Hogwarts

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Gwen stand fix und fertig vor ihrem Zimmer, schloss die Tür zu und ging nach unten. Tom, der Wirt im Tropfenden Kessel, hatte Gwen erklärt, dass ihre Koffer unten auf sie warten würden, als sie fragte, ob er ihr helfen konnte. In der letzten Woche hatte sie so ziemlich alles wichtige von Tom über die Zaubererwelt erfahren und war ihm dankbar für alles. Sie verabschiedeten sich und Gwen versprach ihm wieder zu kommen.

Draußen vor dem Gasthaus wartete bereits Hagrid mit den Koffern auf Gwen. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zum Bahnhof. "So nun bringe ich dich noch schnell zum Gleis 9 3/4 und dann muss ich wieder los!" drängelte Hagrid nun etwas. 

Zwischen dem Gleis 9 und dem Gleis 10 blieb Hagrid stehen, sah sich um und ging in Richtung einer bestimmten Wand. "Ok, hier ist deine Fahrkarte, dein Waagen mit den Koffern! Du musst nun, wenn du etwas Angst hast, einfach ganz schnell losrennen, genau auf die Wand zu und dann kommst du beim Gleis 9 3/4 raus! Wir sehen uns in Hogwarts Gwen!"

Noch bevor Gwen etwas sagen konnte verschwand Hagrid. Einfach auf die Wand zulaufen, dachte Gwen, dass ist doch total dämlich. Doch sie tat es einfach, denn sie wollte nicht immer so vorsichtig sein, immerhin hatte sie ein Ziel vor Augen. Also nahm sie Anlauf und rannte einfach los. Sie rechnete fest damit im nächsten Moment gegen die Wand zu prallen und schloss deshalb kurz die Augen, doch nichts geschah. 

Als sie die Augen öffnete, stand sie auf einem sehr belebten Bahngleis. Über sich entdeckte sie ein Schild auf dem tatsächlich 9 3/4 abgebildet war. Vor sich sah Gwen den Hogwartsexpress und war begeistert. So ein toller Zug und sie durfte mit. Sie lief etwas verloren über den Bahnhof, schob sich aber bis ans Ende des Zuges durch und stieg dort ein, wo kaum ein Schüler zu sehen war. Gwen wollte erst einmal für sich im Zug ankommen und realisieren, dass sie nun wirklich nach Hogwarts fahren würde. Dann war sie erst in der Lage mit den anderen Schülern Kontakt aufzunehmen. Davor hatte sie am meistens Angst, denn im Dorf hatte sie mit den Kinder nie etwas zu tun gehabt.

Sie fand ein Abteil, in dem kein anderer bisher zu sehen war und verstaute ihre Koffer in einem dafür vorgesehenen Bereich. Bevor sie die Abteiltür schloss, schaute sie sich noch einmal im Gang um, doch es schien hier hintern wirklich niemand zu sein.

Gwen setzte sich ans Fenster und blickte raus auf den leeren Bahnsteig. Sie war froh, den anderen nicht beim Verabschieden ihrer Eltern zusehen zu müssen. Ihre Gedanken wanderten zu ihrer Mutter. Genau jetzt vermisste Gwen sie, wie schon lange nicht mehr. Die ganzen letzten Wochen über, war sie so abgelenkt gewesen, dass sie nur vor dem Schlafen noch an ihre Mutter gedacht hatte. Doch jetzt fürchtete sie sich ein wenig vor dieser Zugfahrt. Auf ein Buch hatte Gwen keine Lust. Da sie wusste, dass sie im vierten Schuljahr beginnen würde, und die anderen Schüler in ihrem Jahrgang ihr einiges voraus waren, hatte sie alle Bücher der ersten drei Schuljahre gelesen. So hatte sie zwar keine praktische Erfahrung, aber auch Tom meinte jeden Abend, wenn sie bei ihm am Tresen las, dass ihr so zumindest alles Theoretische schon mal im Kopf war.

Sie musste sich etwas anderes überlegen. Vielleicht könnte sie sich versuchen vorzustellen, wie das Leben in Hogwarts sein wird. Doch bevor sie diesen Gedanken weiter führen konnte, ging die Abteiltür auf. Ein Junge in Gwens Alter kam herein. "Ist noch was frei?" fragte er freundlich aber kühl. "Ja natürlich!" antwortete Gwen sehr leise und rutschte automatisch enger ans Fenster. Sie betrachtete den Jungen nicht direkt, sondern mehr sein Spiegelbild im Fenster. Er war groß, hatte dunkle Haut, tiefbraune Augen und kurze braune Haare. 

"Du bist neu oder?" fragte der Junge nach einer Weile. Gwen blickte zu ihm und nickte nur zögerlich. "Ich bin Blaise Zabini! Herzlich Willkommen!"  er streckte ihr freundlich die Hand entgegen. Immer noch zögerlich streckte Gwen ihm die Hand ebenfalls entgegen und sie begrüßten sich. "Und... dein Name?" hakte Blaise nach. Gwen wurde etwas rot. "Gwen. Gwen Yates." gab Gwen leise zurück. 

The Slytherinprince and the Welsh GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt