Das Rätsel

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Am nächsten Morgen trafen sich die vier im Gemeinschaftsraum und wollten gerade durch die Gänge zur Bibliothek gehen, als ihnen Parkinson und ihre Freundin entgegen kamen.

Dracos bislang entspanntes Gesicht verhärtete sich. "Geht schonmal vor!" flüsterte er den anderen zu. Die drei gingen weiter, doch Gwen hatte kein gutes Gefühl. Hoffentlich ging nichts schief. Daphne bemerkte Gwens Unwohlsein und hakte sich bei ihr unter. "Kein Sorge!" sagte sie nur und die drei gingen weiter in die Bibliothek.

"Parkinson!" blaffte Draco sie an. "Wir müssen reden... schick deinen Schoßhund weg!" Mit abwertendem Blick schaute er Millicent Bulstrode an. Ohne weiter zu fragen, flüchtete diese weiter. "Was ist denn mein liebster Dracilein? Hast du endlich mal wieder ein bisschen Zeit für mich?" fragte Pansy mit zuckersüßer Stimme. Sie legte ihre Hände auf Dracos Brust und zog ihn ganz nah an sich heran. "Lass das!" blaffte er sie wieder an und stieß sie weg.

"Ich weiß genau, was du gemacht hast!" eröffnete er ihr und blickte sie wütend an. Ihr Blick verhärtete sich. Sie schien sauer zu sein, doch dann fing sie an zu lachen. "Hat die kleine Schlampe etwa behauptet, dass ich das war?" meinte Pansy und lachte weiter. "Lüg mich nicht an!" sagte Draco nun leise und zog Pansy am Kragen nah an sein wütendes Gesicht. "Die hat es doch nicht anders verdient. Erst macht sie Alexej schöne Augen, hängt sich an ihn und lässt ihn dann eiskalt abblitzen. Und dann reißt sie sich dich unter den Nagel!" erklärte Pansy nun voller Wut. "Sie hat es nicht verdient... sie hat dich nicht verdient." Draco war erstaunt über das, was Pansy gesagt hatte. "Hat Poliakoff dir das erzählt?" fragte Draco prüfend nach. Pansy nickte. "Ja und er hatte vollkommen recht... Harry hat sie sich auch schon um den Hals geschmissen und sogar Neville Longbottom, diesem Spinner. Sie ist eine Hure! Alexej beobachtete sie immer wieder und hat mir alles erzählt von ihren Männergeschichten." stieß Pansy aus. "Sag das nicht noch einmal! Du kennst sie nicht!" presste Draco wütend durch seine Zähne. Ein kleiner Funke Verzweiflung überkam Draco. Das die Geschichte mit Neville nicht stimmen konnte, wusste er. Denn über ihn hatten sich die vier schon häufig unterhalten. Doch was Harry anging... Draco war sich nicht sicher... würde Gwen so etwas tun? Potter fragte schon häufig nach, ob Gwen Zeit hatte. Doch meistens war Draco dabei gewesen. Nein! Er durfte sich nicht auf Pansy Spielchen einlassen. "Ich warne dich jetzt zum ersten und zum letzten Mal: Lass Gwen in Ruhe und das kannst du gleich deinem neuen Lover weitergeben!" warf Draco Pansy die Worte ins Gesicht. Er schubste sie unsanft von sich weg und ging mit festem Schritt zu den anderen. "Das wirst du bereuen! Das wird sie bereuen!" schrie Pansy ihm verzweifelt nach, doch er ignorierte es.

In der Bibliothek angekommen, fand er die drei anderen in einer hinteren Ecke und ging zu ihnen. Sofort traf ihn Gwens erleichterter, aber auch unsicherer Blick. Ihr Blick löste in Draco Gewissheit aus. Nein! Das was Pansy gerade erzählt hatte mit Potter konnte nicht stimmen. Sonst würde Gwen ihn nicht so anschauen, wie sie es jetzt tat. Draco lächelte Gwen zu und ihr Gesichtszug entspannte sich und sie erwiderte sein Lächeln. Als er sich neben sie setzte, fragte sie gleich: "Und?" "Keine Sorge. Wir haben richtig vermutet, dass Poliakoff und Pansy es auf dich abgesehen haben. Ich habe Pansy deutlich gesagt, dass sie und Poliakoff dich einfach in Ruhe lassen sollen." Gwen lächelte erleichtert. "Danke!" Sie drückte seine Hand und schenkte ihm noch einmal ein Lächeln, welches er mit pochendem Herzen erwiderte.

Als Daphne noch einmal das Rätsel vorlas, verweilte Gwens Hand auf Dracos. "Wonach müssen wir den nun suchen?" fragte Blaise. "Ich denke am besten ist es, wenn wir versuchen, jeden Satz einzeln zu interpretieren." schlug Daphne vor. Die anderen stimmten ihr zu.

"Also: Komm, such, wo unsere Stimmen klingen, denn über dem Grund können wir nicht singen." las Daphne noch einmal vor. "Also über dem Grund hört sich so an, als wenn es auf alle Fälle irgendwas ist, was unter der Erde wohnt... oder so...vielleicht... ein...Niffler? Die leben doch unter der Erde..." dachte Blaise nach. "Wow, Blaise! Wo hast du denn das nun her gezaubert?" fragte Daphne anerkennend. Blaise grinste stolz. "Tja, ich passe vielleicht nicht immer auf, aber das heißt ja nicht, dass ich nichts weiß!" Alle lachten. "Aber wirklich... es klingt logisch... und würde auch zum nächsten Teil... Wir nahmen, wonach du dich schmerzlich sehnest." meinte Gwen. "Ja die lieben doch alles was glänzt..." meinte Draco. "Stimmt schon alles. Aber... können Niffler singen?" fragte Daphne. Die anderen schüttelten mit dem Kopf. "Die Stimme in dem Ei klang sehr schön, also müssen es Wesen sein, die musikalisch sind." ergänzte Daphne.

Wieder teilten die vier sich auf und suchten verschiedene Bücher über magische Wesen und gingen diese nach allen passenden Merkmalen in dem Rätsel durch.

"Ich befürchte es wird wieder gefährlich..." meint Draco nach einer Weile. Alle richten ihre Aufmerksamkeit auf ihn. "Hier steht etwas über Wassermenschen, die ihre eigene Sprache haben, die man nur unter Wasser verstehen kann. Und hier steht, dass sie sehr kriegerische Wesen sein können. Und... es gibt welche hier in unserem Großen See."

"Das würde ja bedeuten, dass die unter Wasser irgendwas von Gwen verstecken und sie es dann da suchen muss..." meinte Blaise. "Und dafür hat sie laut dem Rätsel nur eine Stunde Zeit." ergänzte Daphne. Gwen schwieg. "Aber wie soll ich denn eine ganze Stunde unter Wasser bleiben?" fragte sie abwesend.

"Ok, nehmen wir mal an, das stimmt wirklich, dann müssen wir uns darauf konzentrieren, wie du eine ganze Stunde unter Wasser Luft bekommst." meinte Gwen. "Ich bin raus!" gab Blaise von sich. "Von sowas hab ich null Ahnung und bevor ich Gwen irgendwelche Tipps gebe und sie dann draufgeht..." "Blaise! Wir sind hier alle gemeinsam um zu helfen, ok? Also halt die klappe und fang an Bücher zu suchen!" meinte Gwen nur genervt und stand auf.

Nach weiteren Stunden beschließen die vier zum Abendessen zu gehen und die Suche zu verschieben.

"Wisst ihr was? Wir haben ja noch bis Februar Zeit, bis die zweite Aufgabe stattfindet und.. ich denke wenn wir etwas entspannter an die Sache rangehen, finden wir auch eher etwas hilfreiches... was denkt ihr?" schlägt Gwen den anderen beim Abendessen vor und hofft, dass insbesondere Daphne nicht darauf pocht, weiter zu machen. Doch die drei sind Gwens Meinung.

"Dann konzentrieren wir uns nun erst mal auf den Weihnachtsball!" meint Daphne breit grinsend. "So lange dauert es gar nicht mehr, bis der Ball ist!" Besonders Gwen war froh über den Weihnachtsball, denn sonst wäre sie wahrscheinlich alleine hier in Hogwarts geblieben.

Das Abendessen war beendet und die vier machten sich wieder auf den weg in den Slytheringemeinschaftsraum, als sich Poliakoff ihnen in den Weg stellte. Sofort stellte sich Draco vor Gwen. "Was willst du!" fragte er mit tiefer, wütender Stimme. "Nichts besonderes... nur wissen... wie es Gwen geht..." meinte Poliakoff mit finsterem Blick, aber gespieltem Lächeln. "Ihr geht es ausgezeichnet!" erwiderte Draco. "Das freut mich, wenn es ihr noch gut geht." meinte Poliakoff und ging an den Freunden vorbei. "Warum denn 'noch'?" fragte Blaise verwirrt. "Keine Ahnung. Aber genau deswegen gilt weiterhin, dass du nirgends alleine hingehst, Gwen!" machte Draco mit bestimmender Stimme klar. Gwen nickte nur und schaute in die Richtung, in der Poliakoff verschwunden war. Ein mulmiges Gefühl machte sich in ihr breit, als die vier weiter gingen. Gwen dachte nach und viel dabei etwas zurück. Doch Draco bemerkte es sofort und wartete auf sie.

"Alles ok?" fragte er und legte ihr beruhigend die Hand auf den Rücken. "Nein... nicht wirklich..." gestand Gwen unsicher und blickte zu Boden. "Du brauchst keine Angst haben, ok? Wir sind bei dir! Immer!" Bei diesen Worten hob Draco mit seiner Hand Gwens Kinn an und sah ihr tief in die Augen. Sofort schmolz Gwen, trotz ihrer Zweifel, dahin und wusste, dass sie froh war, ihn in ihrer Nähe zu wissen.

"Nehmt euch ein Zimmer ihr Turteltauben!" kam ein Kommentar von Blaise, der sich sofort von Daphne eine einfing. Gwen lächelte verlegen und wollte ihren Kopf nach unten beugen, doch Dracos Hand verweilte unter ihrem Kinn und hob es immer noch an. Er blickte ihr immer noch in die Augen. Gwen spürte, wie ihr ziemlich warm wurde. Dann kam Draco immer näher und legte schließlich sanft seine Lippen auf Gwens. Wie beim ersten Mal durchströmte eine wahnsinnige Energie Gwens Körper. Als ihre Zungen sich trafen, schob Draco Gwen sanft gegen eine Wand und legte seine Hände auf ihre Hüfte. Gwen legte ihre Arme um seinen Hals und die beiden küssten sich intensiv. Dabei vergaßen sie, dass sie mitten im Flur standen. Draco zog Gwen immer enger an sich und Gwen lies eine Hand in Dracos Haare gleiten.

Ein räuspern lies die beiden erschrocken auseinander fahren. Professor Snape stand vor ihnen und blickte sie mit seinem typischen Snape-Blick an. Die beiden murmelten ein leises 'Entschuldigung' und verschwanden so schnell sie konnten im Gemeinschaftsraum. Auf Snapes Gesicht breitete sich, wenn auch nur für einen Sekundenbruchteil, ein Grinsen aus. "Was für eine wilde Kombination." murmelte er vor sich hin und dachte an Gwens Vater zurück.


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Okay, das nächste Kapitel wird ziemlich lang, weil der Weihnachtsmorgen und der Weihnachtsball ein einem Kapitel stattfinden.

Ich bin aufgeregt! :D

The Slytherinprince and the Welsh GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt