Ich wurde durch das knarren des alten Bodens wach. Jemand war in meinem Zimmer. Ich ließ die Augen geschlossen und meine Hand fuhr langsam unter mein Kopfkissen. Niemand durfte in mein Zimmer! Fest schloss sich meine Hand um die Pistole und als ich das nächste mal die alten Dielen ganz in meiner Nähe knarren hörte, drehte ich mich blitzschnell mit der Waffe in der Hand auf den Rücken und zielte auf die Person die sich unbefugt Zutritt zu meinem Zimmer verschafft hatte und nun vor meinem Bett stand. "Wow Lexi ich bin's!" Erschrocken sah Ryan mich mit gehobenen Händen an. Ich ließ die Waffe sinken und atmete erleichtert durch.
"Bis du völlig bescheuert?" Fuhr ich ihn an. "Du weißt ganz genau das ihr hier nicht rein kommen sollt!" "Wir haben dich gerufen weil das Frühstück fertig ist, aber da du nicht reagiert hast und auch nicht runter gekommen bist hab ich gesagt ich geh dich wecken..." Erklärte Ryan und nahm die Hände wieder runter. Ich rieb mir die Augen. "Sei froh das ich nie zittrige Finger bekomme." Witzelte ich und legte die Waffe wieder unter das Kissen und stand auf. Ryan war leicht blass geworden und fuhr sich durch die schwarzen Haare. Das tat er immer wenn er nervös war. "Okay, das nächste mal darf Gale dich selber wecken." Meckerte er und ging zur Tür. "Gale ist schon wach?!" Fragte ich überrascht und stand auf. Doch Ryan schüttelte den Kopf. "Der Werte Herr hatte die letzte Nacht ja mal wieder Damen Besuch." Ich zog eine Augenbraue hoch während ich zu meinem Schrank ging und mir mein Schlafshirt auszog. Ich hatte kein Problem damit das Ryan mich nur in Unterwäsche sah. Ich hatte schon alle Jungs aus dem Haus nackt gesehen, und sie mich. So was ließ sich nicht vermeiden in einem Haus mit acht Jungs, mir als einziges Mädchen und nur einem Badezimmer. Ich schlüpfte von meiner Schlafshorts in eine enge schwarze, an den Knien aufgerissene Jeans. Dann zog ich mir ein weißes top an und darüber eine schwarze Lederjacke deren Ärmel ich etwas hoch krempelte. Dazu zog ich mir schwarze stiefeletten an und fuhr mir durch meine braunen locken. "Du bist definitiv das einzige Mädchen das ich kenne das sich so schnell so was einfaches anziehen kann und dann auch noch so heiß dabei aussieht." Meinte Ryan und ich musste lachen. "Ich bin doch das einzige Mädchen was du kennst." Antwortete ich ihm und grinste frech während ich an ihm vorbei ging. "Hallo? Klar kenne ich noch andere Mädchen!" Kam der lautstarke Protest von ihm. Ich legte ihm eine Hand auf die Schulter und sah ihn verständnisvoll an. "Schön okay Ryan. Ich verstehe deine Probleme. Lass es ruhig raus." Zum Ende hin konnte ich nicht mehr ernst bleiben und musste anfangen zu lachen. "Du Biest!" Lachte auch Ryan und verpasste mir einen pieckser in die Seite. Grinsend gingen wir in die Küche die sich im zweiten Stockwerk befand. Wir neun wohnten nämlich in einem alten Lagerhaus. Im ersten Stock hatten Ryan und ich unsere Zimmer. Im zweiten Stockwerk kam dann die Küche, das Wohnzimmer, das Bad, das Zimmer der Zwillinge Jayden und Aiden und das von Gale der ich sag mal, unser 'Anführer' war, aber dazu gleich mehr. Im dritten Stock wohnten Josh, Gabriel, Damien und Ian.Vor drei Jahren bin ich von Zuhause abgehauen. Die Gründe waren eine schlagender und Dauer besoffner Vater und eine Mutter die zu sah wie ihre Tochter geschlagen wurde. Das einzige was ich zu dem Zeitpunkt besaß war eine Pistole, etwas Geld, die Kleidung die ich am Körper trug und meine Vorliebe für schnelle Autos, sowie das wissen sie reparieren zu können. Drei Tage lang war ich per Bus und Anhalter unterwegs um schließlich in L.A. zu landen. Den ersten Tag überlebte ich weil ich von einem Obsthändler zwei Äpfel geschenkt bekam die ihm einmal runter gefallen waren, er sie so aber nicht mehr verkaufen konnte. Den zweiten Tag klaute ich mir etwas zu essen und schlief auf einem Schrottplatz in einem alten Volvo. Den dritten Tag probierte ich mich mal wieder im Autos knacken und suchte mir einen schwarzen Audi heraus. Verzweifelt versuchte ich das schloss zu knacken was sonst nie ein Problem gewesen war. Und dann machte ich Bekanntschaft mit Gale. Es war sein wagen den ich versucht hatte zu knacken. Natürlich hatte er mich überrascht da ich total in Gedanken war. Doch er war ziemlich beeindruckt und erzählte mir von seiner Gang. Acht Jungs, alle von zu Hause abgehauen oder raus geworfen. Und alle mit einer Vorliebe für schnelle Autos. Doch ich zögerte. Ich wusste nicht ob ich ihm trauen konnte oder nicht. Doch ich war am Ende meiner Kräfte und stieg in seinen Wagen. Die Jungs haben mich alle mit offenen Armen aufgenommen. Wenn wir voneinander redeten, sprachen wir von Familie. Ich lernte vieles von ihnen. Zum Beispiel richtig Autofahren, driften, mit der lachgas-einspritzung klar zu kommen und wie man alles aus seinem Auto raus holte.
Jetzt drei Jahre später saß ich mit diesen Jungs wie selbstverständlich an einem Tisch und alberte mit ihnen herum so wie mit älteren Brüdern. Ich war mit meinen 17 Jahren die jüngste im Haus, aber die beste Fahrerin.
"Wirfst du mir mal bitte ein Croissant rüber?" Fragte Jayden da und ich griff in den Brotkorb ohne meinen Blick von meinem Mathe Buch zu heben und warf in seine Richtung. "Danke." Kam von ihm die Antwort und ich lächelte nur und biss von meinem Nutella Brötchen ab. Da hörte ich die Zimmer Tür von Gale und sah aus dem Augenwinkel wie sein durch trainierter Körper halb nackt aus dem Zimmer kam. Genervt verdrehte ich die Augen. Er immer mit seinen scheiß Weibern. "Morgen." Kam es verschlafen von ihm und weil ich am Kopf des Tisches saß und ihm am nächsten war kam er zu mir und wollte mir wie jeden morgen einen Kuss auf die Wange drücken doch ich hinderte ihn daran. "Wehe!" Warnte ich ihn und sah weiter auf mein Buch. "Was denn?" Fragte er verwirrt und nah an meinem Ohr da er sich bereits zu mir runter gebeugt hatte. "Du brauchst mir keinen Kuss auf die Wange drücken. Ich will gar nicht wissen wo du letzte Nacht mit deinem Mund über all warst." Sagte ich angewiedert und es schüttelte mich etwas weil die Bilder die sich in meinen Kopf schlichen definitiv zu ekelhaft waren. Die anderen Jungs lachten nur. "Oh wenn du wüsstest. Du bist nur neidisch." Flüsterte er mir mit seiner rauen morgen Stimme ins Ohr. Ich lachte laut auf.
"Worauf soll ich denn bitte neidisch sein? Eine Nacht schlechten Sex und dann das Gefühl sich wie eine Schlampe zu fühlen wenn du raus geworfen wirst. Nein danke." Sagte ich und stand auf. Die anderen verstummten weil sie wussten wie ich one night stands hasste. "Ach komm schon Lexi..." seufzte Gale doch ich räumte einfach meine Sachen weg. "Gale lass sie einfach... Ich hab sie scheiße geweckt." Meinte Ryan an ihn gerichtet. "Du bist freiwillig in ihr Zimmer gegangen?" Fragte Gale ihn daraufhin leicht geschockt und die anderen lachten wieder. "Wie lebensmüde bist du alter?" Lachte Gale dann. "Ich dachte sie pennt mittlerweile ohne Knarre unterm Kopfkissen." Nuschelte Ryan eingeschnappt als sich die Tür zu Gale's Zimmer erneut öffnete. Ich funkelte das schwarzhaarige Mädchen misstrauisch an. Ich mochte die Mädchen nie die Gale mit nach Hause brachte. Und sie mich auch nicht. Sie trug nur ihre schwarze Unterwäsche und darüber ein weißes Hemd von Gale. Die Jungs sahen sie ebenfalls an. "Gale Schatz wer ist das?" Fragte sie und ging mit einem falschen lächeln auf den Lippen zu Gale und umarmte ihn. Ich lachte leise auf. "Oh du armes Ding." Murmelte ich vor mich hin und schüttelte den Kopf. "Meinst du mich oder was?!" Fauchte sie direkt und sah mich wütend an. "Siehst du hier noch einen hoffnungslosen Fall außer dir?" Entgegnete ich zugegeben auch nicht in dem nettesten Ton und verschränkte die arme vor der Brust. "Guck dich mal an Bitch!" Schnauzte sie direkt und ich ballte die Hände zu Fäusten. Gerade als ich auf sie los gehen wollte um ihr die hässlichen Augen mit diesen scheiß angeklebten Wimpern aus zu kratzen, packte Gale mich an den Schultern und hielt mich zurück. "Musst du nicht zur Schule?" Fragte er und ich sah ihn wütend an. Dann riss ich mich los, schnappte mir meine Tasche und verließ sauer die Küche.
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Heart Race ||BEENDET||
Teen FictionAlexa, genannt Lexi ist ein Mädchen der etwas anderen Sorte. Ihre Familie besteht aus einer Gruppe Jungs mit der sie zusammen in einem alten Lagerhaus lebt. Ihr Geld zum Überleben verdienen die jugendlichen mit illegalen Straßenrennen. Lexi ist die...