9. Hin und Her

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Als ich nach einer sehr kurzen Nacht meine müden Knochen aus dem Bett wälzte wollte ich gar nicht wirklich daran denken wie es mir heute ergehen wird.

Mein erster gang war ins Bad. Ich wusch mich gründlich, machte meine Haare zurecht und putze mir meine Zähne. Meine Zahnbürste stellte ich in einen quitsch bunten Zahnputzbecher zurück. Mori hatte ihn mir mal geschenkt. Ich konnte mich einfach nicht von ihm trennen. Ich prüfte nochmal meine Haare im Spiegel. Viel konnte ich mit ihnen nicht machen. Sie waren dunkel braun und gingen mir bis zur Mitte meines Rücken. Ich hatte sie unten gerade abgeschnitten und keine stufen oder ähnliches. Also ganz langweilig.Dazu waren sie noch sehr dünn und glatt. Heute trug ich sie offen.

Als ich in die Küche kam, sah ich meine Mutter. Sie strafte mich abermals mit einem bösen Blick und ging dann mit einer Tasse Kaffee aus dem Raum. Ich dachte erst gar nicht weiter drüber nach.

Mein Frühstück bestand aus einer Schüssel Kornflakes ohne Milch, denn die Packung war leer, wurde aber ganz brav wieder zurück in den Kühlschrank gestellt. Na super fängt ja toll an.

"Guten Morgen Mia." "Guten Morgen Mok." Er setzte sich zu mir und blätterte in einer Zeitung herum. "Wenn du fertig bist können wir ja auch los, bevor die Mittagszeit anfängt." Wie immer sprach er in einem freundlichen Ton mit mir. Er scheint wirklich daran interessiert zu sein, das ich eine Arbeit finde. "Ähm Mok. Weißt du wann Mori mit ihrer Arbeit anfängt?" "Sie soll morgen zu 7.00 Uhr da sein. Sie ist schon sehr aufgeregt." "Ich werde mal kurz zu ihr gehen. Danach können wir gerne los." Er nickte mir lächelnd zu.

Ich klopfte leicht an Moris Tür. Da ich aber nur laute Musik hörte, machte ich die Tür einfach auf, gehört hat sie mich bestimmt nicht. Sie hörte irgendwelche koreanische Bands. Als sie mich bemerkte kam sie hüpfend auf mich zu. "Ich bin so aufgeregt!" schrie sie mir entgegen. Ich ging zu ihrer Anlage und machte die Musik etwas leiser, so das man sich normal unterhalten konnte. "Mori wegen gestern " "Nein Nein Nein stop. Ich will darüber nichts mehr hören. Ich weiß wie du das gemeint hast." "Kannst du das auch Mutter sagen? Sie straft mich mit ihren Blicken." "Das habe ich gestern schon. Komisch aber das wird sich legen. Was machst du heute noch?" "Ich ähm gehe gleich mit Mok in die Stadt und gucke nach Jobangeboten. Er hat es mir angeboten zu helfen." "Das ist ja nett von ihm. Du schaffst das!" "Ja ich hoffe. Wir sehen und dann später." "Tschuuuu" sie schob mich aus ihrem Zimmer raus und ich hörte wieder die laute Musik. Ich holte schnell noch meine Jacke aus meinem Zimmer. "Wir ähm können dann los." Mok stand schon in Jacke und Schuhe im Flur. Habe ich zulange gebraucht? Jetzt aber schnell.

In den Straßen war schon einiges los. "Nach was genau willst du denn gucke Mia?" Das war eine verdammt gute Frage. "Ich weiß nicht so recht. Ich dachte da so ein Café oder sowas." "Hmm da finden wir bestimmt was. Aber du musst dir im klaren darüber sein das die Arbeitsbedingungen nicht immer die besten sind." Ich schaute leicht entmutigt auf den Boden. Plötzlich merkte ich eine Hand auf meinem Rücken. "Du schaffst das!" Wahrscheinlich hat Mok recht.

Wir waren in 6 Cafés und 7 kleinen Imbissläden und einen Supermarkt. Niemand konnte mir zusagen. Nur ein kleines Café meinte ich solle morgen wieder kommen, weil dann die Chefin da ist.

Wenigstens etwas. Wir waren wieder auf dem Weg nach Hause als wir eine große kreischende Gruppe von Mädchen trafen. Was die wohl haben. Als ich genauer hinsah erkannte ich Suga. Auch er erkannte mich und winkte mir kurz zu und schon schob sich dieser eingebildete Jimin in meinem Sichtfeld. Er starrte mich an, was mir Angst machte und ich einfach weiter lief. Mok schaute mich an worauf ich nur kurz mit den Schultern zuckte. Ich war froh das er nichts gefragt hat.

Als wir endlich zuhause ankamen, merkte ich das es schon 17.30 war. Wir waren wirklich den ganzen Tag unterwegs. Oh man und ich hab noch nicht mal danke gesagt. Ich ging wieder aus meinem Zimmer und suchte .Mok.

"Ähm Mok ich ähm wollte dir für heute danken. Ohne dich hätte ich es nicht geschafft." "Mia das ist doch kein Problem und wenn du nochmal Hilfe brauchst dann sag bescheid." "Ok danke." Ich fühlte mich gerade wie bestellt und nicht abgeholt.

"Hey Miachen wie war dein Tag?" Mori! Zum Glück. "Es war anstrengend aber bei dem einen soll ich morgen Nachmittag nochmal wiederkommen." "Na das ist doch mal was. Mutter und ich haben schon gegessen aber für euch ist noch was da. Ich mache es euch schon mal warm." Ich nickte ihr zu.

Das Essen war lecker aber so langsam merkte ich die Müdigkeit in mir aufsteigen.

"Ähm ich gehe schon ins Bett, ich bin sehr müde." "Ja mach das." Mutter drückte kurz meine Hand und lächelte mich an.

Sie hat mir also endlich verziehen. Nun kann ich schon mal etwas besser schlafen.

Gefühlschaos ~°SLOW UPDATE°~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt