Kapitel 9

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Tom

Ich verfluchte mich selber.'Ich wollte diesem Termin eigentlich nicht, es war der erste richtige Tag mit ihr. Der erste Tag wo sie Frei hatte und mal ausnahmsweise nichts dazwischen kam. Keine schlechte Stimmung, keine Zweifel und auch keine Menschen, die ihr ein schlechtes Gefühl gaben.' Allerdings wusste ich auch das ich dahin musste, da es immer noch mein Job war, zwar einer der niemals richtig Pause hat aber ich liebe ihn trotzdem. Ich entschied mich so schnell wie möglich alles von statten zu bekommen. Dadurch, dass wir an das andere Ende der Großstadt mussten, brauchten wir eine Stunde bis wir endlich am Gebäude ankamen und ich musste dann natürlich wie immer erst in die Maske etc.
'Das ist doch überflüssig! Ich möchte einfach schnell fertig sein.'
Nach einer weiteren halben Stunde in der Maske, konnten wir nun endlich mit dem Interview beginnen. Die Reporterin stellte hauptsächlich filmbezogenen Fragen, doch zum Schluss musste sie noch auf Layla eingehen. Ich machte dazu keine genauen angaben und wollte auch nicht mehr dazu sagen, da ich sie schützten wollte. Ich mag es einfach nicht, wenn man keine Privatsphäre hat, es gehört zwar zum Job und ich würde auch nie etwas ändern wollen. Ich bin dankbar, aber es kann trotzdem nervig sein. Als wir schon wieder unterwegs waren bekam ich einen Anruf. Es war Layla.

"Hey, ich bin schon auf dem Weg, ich bin in 10 Minuten da." begrüßte ich sie.

"Tom?!." hörte ich sie mit weinerlicher und zittriger Stimme sagen.

"Layla, was ist los? Geht es dir gut? Was ist passiert?" konterte ich

"Ich brauche Hilfe....I-Ich....d-der Typ von letztens....ich konnte nichts machen."

"Wo bist du? Ich komme sofort!"

"In dieser Gasse, drei Blöcke von meiner Wohnung entfernt."

"Ich bin unterwegs! Bleib da."

"Tom....?"

"Ich bin da, was ist los?"

"Ich hab angst...."

"Hey, ich bin gleich da, keine Sorge" die Verbindung ist abgebrochen
"Layla, bist du noch da? Layla?! Fuck!"
Ich schlug einmal auf das Lenkrad, bis ich immer schneller fuhr. Als ich an der Gasse ankam lief ich schnell rein und sah sie, bewusstlos, auf dem Boden liegen.

"Layla!" ich rannte schnell zu ihr und schmiss mich auf den Boden und nahm sie in den Arm. Mir liefen Tränen übers Gesicht und gab mir dafür die Schuld. Wäre ich nicht zu diesem Interview gefahren, wäre sie nicht alleine gewesen und das wäre nicht passiert. Als sie in meinen Armen lag, kam sie wieder zu Bewusstsein und mir fiel ein Stein vom Herzen, weswegen nur noch mehr Tränen über mein Gesicht liefen.

"Tom" sagte sie schwach und lächelte leicht. Ihr lief auch ein Träne über ihr Gesicht.

"Ich bin hier, alles wird gut." Ich rief einen Krankenwagen, der schon nach nur wenigen Minuten da war. Sie verlagerten sie in den Wagen und fuhren uns beide in das Krankenhaus. Die Ärzte machten sofort viele Untersuchungen. Sie machten ein MRT von ihrem Bauch, ein CT von Kopf und Röntgenbilder von ihren Knochen. Nach zwei Stunden durfte ich sie endlich auf der Station besuchen. Sie machte schon einen viel fitteren Anschein, als sie machte, wo ich sie fand.

"Hey, wie geht es dir?" fragte ich beim betreten des Raumes und nahm sie in den Arm, ich hätte sie am liebsten nie mehr los gelassen, vor angst sie zu verlieren.

"Es geht mir gut, ich hab nur ein paar Schmerzen, mehr nicht." sie lächelte mich an.

"Was ist denn passiert?"

"Ich wollte nach Hause und das ist eben immer der schnellste Weg. Als ich fast am Ende war, packte mich wieder etwas von hinten am Handgelenk. Als ich mich umdrehte, sah ich, dass es der gleiche Typ wie das letzte mal war. Er drückte mich an die Wand und kam mir immer näher... Ich war wie erfroren, ich konnte nichts machen..." brach ihr Stimme am Ende weg. Ich nahm sie ihn den Arm
"Shhhhhhht ist gut. Ich bin bei dir."
versuchte ich sie zu beruhigen, obwohl ich selbst vor einem Nervenzusammenbruch stand. Ich musste jetzt aber für sie da sein.
"Als er anfing mich zu berühren, war meine Schockstarre wohl vorbei und ich schubste ihn weg. Das gefiel ihm nicht und er fing an auf mich einzuschlagen.... es kam ein zweiter, der ihn dann wegzerrte, mich aber liegen ließ. Daraufhin hab ich dich dann angerufen." Sie drückte mich fester und fing an noch stärker an meiner Brust zu weinen. Ich möchte es nicht, sie so zu sehen. Ich versuchte sie zu beruhigen, was zu meinem Glück auch klappte, bis sie an mich gekuschelt einschlief. Ich lag eine lange Zeit mit ihr im Arm da, und machte mir Vorwürfe. Ich gab mir die Schuld. Als eine Schwester das Zimmer betrat um mir mitzuteilen, dass die Besuchszeit vorüber ist, entschied ich mich dafür, in ihre Wohnung zu fahren. Kaum war ich angekommen, überkamen mich erneut diese Schuldgefühle und ich verspürte wieder diese Angst, die ich empfand als ich sie fand.

Diese Nacht bekam ich kein Auge zu und war die ganze Zeit wach, bis ich morgens von einem Taxi zum Krankenhaus gefahren wurde, da ich es mir nicht zutraute selbst zu fahren. Ich betrat ihr Zimmer und war überrascht, denn sie strahlte wieder die alte, von ihr gewohnte gute Laune aus, als wäre nichts passierte. Sie erklärte mir, dass sie einfach dankbar ist, dass nichts schlimmeres passiert ist und sie aus Erfahrung weiß, das wenn man nicht daran glaubt gesund zu werden, es auch nicht wird. Mir ging es nicht besonders gut, allerdings versuchte ich es zu verstecken und sie schien es auch nicht zu bemerken, worüber ich aber froh war, denn sie hatte im Moment schon genug um die Ohren. Als der Arzt zur Visite reinkam, teilte er uns mit, dass Layla noch eine Nacht zur Beobachtung bleiben müsse, sie allerdings morgen nach Hause dürfe, wenn nichts passiert. Sie hatte größtenteils nur oberflächliche Verletzungen, allerdings ein gebrochenes Handgelenk und ein blaues Auge. Das größte Problem war aber, das sie einiges geprellt hatte und Kopfschmerzen, weswegen sie viel Bettruhe brauchte und ihr auch viel weh tat. Wir verbrachten den ganzen Tag zusammen und ich überspielte meine Gedanken, meine Gefühle und meine Müdigkeit um stark für sie zu sein. Sie versuchte zwar auch stark zu sein, was ihr aber nicht immer gelang, denn sie hatte große Schmerzen und immer wenn die Tür auf ging, merkte ich, wie sie zusammen zuckte, vor Angst, dass es dieser Typ sei. Als ich am Abend wieder mit einem Taxi nach Hause fuhr, redete ich mir ein, dass es ihr gut gehe, was allerdings nichts besser machte. Kaum war ich in der Wohnung wollte ich ins Bett und versuchen zu schlafen, was mir zwar geling allerdings nur für zwei Stunden.

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Ich muss sagen, aus irgendeinem Grund finde ich es im Moment einfacherer Toms POV zu schreiben als das von Layla. Es hat mir aber dennoch das Herz gebrochen Tom in so einem Zustand zu "sehen"

Is it onlay just a dream!?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt