Leben in Gwespyr

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Gwen Yates und ihre Mutter Caitlin Yates lebten in einem kleinen Landhaus in dem walisischen Örtchen Gwespyr, nicht weit entfernt von dem ehemaligen Fischerdorf Rhyl. 

Ihren Vater verlor Gwen im Alter von nicht mal einem Jahr und mit ihren nun 14 Jahren hatte sie keinerlei Erinnerung mehr an ihn. Sie vermisste aber auch nichts, denn ihre Mutter bot ihr alles, was man sich Gwen wünschen konnte.  

Ihr zu Hause, eine kleines Landhaus mit viel Garten, war Gwens liebster Ort, gleich nach dem Wasser. Fast täglich fuhr sie mit ihrem Fahrrad an die nicht weit entfernte Irische See und träumte von der Ferne.

Unbeschwert verbrachte Gwen mit ihrer Mutter die Zeit zu Hause. Ihr Mutter brachte ihr alles bei, was sie wusste: Lesen, Schreiben, Rechnen, Nähen, Sternenkunde, den Umgang mit Pflanzen, das Erstellen von Heiltinkturen und Salben. Aber auch essentielle Dinge, wie Empathie, Höflichkeit, Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Selbstbestimmung, sowie Selbstverteidigung wurden Gwen von ihrer Mutter mitgegeben.

Ihre Liebe zu Büchern hatte sie ebenfalls von ihrer Mutter erlernt. So verging kein Tag, an dem sie nicht ihre Nase in ein neues Buch steckte. Egal ob märchenhafte Geschichten oder Wissensbücher, Gwen verschlang alles und eignete sich so selbst einen Großteil ihres Wissens an.

Mit ihren 14 Jahren begann Gwen nachzudenken, was sie wohl noch im Leben erwartete. Wie immer saß sie am Wasser und beobachtete die Wolken, wie sie über sie hinweg zogen und in der Ferne langsam verschwanden. 'Wo es mich wohl eines Tages hinträgt... oder bleibe ich für immer hier?' Diese Fragen stellte sich Gwen in letzter Zeit immer häufiger, aber eine wirkliche Antwort darauf, wusste sie auch nicht.

Einige Mädchen aus dem Dorf machten sich bereits Gedanken, über ihre Berufe nach der Schule und natürlich auch über ihre zukünftigen Freunde. Da Gwen nie in der Schule gewesen war, konnte sie nur von weitem lauschen, wenn sie die Mädchen über die Straße an ihr vorbei laufen sah. Die meisten in ihrem Alter kannte sie vom Sehen, doch hatte sie das Gefühl, dass die anderen sie eher nicht mochten. Einmal hatte sie gehört, wie ein Mädchen zu einem anderen geflüstert hatte: "Guck, da ist wieder diese komische... kann die überhaupt sprechen? Die war ja nie in der Schule..." Gwen wurde immer verletzter, je häufiger sie solche Kommentare wahrnahm. Ihre Mutter sagte immer nur zu ihr: "Gwen, meine Kleine, ignorier das einfach! Du hast hier viel mehr gelernt, als du in der Schule lernen könntest. Die anderen wissen nicht, was sie verpassen!" Zwar tröstete Gwen das nicht wirklich, trotzdem fühlte sie sich danach immer besser.

Den Spitznamen "meine Kleine" hatte sie schon immer. So klein war Gwen aber eigentlich gar nicht. Sie war für ihr Alter in einer, ihrer Meinung nach, genau richtigen Größe. Besonders gefielen Gwen ihre langen braunen Haare, die je nach Sonneneinstrahlung leicht rötlich schimmerten. Ihre Mutter schwärmte immer von ihren leuchtenden grünen Augen, was Gwen sehr gefiel, denn grün war ihre absolute Lieblingsfarbe. In ihrem Garten war alles in den verschiedensten Grüntönen und auch im Haus selbst grünte es in allen Ecken.

Gwen war glücklich. 

Als es anfing zu dämmern, schwang sich Gwen auf ihr Fahrrad und machte sich auf den Weg nach Hause. Ihre Mutter hatte bereits angefangen zu Kochen, als Gwen zur Tür herein kam. 

"Was gibt es heute?" fragte sie hungrig. "Dein Lieblingsessen: Nudeln mit grüner Soße." antwortete ihre Mutter Caitlin. Gwen strahlte und deckte schnell den Tisch. Gemeinsam aßen sie und unterhielten sich über einige Aufträge für ein paar Salben und Tinkturen für ein paar Frauen aus Gwespyr.

"Ich werde nachher die Salbe für Ms. Kendrick noch fertig stellen, dann kannst du alles passend beschriften und morgen bringe ich es dann weg." besprach Caitlin die restliche Tagesplanung. "Ist gut." nickte Gwen und stopfte ihre Letzten Nudeln in den Mund. "Ich gehe noch schnell raus zu Maddox!" rief sie noch und war schon zur Tür heraus.

The Slytherinprince and the Welsh GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt