte John kurz darauf mit ihr zu. Vielleicht zehn Zentimeter trennten sie noch von einander. John seufzte bei der Vorstellung, wie nah er dem Punk gerade war und wie weit doch ihre Vorstellungen von einander differierten. Fast ein wenig traurig über diesen Umstand schloss er die Augen, versuchte sich vorzustellen gerade einfach alleine zu Hause zu liegen und einschlafen zu wollen, doch schon nach kurzer Zeit gab er es auf und starrte stattdessen in der Dunkelheit auf das kleine, blinkende Lichtchen, das, wie John vermutete, wohl zu Leifs Computer gehörte. 

Er musste mit ihm reden... 

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Tadahhhh :D 
Kapitel zwei für heute :)

Würde mich freuen, wenn ich ein wenig Rückmeldung bekommen würde ^-^

LG Heide :x

Wer ist schon wieder dieser John? (Slash)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt