Kapitel 12 // Utral Aymokriyä // Baum der Stimmen

182 8 5
                                    


Die Ansprache welche ihre Sanok an den Clan richtete war kurz aber sehr aussagekräftig, immerhin war Tia die Ite des Oloéyektans und somit auch die beste Wahl für diesen Posten. Selbst wenn ihr eigentliches Amt das der Tsahik sein sollte, nach der Ansprache ihrer Sanok jeden einzelnen Na'vi anschauend brauchte Sie einen Moment, den auffordernden Blick ihrer Sanok sehr wohl bemerkend. War es nun eigentlich an ihr etwas zu sagen, doch wollte der jungen Na'vi gerade einfach nichts über die Lippen kommen, gerade jetzt wo wirklich alle zu ihr sahen wurde Tia noch einmal der nahe Zusammenhalt ihres Volkes bewusst und wie konnte Sie auch nur einen Tag glauben, kein Teil davon zu sein ,, Ma smukan, ma smuke ich stehe heute hier vor euch um das Amt meines Sempul zu übernehmen, dies ist für mich eine große Ehre aber auch ein schmerzlicher Schritt, denn es machte noch einmal deutlich das wir vor langer Zeit einen der unseren verloren haben." begann Tia ihre Rede, während ihre Stimme dabei leicht zu zittern begann ,, Aber Ich weiß das auch er mir heute seinen Segen gibt und hier bei uns ist, immer ein Teil unseres Volkes sein wird ! Genauso wie Ich dies vom heutigen Tag an sein werde, eure Sorgen und Nöte sind nun auch die meinen, von heute an werde Ich die Stimme des Volkes sein. Eywa möge mein Leben beenden wenn ich irgendwann von diesem Wege abkommen sollte, ihr alle seit meine soaia ( Familie ) für die ich bereit bin zu sterben. "schloss Sie diese ab, ehe nur wenig später zustimmendes gejubel zuhören war, welches Tia nur am Rande mit bekam denn es fühlte sich alles einfach so unwirklich an. Gerade noch war ihr Leben das einer ganz normalen Na'vi und mit einem Mal steht Sie nun als Olo'eyktan vor ihrem Volk ...viel zu überwältigt über den Zuspruch welchen Sie erhielt. Aus jeder Ecke des Raumes schienen die Rufe zu ihr hinüber, zu hallen. Ihre Augen für einen Moment schließend, öffnete die junge Na'vi diese erst wieder, als die Tsahik zur Feierausrief, sich zu ihrer Ite umdrehend schenkte Sie dieser ein aufrichtiges Lächeln, denn auch die Tsahik war erleichtert das alles gut verlaufen war. ,, Ich bin stolz auf dich"...Worte die Tar'yo nicht leichtfertig aussprach, kamen über ihre Lippen bevor Sie ihre Tochter in die Arme schloss ,, Na los geh zu deinem Volk...." waren die Worte zwar nicht mehr wie ein flüstern gewesen, aber sorgten diese dafür das ihre Ite sich langsam in Bewegung setzte. Diese ihrer Wege ziehen lassend, ging aber auch der Tsahik die ganze Sache sehr zu Herzen, mehr wie Sie es nach außen hin zeigte. Immerhin war es für eine Mutter nie leicht ihr Kind los lassen zu müssen, leise seufzend ruhte ihr Blick noch einen Moment auf dem Anblick ihrer Tochter ehe sich die Tsahik langsam zurück zog, ihr war nicht nachfeiern zu mute. Auch wenn ihr wohl bewusst war ,dass ihre Abwesenheit einige Fragen aufwerfen würde, ihr Weg führte die alte Na'vi raus aus dem Kelutral... erschien ihr dieser heute irgendwie anders, die Tsahik fand dafür keine Worte...und die brauchte es auch nicht. Einem schmalen Pfad folgend welchen man mit dem bloßen Auge kaum erkennen konnte, überwand die Tsahik mühelos jedes Hindernis...ehe nach einiger Zeit ein Fluss in Sicht kam, an dessen anderem Ufer sich mehrere riesige Bäume in den Himmel erhoben, deren Äste sanft nach unten hinten und in den schönsten Farbenleuchteten....beim näher kommen erkannte man immer deutlicher das diese eine vollkommen anderen Form hatten wie man es von normalen Bäumen kannte. Während der Boden mit Moos und verschiedensten Pflanzen bewachsen war......Utral Aymokriyä ( Die Bäume der Stimmen), ein Ort an welchen Na'vi eigentlich nur kamen um ihren Toten nahezu sein oder um Trost zu finden. Den Fluss hinter sich lassend, berührten ihre Füße das Moos welches bei der ersten Berührung zu leuchten begann, sich auf einen der Bäume zubewegend ließ Sie sich die Tsahik vor diesem langsam zu Boden sinken, ihren Zopf in die eine Hand nehmend und einen der Äste in die Andere dauerte es nur Sekunden, ehe viele verschiedene Stimmen auf die Tsahik einprasselten....Lieder wurden gesunden, das Lachen von Kindern und Erwachsenen war zu hören, Geschichten aus der alten Zeit....laute von Tieren..es war jedes mal wieder ein unbeschreiblicher Moment. Das Chaos in ihrem Inneren ordnend, suchte und rief die Tsahik nach einer ihr vertrauten Seele welche Sie unter Hunderten wieder erkannt hätte ,ihrem muntxatan ( Ehemann ). Tar'yo kam nicht oft hier her, aber heute war so ein Tag....Sie brauchte eine Stütze und auch wenn sich die Tsahik sicher war, dass Ra'lo bereits wusste das seine Ite wieder nach Hause zurück gekehrt war, so musste Sie ihm dies aber auch noch einmal selbst sagen. Vor ihrem Inneren Auge sehend wie sich aus dem dichten Nebel eine Gestalt bildete und auf die Na'vi zu schritt, liefen dieser dabei Tränen über die Wangen. ,, Oel ngati kameie, ma Ra'lo, begrüßte Sie diesen mit leiser Stimme, ehe die Tsahik das Gefühl hatte von etwas in den Arm genommen zu werden, zwar befand sich die alte Na'vi nach wie vor alleine auf der Lichtung, doch passierte dies auf einer anderen Bewusstseinsebene. Die Stimme ihres muntxatan hörend nahm Sie diese tief in sich auf, die Tsahik wusste ihre Zeit war begrenzt ,, Ma Ra'lo unsere Tochter ist wieder nach Hause zurück gekehrt....aus ihr ist eine wunderschöne Frau geworden, aber ich wünschte unsere Ite vor dem bewahren zu können was noch vor ihr liegt, Ich weiß das es mir nicht bestimmt ist dies zu erfahren. " die Sorge in ihrer Stimme war deutlich zu hören. Ihrem Mann tief in die Augen sehend senkte Tar'yo langsam den Kopf, bis sich eine Hand unter ihr Kinn legte ,, Unsere Ite ist eine starke Na'vi hat Sie das nicht schon oft genug bewiesen ? Uns Beiden war doch schon damals klar, dass unserem Kind ein anderes Leben bevorstand. Was Tiamat je wie die anderen Kinder ? Sie hat sich auch schon damals den Kindern Eywa's gegenüber ganz anders verhalten..... Ich sehe unsere Tochter, jeden Schritt den Sie macht ich werde immer bei ihr sein...genauso wie auch an deiner Seite , ma muntxate. Du siehst mehr wie viele Andere....doch hast auch du nicht bemerkt das unsere Ite auf eine ganz andere Art und Weise mit Eywa kommuniziert" drangen die Worte des ehemaligen Oloéyektans an die der Tsahik, welche ihren Mann nach wie vor schweigend ansah, doch begann diese über seine Worte nach zu denken. Es stimmte ihre Ite hatte etwas in dieser Art erzählt.....doch war Sie damals zu aufgewühlt gewesen um die Bedeutung dieser Worte wirklich zu verstehen. Die Lippen ihres Mannes deutlich auf ihrer Stirn spürend, schloss die Na'vi dabei ihre Augen bevor sich die Gestalt vor ihr, langsam wieder in Nebelauflöste. Auch wenn immer noch Worte an ihre Ohren drangen ,, Eywangahu, ma muntxate ".....das Tsaheylu lösend welches die Tsahik immer noch an ihre Ahnen band, bewegte sich diese einen Moment lang nicht. Über das nachdenkend was ihr muntxatan gesagt hatte...mit dem Ohr zuckend als ein knacken auf der anderen Uferseite zu vernehmen ist, stand die Tsahik schnell wieder auf ihren Füßen zwar verirrten sich hier eigentlich keine Nantang hin doch das geschulte Ohr einer Anurai konnte man so schnell nicht täuschen. Die Ohren anlegend wartete die Tsahik ab was sich dort vor ihr im Unterholz befand, da es keinen weiteren Laut machte verließ sich die Na'vi auf ihren Augen, als der Grund für das Geräusch schließlich vor ihr auftauchte entspannten sich die Züge der Tsahik wieder.....es war nur ein Yerik gewesen, ein leises seufzen nicht unterdrücken könnend ehe Tar'yo über sich selbst den Kopf schüttelte. Auf dem Weg zurück zum Heimatbaum ließ sich die alte Na'vi zeit denn es war schon lange her das sich diese, einmal Zeit für sich selbst genommen hatte. Morgen würden die Omaticaya zu ihnen kommen....

Avatar- Tia's  ProphezeiungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt