Kapitel 7

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Layla

"Hey" mit diesen Worten stieg ich zu Jack in sein Auto.

"Hey" antwortete ich mir. Danach war erst einmal eine Stille, keine angenehme, sondern eine unangenehme. Keine von uns wollte etwas sagen und anhand der letzten Ereignisse, beschloß ihm erst einmal nichts über Tom zu sagen. Zumindest bevor ich es nicht Ava gesagt habe.

"Was musst du eigentlich noch voher machen? Eigentlich habt ihr doch erst später, meinte Ava zumindest"

"Ja, ähmm. Ich wollte noch in die Bücherei lernen, ich kann mich da einfach besser konzentrieren." Jack reagierte nur mit einem "Ahaa" Als wir endlich ankamen stieg ich aus, bedankte und verabschiedete mich. Ich wartete, bis er weg war, bevor ich in das Krankenhaus, auf der andere Straßenseite ging. Es war recht leer, weswegen ich keine fünf Minuten warten musste und dann schon der Arzt kam.

"Hallo Frau Hart, was genau ist denn passiert?" begrüßte er mich sehr höfflich.

"Ja, also... ich wurde von jemandem an meinem Handgelenk festgehalten, was im Nachhinein stärker war, als wir beide in diesem Moment vermuteten."

"Achso, wann genau war das denn. Der Bluterguß sind nicht sehr frisch aus."

"Es war Vorgestern, es schmerzte schon die ganze Zeit, dachte aber es würde besser werden, was es aber nicht tat." Nach weiteren Fragen, einem Röntgenbild und einer kleinen Untersuchung sagte er, dass mein Handgelenk verstaucht sei, ich eine Schiene bekommen würde und in 2 Wochen wiederkommen solle. Die Schienemusste ich bis dahin tragen. Ich bedankte und verabschiedete mich und ging schnell rüber zur Uni, da meine Vorlesung vor 10 Minuten begann. Ich betrat den Saal und wurde erst einmal von vielen angeschaut, was mir sehr unangenehm war, also setzte ich micht direkt hin und saß wieder in der letzten Reihe, wieder neben Marie. Es war wieder eine recht langweilige Vorlesung und nach dieser wartete ich wieder im Flur auf Ava. Als sie kam umarmten wir uns und gingen Richtung Ausgang.

"Wo warst du? Wieso warst du zu spät?" fragte sie mich direkt. Ich zeigte ihr mein geschientes Handgelenk und lachte kurz auf.

"Was hast du gemacht? Ist es gebrochen?"

"Nein, es ist nur verstaucht und erzähl ich dir später." Als ich das sagte gingen wir schon aus der Tür und sahen eine große Menschenmenge vor uns. Ich hatte schon so eine Ahnung, weswegen.

"Was geht denn hier ab?" fragte Ava mich nun verwirrt. Ich antwortete ihr nicht, sondern grinste nur und lief Richtung der Menge. Ava lief mir hinterher und rief mir noch zu "Ne oder? Es ist nicht das was ich denke, oder?"

Ich drehte mich beim gehen zu ihr um und nickte einmal schnell. Ich arbeitete mich durch die Menge nach vorne, sah Tom, ging auf ihn zu nd umarmte ihn. In diesem Moment hörte man nr noch ganz viele Kameras Fotos machen.

"Sollen wir dich mitnehmen?" drehte ich mich jetzt wieder zu Ava.

"J-ja, g-gerne." stotterte sie vor sich hin und wir alle stiegen in sein Leihwagen und fuhren los.

"Wie? Also wann? Hä? Kann mich mal bitte jemand aufklären?" fragte Ava nun von der Rückbank sichtlich und zu recht verwirrt. Ich erzählte ihr wie es war, ließ aber den Fakt mit dem Mann in der Gasse und meinen Zusammenbruch weg, damit sie sich keine Sorgen macht. Ich sagte, dass ich auf der Treppe ausgerutscht bin und mich mit der Hand unglücklich abgestützt hatte. Wir setzten sie zuhause ab und fuhren zu mir und aßen erstmal etwas, als es plötzlich klingelte. Ich ging zur Tür und sah, das es Jack war und öffnete diese.

"Hey, was machst du hier?" fragte ich ihn ein wenig erstaunt.

"Hey kann ich bitte einmal mit dir reden?" Er sah Tom durch den Flur, verdrehte die Augen. "Alleine!?" hing er noch etwas wütend hinten dran.

"Klar" antwortete ich ihm und sagte kurz Tom bescheid, der inzwischen fragend zu uns rüber sah. wir gingen auf den Flur und ich schloss die Tür hinter uns als er mich schon anmotzte:

"Was macht der hier? Du kennst ihn doch überhaupt nicht!"

"Ach und du schon oder was?" "Naja, ich habe zumindest mehr erfahrung mit Beziehungen, als du!" meckerte er mich

"Was ist dein Problem? Ich bin glücklich und ich dachte, dass ist das, was ihr alle immer für mich wolltet. Ich liebe Tom okay? Es tut mir wirklich leid, wenn dich das stört. Ich habe immer, mein ganzes Leben damit verbracht es allen recht zu machen und hab nie an mich gedacht und was hat mir das gebracht? Genau! Ein ziemlich kaputtes Sozialleben, Selbstkomplexe und mehrere versuchte... naja du weißt schon." Als ich das sagte wurde ich wütend aber auch traurig zu gleich und meine Stimme brach weg.

"Layla..." sagte Jack nun einfühlsam zu mir und griff nach meiner Hand.

"Nein Jack, ich habe da keine Lust mehr drauf. Jetzt bin ich mal endlich nach 19 Jahren an der Reihe und wenn du das nicht akzeptieren kannst, bist du vielleicht anders als ich immer dachte." sagte ich aufgewühlt zu ihm und zog meine Hand weg. Daraufhin antwortete er mir nicht und schaute nur auf den Boden.

"Okay, ich verstehe. Ein schönes Leben wünsche ich dir noch Jack, man sieht sich bestimmt nochmal." sagte und es brach mir das Herz, allerdings wusste ich, das es das einzig richtige ist, erstmal abstand zu halten. Kurz nachdem ich das sagte öffnete ich die Tür hinter mir, ging in die Wohnung und schloß diese wieder. Tom hatte wahrscheinlich ein wenig geschreie gehört, stand schon im Flur und nahm mich direkt in den Arm, als er mich mit Tränen gefüllten Augen sah. Ich erwiderte die Umarmung und weinte an seiner Schulter. Nach fünf Minuten guckte er mich beruhigend an.

"Alles wird wieder gut, was auch immer passiert ist, ich bin für dich da. Ich liebe dich."

"Ich liebe dich auch" antwortete ich ihm direkt und schon lagen seine Lippen auf meinen. Wir gingen zusammen in das Wohnzimmer, wo ich ihm alles erklärte, da er ja nr schreie hörte, aber nichts verstand, da wir deutsch redeten. Ich erzählte ihm alles, auch meinen Zustand des letzten Jahren und was im Moment los war.

Nachdem ich fast einen weiteren Zusammenbruch erlitt lagen wir zusammengekuschelt auf der Couch und Tom versuchte mich zu trösten, was auch, wie davor die Male gut funktionierte.

"Ich sollte mir angewöhnen, in deiner Gegenwart mehr zu lachen als zu weinen." sagte ich lachend, meinte es aber so.

"Das finde ich auch, aber wenn es dir schlecht geht, ist es eben so." antwortete er sehr einfühlsam zu mir. Ich befreite mich aus seinen Armen, setzte mich hin und sagte etwas genervt von mir selber:

"Es sollte mir aber nicht schlecht gehen. Du bist endlich bei mir, wie ich es mir ehrlich gesagt schon gewünscht hatte, bevor ich dich richtig kannte und alles was ich mache ist dich mit meinen Problemen zu belasten. Warum bin ich so, wie kannst du mich eigentlich mögen? Ich mache doch eh immer alles kaputt."

"Sag so etwas nie wieder, du machst ganz und garnichts kaputt, verstanden? Ich bin gekommen um dich endlich in den Armen zu halten, als es dir schlecht ging. Natürlich wusste ich, dass es nicht von heute auf morgen weg sein würde. Es ist ein Prozess, den wir beide zusammen durchmachen werden. Wenn überhaupt sind es die anderen, sie etwas mit ihrem Verhalten dir gegenüber, kaputt machen." versuchte er mir klar zu machen, stand dabei auf und zog mich auch auf die Beine, wodurch wir nun standen.


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