Herzrasen (Julian Brandt x OC)

Just a Dream?

Mein Herz klopfte lautstark in meiner Brust, als ich immer noch mein Display anstarrte und den Namen nochmal las. Pia und Maxi hatte ich neben mir schon komplett ausgeblendet, als ich langsam den Screen entsperrte und auf die App klickte, um mein Instagram zu öffnen. Wahrscheinlich saß ich gerade wie ein Honigkuchenpferd auf dem Sofa, fühlte mich aber vor Gefühlen, die mich geraden überrannten betäubt. Meine Startseite baute sich langsam auf und ich ging auf das kleine Herz, was unten mit einem kleinen rotem Punkt versehrt war, was mir zeigte, dass es für mich neue Neuigkeiten gab und somit öffnete ich die Seite. Dort sprang mich direkt der Name von Sophia an, mit dem dazugehörigem Bild und mein Herz machte erneut einen kleinen Salto, als die Benachrichtigung dort stand, dass sie mir folgen wollte. Kurz hielt ich inne und zögerte, ob ich sie wirklich annehmen sollte. Wie kam sie an mein Profil? Sie hatte wohl kaum Julians Follower durchforstet, mal abgesehen davon, dass ich ihn erst vor gefühlt 5 Minuten abonniert hatte. Ich schlug mir die Zweifel aus dem Kopf und nahm sie mit einem Herzklopfen und einem tiefen Ausatmen an. Ich war gespannt, ob sie sich vielleicht melden würde. Kurz hatte ich überlegt, ob ich ihr schreiben sollte, kam mir dann aber doch ziemlich blöd dabei vor, da wir uns gestern nur kurz unterhalten hatten, mal abgesehen davon, wollte ich nicht den Eindruck hinterlassen, dass ich nur darauf gewartet hätte, dass mich irgendeiner aus Julians Umlaufbahn bei Instagram entdeckte und versuchte in Kontakt zu treten, wobei das ja noch nicht mal der Fall war. Somit legte ich das Handy wieder beiseite und schaute jetzt erst in die großen Augen von Pia, die mich anscheinend während der ganzen Zeit gemustert hatten.

„Was war?" Sie setzte wieder ihren durchdringenden Blick ein, der sie später mindestens zu einer Kommissarin bringen würde.

„Ich hatte bei Instagram eine Anfrage..."

„Das ging ja fix." Pia setzte sich aufgeregt in den Schneidersitz, „Hat er schon geschrieben? Hast du ihm geschrieben?"

„Warte mal..."

„Sorry, Privatsphäre. Maxi kannst du mal kurz den Raum verlassen? Das ist bestimmt nichts für große Bruder Ohren." Die Blondine machte eine winkende Handbewegung zur Tür und ich musste direkt loslachen, weil die Gesichtsentgleisung meines Bruders einfach zum Schießen war. Sein Fragezeichen im Gesicht mit dem Widerwillen aufzustehen.

„Stopp.", presste ich inmitten meines Lachanfalls hervor und japste nach Luft, „Es war nicht Julian und Maxi du kannst auch hier bleiben." Ich versuchte wieder meine Atmung unter Kontrolle zu bekommen und griff mir in die Seiten meines Bauches, da ich das erste Mal seit Langem wieder Seitenstechen vom Lachen hatte.

„Es war Sophia. Sie hat mir eine Anfrage geschickt, dass sie mir folgen möchte."

„Ach so. Das ist ja wirklich so spektakulär. Aber du folgst ihr auch oder? Also hast du sie schon angefragt?", wies meine beste Freundin mich drauf hin und ich schüttelte mit dem Kopf, „Dann mach das mal, denn ich bin ultra-neugierig, wie sie aussieht."

Gesagt, getan. Ich griff nach meinem Smartphone und ging wieder auf Instagram, um ihr auch zu folgen. Im Anschluss ließ ich das Handy wieder auf dem Sofa sinken.

„Hm, jetzt heißt es warten." Pia verschränkte ihre Arme hinter dem Kopf und blickte an die Decke.

„Das ist ja deine ganz große Stärke.", maßregelte mein Bruder sie und erhaschte dafür auch einen Blick, der ihn hätte umbringen können, „Na los, hilf mir mal dabei das Frühstück vorzubereiten und lassen Mäx nochmal 10 Minuten durchatmen, bevor Papa sie durchlöchert." Beim Aufstehen kam die Blondine nur widerwillig mit und mein Bruder zwinkerte mir zu. Der sah mir wahrscheinlich meine Müdigkeit noch an und ich war tatsächlich froh kurz alleine zu sein und die Ruhe genießen zu können, die das Wohnzimmer in den frühen Morgenstunden noch ausstrahlte. Selbst Chiko hatte es sich auf seinem Platz bequem gemacht und döste noch eine Runde und ich musste gestehen, ich empfand es gar nicht als so eine schlechte Idee. Somit schloss ich auch meine Augen und atmete langsam ein und aus, so wie ich das gelernt hatte und versuchte an etwas schönes zu denken, was mir auch gelang. Zuerst an eine schöne Wiese, mit Hundewelpen, die um mich rumtobten und einem blonden jungem Mann, der mich einlud auf seiner Picknick Decke platzt zu nehmen, as ich auch tat, als sich dieser als Julian herausstellte und ich meine Augen wieder aufriss. Der gestrige Abend und der fehlende Schlaf hatten meine Sinne anscheinend völlig vernebelt. Ich mochte ihn, aber welche Streiche spielte mir mein Hirn, dass er dort saß und nicht jemand anders, wie zum Beispiel Felix, an den ich eigentlich noch nicht denken wollte. Ein wenig betrübt fuhr ich mir durch meine braunen Haare und beschloss auch in die Küche zu gehen. Ich erhob mich von der Couch, packte mein Smartphone in die Hosentasche und machte mich auf den Weg, um einen Raum weiterzugehen, wo ich aber abrupt stehen blieb, als ich sah, wie Pia auf der Arbeitsplatte saß und Maxi vor ihr stand und sie leidenschaftlich küsste. Gut, an dieser Stelle war klar, dass ich von dieser Arbeitsplatte nichts mehr essen würde und die Bilder auch nicht mehr aus meinem Kopf bekommen würde. Ich machte auch der Hacke kehrt, als ich spürte, wie mein Handy erneut vibrierte und ich es aus der Tasche zog. Mein Herz schlug automatisch Purzelbäume, weil es sich direkt Hoffnungen machte und diese sollten auch bestätigt werden, als ich sah, dass Sophia mir eine Nachricht geschickt hatte, in der sie erklärte, dass es für mich hoffentlich in Ordnung wäre, wenn sie mich angefragt hätte, da wir uns gestern nur kurz unterhalten hatten. Den Namen hatte sie wohl von Felix erfahren, der heute Morgen beim gemeinsamen Frühstück noch anwesend gewesen wäre und da hätte sie die Gelegenheit beim Schopf gepackt. Sie fand mich sehr sympathisch und würde mich gerne nochmal wiedersehen. Mein böses Kopfkino von eben war wie weggeweht, als ich mich wieder umdrehte und freudestrahlend in die Küche ging.