Kapitel 10 // Tsahik //

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Die nächsten Tage vergingen wie im Flug....der Zustand von Eylan besserte sich und nach gut 10 Tagen waren die Wunden soweit verschlossen, was Tia an diesem Morgen mit einem zufriedenen lächeln fest stellte und ihrem Gefährten somit nun auch wieder die Freiheit ließ den Kelutral zu verlassen, wenn ihm danach war. Ihrem Palulukan dabei zuschauend wie er langsam aufstand und die steifen Glieder streckte, war danach seine Reiterin an der Reihe welche mit lauter nassen Küsschen bedeckt wurde, von dieser auch erst ablassend als einige Minuten vergangen waren, setze er schließlich mit einem Sprung über Sie hinweg, einen letzten Blick zu seiner Reiterin werfend verschwand Eylan danach im Unterholz denn es war ein gutes Gefühl sich endlich wieder bewegen zu können.
Sich nach dieser mehr wie stürmischen Attacke wieder in eine sitzende Position begebend, konnte Tia dabei aber einfach nicht aufhören zu lachen, es war einfach schön mit anzusehen wie ihr Freund wieder vor Leben überquoll und es kaum erwarten konnte durch die Wälder Pandoras zu streifen und Sie würde ihn bestimmt nicht aufhalten, immerhin wusste die Na'vi instinktiv das er immer wieder zurück kommen würde.

Doch war dies an diesem Morgen, nicht der einzige Grund welcher ihr nur einen kurzen Moment mit ihrem Freund gestattete....Tia hatte sich in den letzten Tagen mit ihrer Sanok und Tsahik über ernste Themen unterhalten denn auch wenn es ihr widerstrebte so hatte, Sie dennoch eine Verpflichtung gegenüber ihrem Stamm. Denn Sie war das einzige Kind des Oloéyektans gewesen und somit musste Sie nun seinen Platz einnehmen, zumindest so lange bis sich Tia einen Partner gesucht hatte. Ein Gedanke welcher ihr gar nicht gefiel, denn dann würde Sie ihre hart erkämpfte Freiheit aufgeben müssen oder ihrer Sanok und dem Stamm in den Rücken fallen, was ihr alleine bei dem bloßen Gedanken einen Stich ins Herz versetzte....nein nie im Leben....es musste eine andere Lösung geben. Aber so sehr sich die junge Na'vi auch ihren Kopf zerbrach,wollte ihr nichts dergleichen in den Kopf kommen....es war eine beschlossene Sache, dass die Tsahik in wenigen Tagen bekannt geben würde das Tiamat , den Platz ihres Sempul einnehmen würde und somit das Amt des Oloéyktan einnehmen würde. Eine Last welche ihr schwer auf den Schultern haftete, bereits jetzt denn es wurde viel von ihr verlangt, Dinge auf welche Sie sich nicht vorbereitet hatte und nun dafür auch keine Zeit mehr war.
Langsam über den Platz gehend, blickte Tia den Kelutral empor.....und verlor sich für einen Moment im Blätterdach des riesigen Baumes, in welchem einige Ikran saßen und den Na'vi bei ihrer Arbeit zu sahen. Sich für einen Moment wünschend ein solcher zu sein...frei und ohne jede Pflicht.....doch leider sah die Realität anders aus.
Ihre Sanok würde nicht ewig den Platz als Tsahik belegen und wenn man es genau nahm, war Sie auch schon lange überfällig einen Mann zu wählen....doch fühlte Sie sich dazu noch nicht bereit. Zudem rückte auch der Besuch der Omaticaya immer näher...Arnt'sen hatte wie versprochen seine Tsahik von ihrer Bitte unterrichtet und vor wenigen Tagen war ein Bote bei ihnen gewesen um mitzuteilen das der Oloéyktan der Omaticaya sich bald mit seinem Sohn, so wie Arnt'sen und Gefolge hier einfinden würde. So das es nun auch galt sich auf die kommenden Gäste vorzubereiten...eine Aufgabe die Tia zumindest ein wenig ablenkte. Einen Blick zum Eingang des Kelutrals werfend wo Sansara gerade dabei war sich den Jägern anzuschließen, ließ Sie für einen Moment lächeln, doch dieses verschwand recht schnell wieder als Sie die Stimme von Lesien vernahm welche bereits ungeduldig am Eingang des Heimatbaumes auf die angehende Tsahik wartete ,, Nun komm die Tsahik wartet bereits und ist nicht gerade erfreut darüber das du schon wieder zu spät kommst" kam es drängend über ihre Lippen , sprach ihr Blick zwar eine andere Sprache wenn Sie Lesien ins Gesicht sah, doch stand es ihr nicht zu für Sie Partei zu ergreifen, Sich erneut in Bewegung setzend hatte Tia den Eingang mit wenigen Schritten erreicht, ihrer Freundin einen kurzen Blick zu werfend stieg Sie anschließend die Wurzeln des Kelutrals nach oben...bis die große und schwach beleuchtete Höhle in ihr Blickfeld geriet in dessen Mitte ihre Sanok bereits vor dem Feuer saß und auf ihre Ite wartete, ihr Blick war fest und Tiamat brauchte nicht genauer hinzuschauen, um zu wissen das ihre Sanok über ihre Verspätung alles andere als begeistert war.
Sich schweigend gegenüber von ihr ans Feuer setzend, wagte die junge Na'vi es nicht sofort ihr in die Augen zu sehen....,, Tochter...du bist schon wieder zu spät....was soll ich nur mit dir machen ? Du bist bald die Oloéyktan des Stammes...diese Unzuverlässigkeit kann ich nicht dulden. „ durchschnitt ihre Stimme die bis gerade herrschende Stille, während Tia leicht zusammen zuckte, denn auch wenn Sie es ungern zugab so hatte ihre Sanok dennoch recht. Ihren Blick erst nach einiger Zeit des Schweigens wieder anhebend um ihrer Sanok ins Gesicht zu sehen, rutschte ihr Herz dabei gerade tief in ihre Knie...noch nie hatte Sie Tarýo mit einem solchen Blick angesehen. ,, Du musst dir deiner Pflicht und Aufgaben bewusst werden....du wirst dir einen Mann suchen...UND.....genau zuhören was ich dir erkläre irgendwann wirst du hier an meiner Stelle sitzen, du wirst diesen Stamm leiten an der Seite deines Oloéyektans." fuhr die Tsahik mit ernster Mine fort, liebte Sie ihre Tochter zwar vom ganzen Herzen, doch musste Sie diese strenge nun an den Tag legen, denn gerade weil Sie ihre Tochter war...wusste Tarýo dies nur zu gut.
Sehend wie ihre Ite immer mehr in sich zusammen sang widerstand sie dem Drang diese in den Arm zu nehmen. Sie hatte gewusst das dieser Tag irgendwann kommen würde...leise seufzend schloss die Tsahik für einen Moment ihre Augen, dass was Sie ihr nun offenbaren musste, endete bestimmt nicht ohne einen Protest....,, Hör mir zu Kind du wirst dich mit dem Sohn und angehenden Oloéyktans der Omaticaya anfreunden...und diesen zu deinem Partner erwählen um unser aller Friedens Willen „ sprach die Tsahik nun das aus, was ihr auf der Seele lag den Blick ihrer Ite dabei ignorierend. ,, Er ist eine gute Wahl...ein angesehener Krieger und guter Jäger und zu dem der Sohn des Eyuktan...ich will keinen Widerspruch mehr hören...du hast dich deinen Pflichten viel zu lange entzogen." erstickte Sie den aufkommenden Protest Tiamat's sofort im Keim, ehe Sie ihrer Tochter andeutete, sie nun allein zu lassen. Dieser hinterher sehend, als Sie mit hängenden Schultern und Tränen in den Augen sich von ihr abwandte.....schmerzten auch der Tsahik ihre eigenen Worte, doch wusste Sie das es der einzig richtige Entschluss gewesen war.... konnte Tarýo nur hoffen das auch ihre Tochter es so sah.

Den Worten ihrer Sanok lauschend, wusste Tia das die Tsahik mit alle dem recht hatte und Sie würde sich nach besten Kräften bemühen, ihren Aufgaben gerecht zu werden. Doch nichts konnte die junge Na'vi auf das vorbereiten was ihre Sanok nun von ihr verlangte, leicht mit ihren Ohren zuckend entwich ihr ein protestierendes Fauchen ,, Das kannst du nicht ernst meinen...ich werde nicht „ war es schneller über ihre Lippen gekommen als Tia es gewollt hatte, ehe ihr Protest auch schon von den scharfen Worten ihrer Sanok unterbrochen wurde. Dabei ihre Ohren immer weiter anlegend, zitterte ihr Körper bereits vor Wut....als ihre Tsahik zu Ende gesprochen hatte stand Sie ohne ein weiteres Wort auf, auch wenn der Blick, welchen Sie ihrer Sanok zu warf vernichtend war. Darüber war das letzte Wort noch nicht gesprochen worden, da konnte der angehende Oloéyktan der Omaticaya ein so guter Na'vi sein wie er wollte. Zumal Tia bezweifelte das dieser dafür seine Zustimmung gegeben hatte.....war dies auch nicht immer wirklich entscheidend wenn es darum ging die Zukunft des Stammes zu sichern...die Stufen des Heimatbaumes mit großen Schritten hinunter kletternd stieß Sie beinahe mit Sansara zusammen, welche ihr von unten entgegen kam so das Tia erschrocken die Augen aufriss und beinahe hin fiel, sich gerade noch abfangen könnend sah Sie in das fragende und besorgt aussehende Gesicht ihrer Freundin. Doch war Tia gerade keines Wegs in der Stimmung mit ihr über das gerade geschehene zu sprechen, würde es ohnehin nichts an den Tatsachen ändern welche gerade im Raum standen. Sansara so einfach am Arm ergreifend überwand Tia die letzten Meter bis zum Ausgang, bevor Sie erneut stehen blieb und sich zu dieser leicht lächelnd umdrehte, die Dinge von gerade in den Hintergrund schiebend. ,,Weist du eigentlich schon....das Arnt'sen in ein paar Tagen hier sein wird ?" offenbarte Tia ihrer Freundin nun die kleine Überraschung.....welche ganz wie erhofft, dafür sorgte das Sansara für einen ganz kurzen Moment die Gesichtszüge entglitten. Hatte diese eigentlich Tiamat danach fragen wollen wie das Gespräch mit der Tsahik verlaufen war, hatte es sich dann aber doch anders überlegt denn ihre Freundin, schien darüber nicht reden zu wollen. Weshalb Sie sich auf den Themenwechsel einließ, es aber nur wenig später bereute als Tia ihr seelenruhig eine Frage stellte, welche Sansara ihre Welt komplett auf den Kopf stellte...Arnt'sen kam hier her und das schon in wenigen Tagen ? Das konnte doch nur ein Scherz sein und dazu noch ein wirklich schlechter...doch wenn Sie es genau nahm ihre Freundin sah nicht danach aus, als hätte diese gerade einen Witz gemacht Sie schien es ernst zu meinen, was ihr die Knie weich werden ließ.

Doch hätte Sie geahnt was nur wenige Tage später geschah.....wer weiß wie ihre Reaktion dann ausgefallen wäre.

Avatar- Tia's  ProphezeiungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt