Der Brief

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Liebste Gwen, meine Kleine,

wenn du diesen Brief in deinen Händen hälst, dann ist das schrecklichste passiert, was passieren kann. Dann bin ich nicht mehr bei dir.

Du wirst diesen Brief von Albus Dumbledore erhalten. Er wird dir erklären, wohin du gehen wirst, damit du all das lernen kannst, was ich immer so geliebt habe: die Zauberei!

Damit du mehr verstehen kannst, warum du von all dem nichts wusstest, was dir Dumbledore erzählt, möchte ich dir hier alles erzählen:

Ich muss mit deinen Vorfahren beginnen: der Familie Yates. 

Unsere Familie hat eine Lange Historie in Wales und zählt zu den bekanntesten und einflussreichsten hier. Deine Großeltern waren die letzten, die in der Tradition der Yates lebten: sie waren Bewacher der Halle des Todes. Ihre Aufgabe war es, Unbefugten den Weg zu versperren. Die Stellung unserer Familie war durch diese Aufgabe sehr hoch. Dein Großvater war in sechster Generation Mitglied des Zaubergamots und ein sehr beliebter Minister im Zaubereiministerium. 

Ich bin seinen Weg nicht gegangen. Ich habe mich gegen meine Familie gestellt. Und das aus einem guten Grund. 

Am Ende meiner Schulzeit ging das Gerücht um, dass ein dunkler Zauberer im Anmarsch sei, der alle zugrunde richten würde, die sich ihm in den Weg stellen. Keiner glaubte wirklich daran. Es geriet wieder in Vergessenheit. Ich lernte deinen Vater bei meiner Arbeit im Zaubereiministerium kennen. Archie Anderson. Er gehörte zu den Auroren, den Magiern, die gegen die Dunklen Zauberer kämpften. Er war einer der besten und wir verstanden uns sehr gut. Gemeinsam mit seinem besten Freund Frank Longbottem und dessen Frau Alice waren wir ein richtig cooles Gespann, wie es wohl heute so schön heißt. 

Wir lebten gemeinsam in einer Art WG in England und Alice und ich waren gleichzeitig schwanger. Kurz nach ihrem Sohn Neville kamst du auf die Welt, meine kleine Gwen. 

Während dieser Zeit, kam der Dunkle Zauberer hervor und stürzte die Zaubererwelt in Dunkelheit. Um uns alle zu schützen, versuchten dein Vater und Frank dem Dunklen Lord den Gar auszumachen. Doch es stellte sich als sehr schwer heraus. Dann tauchte diese Prophezeiung auf, dass ein kleiner neugeborener Junge den Dunklen Lord bezwingen würde. Alice hatte solche Angst um Neville. Da auch Alice mit Frank und deinem Vater als Aurorin arbeitete, beschlossen wir, dass ich mit euch beiden, Neville und dir, zu Franks Mutter Augusta fliehen sollte, um euch dort zu verstecken und zu sichern. 

Wir bleiben eine ganze Woche dort, bis uns die traurige Nachricht erreichte: Todesser hatten versucht Informationen aus den dreien herauszubekommen, wo eine gewisse Familie Potter war. Die drei wurden so lange mit dem Cruciatus-Fluch gefoltert, bis sie alle den Verstand verloren hatten.

Wir waren nun alleine. Ich geriet in Panik und floh mitten in einer Nacht mit dir nach Gwespyr. Neville ließ ich bei seiner Großmutter, in der Hoffnung ihm würde nichts passieren. In sicherer Entfernung verfolgte ich das Drama. Erst als ich die Nachricht hörte, dass der Dunkle Lord tot war, konnte ich wieder richtig atmen. Doch ich traf den Entschluss nicht in mein altes Leben zurück zu kehren. Ich wendete noch einen letzten Zauber an, den Schutzzauber für unser Haus und dich, dann zerstörte ich meinen Zauberstab und wandte mich von der Zauberei ab. Ich fühlte mich sicherer mit dem Gedanken, dass du nicht mit dieser ganzen Magie in Kontakt kommst. 

Bevor ich den Schutzzauber zog, erhielt ich noch einen Brief, der mir nur noch eine zusätzliche Versicherung war, dass es ohne die Zaubererwelt für uns besser war. Das Ministerium suchte mich wegen Verrats an der Zaubererwelt. Ich hatte ohne Abschied meinen Posten im Ministerium aufgegeben und all meine engen Freunde waren von Todessern gequält worden. Daraus schloss das Ministerium, dass ich mich dem Dunklen Lord angeschlossen hatte und ließen mich von Dementoren suchen, die mich nach Azkaban bringen sollten. Also stand mein Entschluss definitiv fest, mich mit dir abzusetzen und von nun an in unserem kleinen Haus hier zu wohnen.

Ich habe dich bewusst nicht mit in die Stadt gelassen, sondern nur um unser Haus herum und zu deinem geliebten Meer. Weiter reichte mein Zauber nicht und es gab nichts was ich mehr schützen musste, als dich. Daher ging ich immer alleine in die Stadt. 

Wenn du nun also diesen Brief liest, dann bin ich wohl nicht nach Hause zurück gekommen und die Dementoren haben mich gefunden.

Gwen bitte glaube mir eins: Ich liebe dich mehr als jemanden sonst auf dieser Welt und ich hoffe, dass, wenn du alles erfährst, du mir nicht böse bist, sondern mich verstehen kannst. Ich habe das alles nur für dich getan! Um dich zu schützen! Ich hoffe wirklich, dass du mich verstehst!

Alles weitere wird dir Albus Dumbledore erklären. Vertraue erst einmal nur ihm und keinem sonst! Und bitte: pass auf dich auf! 

Ich liebe dich!

Mum


Gwen schluckte schwer und bemerkte jetzt erst die Tränen auf ihren Wangen. Diese Worte waren wirklich von ihrer Mutter und sie konnte die Liebe in ihnen förmlich spüren.

Es war also doch kein Traum, ihre Mutter war eine Zauberin gewesen und ihr Vater ein Zauberer. Dann war also auch diese Schule echt und Dumbledore. 

Wut verspürte Gwen allerdings nicht und böse auf ihre Mutter war sie erst recht nicht. Sie konnte ihre Mutter verstehen. Und nun, wo sie wusste, dass sie nicht verrückt wurde, konnte sie sich sogar auf diesen neuen Abschnitt ein bisschen freuen. Sie konnte auf eine Schule gehen, an der sie scheinbar noch viel mehr außergewöhnliches lernen konnte, als auf der normalen Schule im Dorf.

Gwen war nun ganz euphorisch und fing an ihre Koffer zu packen. Es landeten einige Kleidungsstücke darin und ihre Lieblingsbücher. Den Rest den Platzes ließ sie für die neuen Sachen frei. 


The Slytherinprince and the Welsh GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt