Kapitel 34

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3 Tage später

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Es war schon spät in der Nacht und ich stand in einer gottverlassenen Seitenstraße mitten im Ghetto zwischen Mülltonnen und anderem Unrat.

Aus der Ferne konnte ich das Aufheulen einer Polizeisirene vernehmen. Die Geräusche des Verkehrs, die wie durch Watte zu mir hinüberdrangen. Es hatte geregnet und eine Straßenlaterne, die den nassen Asphalt zum Glitzern brachte, spendete mir etwas Licht bei meinem Vorhaben. 

Die Mütze meines grauen Hoodies hatte ich mir tief in mein Gesicht gezogen, während ich eine Dose Graffiti schüttelte und mit meiner anderen Hand eine Schablone auf der Häuserwand platzierte. Dann sprühte ich diese ein und zog die Schablone weg, um mein Werk zu begutachten. Der Kopf eines brüllenden Löwen bedeckte nun ein Plakat der NFFA und ich grinste.

"Sieht doch gut aus", sagte Suga und regte sich nun auf einmal, während er die ganze Zeit schweigend und mit verschränkten Armen an der Wand hinter mir gelehnt hatte.

"Finde ich auch", sagte ich und verstaute die Sachen in meinem Rucksack, der auf dem Boden lag. Als ich mich wieder aufrichtete spürte ich, wie er seine Arme von hinten um meinen Bauch legte und mich an sich zog. 

"Bist du dir ganz sicher, dass du da mitmachen willst, Prinzessin? Mir gefällt der Gedanke irgendwie nicht, dass du ein Lion werden willst", fuhr Suga fort und ich drehte mich in seiner Umarmung zu ihm um.

Ich legte meine Arme um seinen Nacken und sah zu ihm auf. "Mir gefällt der Gedanke dafür umso mehr. Jungkook und Taehyung sind auch dabei. Nächstes Jahr sind wir alle achtzehn und dann treten wir der NFFA mit euch in den Arsch", entgegnete ich ihm. 

Meine Freunde und ich hatten beschlossen uns dem Lions Club anzuschließen. Einer Widerstandsbewegung, so wie wir sie uns immer gewünscht hatten. Unser Entschluss stand fest und nichts und niemand würde uns davon abhalten können. Und nun, da wir wussten, dass die NFFA selbst Sugas Familie ermordet hatte und mein Vater nur zum Schein deren Anwalt spielen sollte und dass die NFFA sich heimlich an der Purge beteiligte, war unser Zorn und unsere Empörung größer als je zuvor und wir würden mit aller Macht zurückschlagen.

"Du weißt, dass die Purge nicht mit den Sirenen aufhört. Der Kampf gegen die NFFA geht jetzt erst richtig los und es gibt da einiges das ihr lernen müsst", entgegnete Suga.

"Dann zeig's mir. Bring mir alles bei", forderte ich ihn auf und er schmunzelte. "Wirklich alles..", wollte er wissen und schaute mich lüstern an. Sofort schmunzelte ich ebenfalls und sprang darauf an: "Was gebe es denn da so... was du mir noch beibringen könntest..."

"Nun ja", meinte er, hob seine Hand an und streichelte zärtlich meine Unterlippe mit seinem Daumen, "ich könnte dir zeigen, wie es mit mir sein kann, wenn wir mehr Zeit haben. Wenn ich dich die ganze Nacht für mich habe und dir jeden Wunsch von deinen Augen ablese und du dich komplett gehen lassen kannst, ohne Angst haben zu müssen, das dich jemand hören könnte. Wenn ich dich solange vorbereite, wie du es brauchst und... wenn keine Purge Nacht ist und du dich endlich sicher fühlen kannst."

Suga betrachtete meine Lippen, während er ein ernstes Gesicht machte. Gott, ich wollte ihn jetzt so sehr. 

"Ich hätte mich bei niemandem sicherer und aufgehobener gefühlt als bei dir", flüsterte ich ihm zu und er sah mir in die Augen.

"Danke, Suga", fügte ich nach einer Weile hinzu und hätte mich am liebsten ganz fest an ihn geschmiegt. "Wofür denn, Prinzessin?", sagte er und fuhr mit seiner Hand durch mein Haar, sodass die Kapuze meines Hoodies nach hinten fiel.

"Dass du mich sicher durch die Nacht gebracht hast", entgegnete ich ihm und sah ihm verträumt in die Augen.

"Ich würde dich gerne durch jede Nacht deines Lebens sicher bringen", erwiderte er.

"Dann machen wir doch heut Nacht genau dort weiter, wo wir aufgehört haben", sagte ich. Ich konnte es nicht mehr abwarten mit ihm allein zu sein. Mich von ihm ausziehen zu lassen und seinen Körper zu fühlen.

"Heute Nacht mache ich mich aber strafbar, oder?", meinte er und zog schmunzelnd eine Augenbraue hoch.

Meine Hand fuhr automatisch über seinen Hinterkopf und durch sein Minthaar.

"Ich verrat's keinem", hauchte ich ihm entgegen und biss mir leicht in meine Unterlippe, während ich ihn zu mir herunterzog und ihn küsste.


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"Die Purge endet nicht mit den Sirenen..."


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Purge Night --- YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt