Kapitel 1 (Castiel)

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Ich landete in der Nähe meines Autos und atmete tief durch. Das Fliegen strengte mich noch ganz schöne an. Gerade kam ich aus dem Himmel zurück. Doch mittlerweile kam ich mir dort oben richtig unerwünscht vor. Was nicht verwunderlich war. War ich es doch, der mit schuld daran war das die Engel gefallen waren. Dass der Schreiber Gottes mich nur benutzt hatte, um die himmlischen Tore zu schließen. Sodass er der neue Gott werden konnte, das sah keiner. Oder wollte da oben keiner sehen, weder noch hören. Wichtig für die meisten Engel war es, dass einer die Schuld tragen musste. Klar hätte ich nicht darauf hereinfallen dürfen. Ich hätte nicht so naiv sein sollen, oder mich an Sam und Dean wenden.

Aber vor allem musste ich endlich ehrlich zu mir selbst sein, der Himmel war schon lange nicht mehr mein Zuhause. Ich war oft auf der Erde gewesen, um schon vor tausend Jahren gegen dunkle Mächte wie Dämon zu kämpfen. Doch erst als ich Dean und Sam Winchester kennengelernt hatte. Hatte ich gelernt, was es bedeutet, Familie zu haben. Erst in den zwei Brüdern habe ich eine richtige Familie gefunden und in Bobby Singer, der war so was wie ein Vater für Dean, Sam und auch mich.

Das Klingen meines Handys riss mich aus meinen Gedanken. Ich sah aufs Display und sah Deans Gesicht, sowie seinen Namen, was mir sagte, dass er der Anrufer war. Ich ging mit ein ,,Hallo Dean", rann. ,,Hey Castiel, ich könnte deine Hilfe gebrauchen. Hast du Zeit?" ,,Natürlich Dean, was kann ich tun?" ,,Es geht um Sammy, er ist Krank und ich bräuchte jemanden der bei ihm bleibt. Denn ich muss dringend zu Bobby, er brauch da meine Hilfe in einem Fall. Ich will Sam nicht gern allein lassen." ,,Also ich könnte für dich zu Bobby fahren?"

Ich hörte eine seufzten. ,,Nein Castiel du bleibst bei Sam." ,,In Ordnung, ich mache mich auf den Weg. Aber ich muss mit dem Auto kommen, das Fliegen heute war schon recht anstrengend." ,,Gut wann bist du hier?" ,,Gib mir zwei, drei Stunden." ,,Danke Cas, bis dann", damit legte Dean auf und ich steckte mein Handy weg. Ich musste schmunzeln, trotz das Sam ein Erwachsener Mann war und ein verdammt guter Jäger, beschützte Dean ihn, oder ließ ihn nicht gern, allein wenn er etwas hatte. Doch genau das hieß es Familie zu haben. Ich lief das Stück bis zu meinem Auto und fuhr Richtung Lebanon-Kansas. Dort wohnten Sam und Dean seit ein paar Jahren, in einem Bunker. Dies war ihr Erbe, denn normalerweise sollten die beiden die Nachfolger werden von ihrem Großvater, dieser war ein Mann der Schriften. Genau wie John es hätte sein sollen.

Durchs Marys tot auf grausam Weise ändere sich alles. Jetzt waren Dean und Sam Winchester die besten Jäger, die ich kannte und je gesehen habe. Nach zweieinhalb Stunden kam ich im Bunker an. Vorsichtig fuhr ich den Schotterweg zu der geheimen Garage entlang. Das Tor hob sich und ich fuhr rein und parkte mein Auto neben dem Impala, das Auto was Dean und Sam über alles liebten. War es doch so was wie ein zu Hause über viele Jahre hinweg. Und es war das einzige, neben dem Tagebuch ihres Vaters, was sie von John besaßen. Ich stieg aus und betrat den langen Gang, der zur Haupttür führte. Ich öffnete die Tür und lief die Stahltreppe nach unten. Gerade als ich unten ankam, kam mir Dean entgegen. Er trug ein Tablet wo eine Tasse, etwas Kleines zu essen und eine Thermoskanne stand.

,,Hey Cas schön, dass du da bist" ,,Hallo Dean. Wie geht es Sam?" ,,Nicht so gut, ihn hat es ganz schöne erwischt. Komm einfach mit", ich nickte und folgte den älteren Winchester. Wir betraten Sams Zimmer und mir stockte der Atem. Sam lag unruhig im Bett, seine Haare waren wirr und verschwitzt. Seine Wangen waren gerötet und doch schien er zu frieren. Ich spürte Sorge in meiner Brust und fragte mich, ob ein Mensch an einer Erkältung sterben könnte. Dean stellte das Tablet ab. ,,Ich könnte Sam heilen?", schlug ich vor.

Ich wollte nicht, dass er litt. Doch mein bester Freund schüttelte den Kopf. ,,Castiel, das wäre nicht gut, deine Gnade erholt sich immer noch. Außerdem sagtest du doch das schon das Fliegen anstrengend war. Das ist nicht Sams erste Erkältung. Du kannst ihn heilen, wenn es gar nicht mehr anders geht", wohl oder übel musste ich ihn recht geben. Wir hatten es geschafft, meine Gnade zurückzuholen, doch es war nicht mehr wirklich viel. Und diese erholte sich nur sehr, sehr langsam. Ich sah, wie Dean Sam nach oben stützte und ihn dann vorsichtig etwas Wasser einflößte. Sam schluckte es einfach runter.

Behutsam ließ er dann seinen kleinen Bruder wieder sinken. ,,Komm' ich erkläre dir auf was du achten musste bei Sam", ich nickte und folgte Dean. Eine Stunde später brach der ältere Jäger zu Bobby auf. Ich hatte mir alles auf ein Zettel notiert, um ja nichts zu vergessen. Dann ging ich nochmals zu Sam. Dieser schlief, doch sein Atmen klang rasselnde. Und er schien stark zu schwitzen. Sanft strich ich ihn einer seiner feuchten wirren Haarsträhnen aus dem Gesicht. Auch jetzt noch war Sam der schönste Mann, den ich je gesehen habe. Klar, Dean war auch sehr schön, doch Sam fand ich anziehender. Dabei war ich bei unserem Kennenlernen ein richtiges Arschloch gewesen. Hatte ihn eine Abscheulichkeit genannt, weil er Dämonenblut in sich hatte. Dabei konnte er noch nicht mal etwas dafür. Aber ich war dumm gewesen, zum Glück hatte ich aber die Kurve bekommen.

Noch einmal strich ich über sein Gesicht und berührte hauchzart seine leicht geöffnet Lippen. Ein Kribbeln durchfuhr mich und kurz runzelte ich die Stirn. Fragte mich, was das gerade war. So was hatte ich noch nie gespürt, als ich Sam oder seinen Bruder berührt hatte. Auch nicht bei jemanden andern. Ein gequältes Husten riss mich aus meinen Gedanken. Am liebsten hätte ich Sam geheilt. Aber erst mal wollte ich es so versuchen. Ich nahm das Elektronische Fieberthermometer und hielt es, wie Dean es mir erklärt, an Sam Ohr. Es piepste und die Anzeige zeigt, dass seine Temperatur bei 41 lag.

Das war nicht gut. Schnell eilte ich aus seinem Zimmer und holte ein Glas frisches Wasser. Als ich zurück war, drückte ich aus der Packung ein Fiebersenkendes Mittel, in Form zweier Tabletten. Dann versuchte ich Sam zu wecken, was mir erst gelang nach mehrmaligen rütteln. Vorsichtig half ich ihn etwas hoch und stützte ihn. ,,Sam komm, du musst etwas gegen das Fieber nehmen", er sah mich aus glasigen Augen an. Er schien mich nicht zu erkennen. Ich nahm eine der kleinen weißen Tabletten und schob sie ihn zwischen seine Lippen. Wieder fuhr ein Kribbeln durch meinen Körper. Doch ich konzentrierte mich auf Sam.

Ich hielt ihn das Wasser an die Lippen und er schluckte es mit der Tablette. So machte ich es auch mit der zweiten, nur dass ich diesmal das ganze restliche Wasser ihn einflößte. Danach legte ich ihn wieder zurück in die Kissen. Sam und auch das ganze Bett war durchgeschwitzt. Das war bestimmt nicht gut. Also lief ich zum Schrank und suchte frisches Bettzeug und Kleidung raus. Dann sah ich mich um, schließlich konnte Sam nicht so liegen bleiben. Ich zog schließlich den großen Sessel rann und schaffte es Sam dort rein zu setzten. Was bei seiner Größe und Gewicht nicht einfach war.

Nachdem ich alles gewechselt hatte, zog ich auch Sam um. Denn ich bekam ihn einfach nicht nochmals wach. Bei seiner Hose zögerte ich kurz, tat es aber schließlich doch. Ich konnte es einfach nicht verhindern und ließ mein Blick über seinen nackten Körper wandern. An seiner Männlichkeit blieb ich hängen und biss mir auf meine Unterlippe. In meinem Unterleib setzte ein etwas seltsames Ziehen ein. Als Sam sich kurz bewegte, riss es mich aus den Staren. So schnell es ging, zog ich ihn an und legte Sam zurück ins Bett.

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