Abhängigkeit

8 1 0
                                    

Hängen.
Ich hänge ab. Mit dir, mit mir.
Manchmal bin ich knapp
Bei Kasse, was mein Sinn nach Gemeinschaft angeht.
Doch auch dann lasse
Ich nicht ab von dem, Menschen zu seh'n.

Hängen.
Ich hänge ab. Ich bin abhängig?
Es ist, als ob mich ständig
Etwas zu dir hinzieht
Nichts, was man sieht, doch immer weiter zieht und zerrt etwas an mir.
Mir verklärtem Blick folge ich dir, suche nach diesem einen Gefühl,
mit abgeklärtem Kalkül
Versuche ich zu beeindrucken.
Meine Vorstellungen von der Welt, meine Werte zucken
Bei jedem Satz, jeder Tat, jedem Tag schmerzlich zusammen
Sie jammern
Immer dann, wenn ich mich selbst verrate, ins tiefschwarze Wasser wate und vermeintliche Freiheit jage.

Freiheit, die keine ist. Freiheit, die sich an Abhängigkeit misst.
Sind wir nicht alle ein bisschen abhängig? Unfrei lächzen wir, schrei'n, nach Aufmerksamkeit, die innere Wunden heilt und in temporärer Zufriedenheit verweilt.

Für eine Sekunde,
einen Moment schließt sich die Wunde.
Die Sehnsucht nach Würde.
Doch diese Sucht kommt mit einer schier unüberwindbaren Hürde.
Dem Verlangen nach mehr.
Und ab dann sind wir nicht mehr unser eigener Herr.

Wir laben, jagen nach Anerkennung
Lassen unsere Identität stehen und drehen
uns kein mal mehr herum,
Während wir laufen.
Und alles verkaufen,
Was uns lieb und teuer ist.

Doch nicht wie eine Perle, wie ein Schatz im Acker glänzt das Ziel, das wir so wacker
Verfolgen.
Im Gegenteil. Es ist Katzengold, ein Trugbild, außen schön, innen verfault.
Schlecht.
Es macht uns der anderen Knecht.

Und dabei muss das gar nicht sein.
Diese Pein, die sich wie eine Schlange um unsere Bein' wickelt, unangenehm prickelt
und wie eine Zange
Schmerzlich zudrückt.
Die uns foltert, listig flüstert, dass wir uns weiter schleppen, strecken nach Anerkennung und langsam daran verrecken.

Diese Unfreiheit, die für immer bleibt.
Reden wir uns ein.
Doch, wie gesagt, es muss gar nicht sein.
Denn es gibt ein'n
Der so viel größer ist als das.
Der uns richtige Würde verpasst. 
Der uns ungehindert liebt,
unsere Wunden und Fehler sieht und sie in Zuneigung, Würde und Wert aufwiegt.

Von der Freiheit frei zu sein
Diese Theorie, diese ferne Wirklichkeit wächst durch ihn in uns wie ein Keim,
Ein Sprössling, im Schoß des größten King.
Er ist es, der aus einem Knecht einen Gefreiten macht, dessen abgeklärte Macht alle Ketten sprengt und Trugbilder aneinanderkettend im Meer versenkt.

Geben wir ihm unser Leben hin, so gibt er ihm einen ganz besonderen Wertesinn.
Und das wünsche ich mir
Für mich, für dich, für alle, nach denen die verseuchte Unfreiheit greift.
Mit ihm weicht
sie einer wahren Freiheit.
Ich entscheide mich für seine Würde.
Und du? Du hoffentlich auch. Aber dafür steht dir ja noch die Ewigkeit bereit.

Die Gedanken sind freiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt