Hyunjin hatte keine Angst vor der Spritze und zunächst auch nicht vor dem, was es mit seinem Körper anstellte, denn alles, was dieses Zeug tat, fühlte sich gut an. Er fühlte sich gut und zum ersten Mal seit einem Jahr auch endlich wieder lebendig. Der Arzt hatte ihm die Werte gezeigt, deren Analyse er selbst ganz offensichtlich verpasst hatte und während der Mann ihm erklärte, dass der Blutzuckerwert einer gesunden Person immer zwischen 90 und 140 Milligramm pro Deziliter schwankte, starrte er gebannt auf die dick gedruckte 500, die ihn wohl zu seinem Glück ins Krankenhaus und nicht etwa ins Jenseits befördert hatte.
Er hatte gar keinen Platz für all die Daten, die ihm nun im Stundentakt in den Kopf gehämmert wurden und von denen man erwartete, dass er sie nicht nur sofort abspeicherte, sondern fehlerlos und wie sie es nannten „aus der Pistole geschossen“ wiedergeben konnte.
Mehrere Tage behielten sie den Jungen da, es brauchte mehrere Stunden, bis er sich die dünne Nadel ins Fleisch stechen konnte und mehrere Tage, bis er endlich verstand, wie lebenswichtig die ganze Prozedur für ihn war.
Naja, wenn er ehrlich sein sollte, so hatte er immer noch nicht komplett verstanden, warum dieses Hormon so unglaublich wichtig für ihn war, aber jeder trichterte es ihm immer und immer wieder ein, also tat er genau das, was jeder von ihm verlangte.
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Diabulimia
Fanfiction⪼BEENDET⪻ Irgendwo in seinem Inneren wusste er, dass etwas mit ihm nicht stimmte. Doch die Gewissheit, aus welchem Grund es ihm so verdammt miserabel ging, war mehr wie ein Schlag in die Magengrube als ein Rettungsboot. Das Wissen um seine Krankheit...