Kapitel 9

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Marie P.O.V

Marco öffnete die Tür und ich sah wie er mit zwei Polizisten den Raum betritt. Beiden gab ich freundlich die Hand aber ich hatte Angst. Angst da vor was mich gleich erwartet. Würden sie sagen das mein Vater ausgebrochen sei und das er jetzt wie ein wildgewordener da draußen rum lief?

,,Wir haben leider keine guten Nachrichten für sie.", sagte der eine Polizist. Und schon rutschte mir mein Herz in die Hose.

,,Ihre Mutter, die wohl länger nicht mehr zu Hause bei ihnen war, ist tot. Ihr Mann also ihr Vater , hat uns gestanden das er sie umgebracht hat.", sagte er jetzt leiser.

Was nein das konnte doch nicht sein oder? Ist das hier versteckte Kamera oder was? Ich stand einfach da, blendete alles um mich herum aus und sagte garnichts.

Auch Marco hatte sich auf einen Stuhl gesetzt und vergrub sein Gesicht in seinen Händen, die Arme hatte er auf den Knien abgestützt.

Immernoch stand ich da wie angewurzelt aber nein mir kamen keine Tränen. Ich konnte das einfach noch nicht begreifen. Ich blendete immernoch alles um mich herum aus , aber ich merkte wie Marco nach einer Zeit die Polizisten zur Tür begleitete.

Als Marco wieder die Küche betrat, schaute er mich an. Ich merkte wie mir schwindelig wurde. Meine Beine fühlten sich an wie Wackelpudding. Langsam ließ ich mich die Wand runter gleiten bis ich auf dem Boden saß. Ich vergrub mein Gesicht in meinen Armen und ich merkte wie mir die ersten Tränen kamen. Und dann sprudelten die Tränen nur so aus mir heraus. Es fühlte sich an als würde jemand mit tausenden Messerstichen in dein Herz stechen. Als würde ich gleich vor Tränen ersticken. Als würde mir der Boden unter den Füßen weg gerissen.

Und schon merkte ich wie ich in eine Umarmung gezogen wurde. Von Marco. Er hockte auf dem Boden und ich merkte wie auch er weinte.

Ich konnte das einfach nicht begreifen. Dieser Mann der sich mein Vater nennt, hat meine Mutter umgebracht? Warum? Ich hoffte immer das es meiner Mutter gut geht da wo sie wäre. Ich wollte immer wissen wo sie war. Warum sie mich einfach alleine gelassen hat und warum sie sich nie meldete. Aber jetzt weiß ich das sie nicht freiwillig gegangen ist.

Marco streichelte mir übers Haar und ich vergrub meinen Kopf weiterhin in seiner Halsbeuge. Ich weiß nicht wie lange wir da saßen, aber beruhigt hatte ich mich nicht. Im Gegenteil: Es wurde immer schlimmer. Je mehr Zeit verstrich, desto mehr Fragen kamen auf die mich quälten.

Irgendwann merkte ich wie ich hochgehoben wurde. Ich machte meine Augen nicht auf . Nein , ich konnte nicht. Ich wollte nicht. Ich wollte diese Welt nicht mehr sehen. Und schon wieder kamen mir so viele Tränen , dass ich das Gefühl hatte zu ersticken.

Marco P.O.V

Ich nahm Marie hoch und trug sie zum Sofa. Sie war so feste am weinen und es tat mir in der Seele weh , sie so zu sehen. Aber ich konnte es nicht verstehen. Wieso hat dieser Mann das getan? Warum? Warum wollte er Leben zerstören? Wieso musste er alles an Marie aus lassen? Wenn ich könnte würde ich die Zeit zurück drehen. Ich hasste mich dafür das ich damals einfach abgehauen bin. Dann hätte Marie das alles nicht erleben müssen.

Ich legte Marie auf dem Sofa ab und legte mich neben sie. Ich nahm die Decke die neben mir lag und deckte uns damit zu. Marie zog ich ganz feste an mich ran. Ich wollte ihr einfach ein Gefühl von Sicherheit geben, welches sie die letzten Jahre nicht gehabt hat.

My brother said: the life goes on❤Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt