"Das können die doch nicht machen! Das ist doch viel zu gefährlich." beschwerte sich Blaise lautstark, als sie in den Gemeinschaftsraum gingen. "Blaise nicht so laut!" mahnte ihn Daphne.
Draco hatte während der ganzen Zeit Gwens Hand nicht losgelassen. Gwen war froh drüber, denn dadurch fühlte sie sich nicht ganz aufgelöst.
Im Gemeinschaftsraum angekommen, verzogen sich die vier in eine hintere Ecke an einen freien Kamin und setzten sich. Wie selbstverständlich setzten sich Blaise und Daphne auf ein Sofa, sodass Gwen und Draco sich auch eins teilten.
"Hat Potter noch irgendwas anderes gesagt? Welche Drachen oder was ihr machen müsst?" hakte Blaise das gefühlte tausendste Mal nach. Gwen schüttelte den Kopf. "Nein... er selbst weiß auch noch nicht, was er machen kann." antwortete sie erneut. "Können wir ihm überhaupt trauen?" meinte Daphne verschwörerisch. "Er wirkte aufgelöst, Daphne. Ich glaube nicht, dass er lügen würde. Er ist ja selbst in das Turnier geraten, ohne es zu wollen." ermahnte Gwen sie. "Sagt er!" warf Blaise ein. Gwen rollte mit den Augen.
"Können wir jetzt vielleicht mal Potter außer Acht lassen? Der ist mir gerade total egal! Wir müssen eine Lösung finden, wie Gwen sich auf die Aufgabe vorbereiten kann!" warf Draco genervt dazwischen. "Du hast vollkommen Recht!" gab Blaise kleinlaut von sich.
"Ok... Drachen... wie könnte man sich gegen Drachen wehren... oder musst du dich gar nicht wehren?" überlegte Daphne fieberhaft.
Ein Erstklässler trat plötzlich zu ihnen. "Wer von euch ist Gwen?" fragte er sichtlich nervös. "Wer will das wissen?" schnauzte Draco ihn sofort an. "Ich... ich soll... ich soll nur sagen, dass draußen jemand steht und mit ihr sprechen will." sagte er und lief schnell davon. Fragend blickten sich alle an. Gwen stand auf. "Ich komme mit!" Draco folgte ihr. "Schon gut Draco, du mu..." fing sie an. "Reine Vorsicht. Denk an heute Nachmittag." Er sah sie milde an und sie nickte.
Gemeinsam gingen sie nach draußen auf den Flur. Dort stand Potter und wartete. "Ah Gwen... Draco..." "Was ist denn jetzt schon wieder, Potter!" "Ich weiß jetzt, welche Drachen es sind." Gwen sah ihn erstaunt an. "Ich war nochmal bei Hagrid." erklärte sich Harry. "Es wird für jeden Champion einen eigenen Drachen geben. Dabei sind ein Peruanischer Viperzahn, ein Chinesischer Feuerball, ein Schwedischer Kurzschnäuzler, ein Walisicher Grünling und ein Ungarischer Hornschwanz. Wer mit welchem Drachen zu tun hat, steht wohl noch nicht fest."
Gwen nickte nur. Potter ging sofort wieder, denn er wollte nicht gesehen werden. Draco und Gwen gingen wieder in den Gemeinschaftsraum und berichteten Blaise und Daphne von den neuen Informationen.
"Gut, dann sieht unsere Planung so aus, dass wir morgen nach Verteidigung und nachmittags nach Pflege magischer Geschöpfe in die Bibliothek gehen und dort alle Infos zu den Drachen raussuchen, die wir finden können!" Alle nickten Daphne einstimmig zu.
"Dann gute Nacht!" Blaise und Daphne verabschiedeten sich. Als Gwen aufstehen wollte, hielt Draco sie jedoch fest. Sie blickte ihn an und wurde wieder nervös. Er zog sie zurück aufs Sofa, diesmal jedoch näher an sich.
"Ich ... wollte nur, dass du weißt... das, was wir heute gespielt haben... für... Parkinson und Poliakoff... das... " Draco sprach nicht weiter, sondern sah Gwen in ihre Augen. Ihre wurde heißt und sie spürte, dass ihre Wangen glühten. "Mir... hat es gefallen..." gestand Draco leise und blickte auf seine Hände, die eine Hand von Gwen fest umschlossen. Gwen schluckte und räusperte sich nervös. "Mir... mir auch..." gab auch sie kaum hörbar zu.
Draco blickte ihr in die Augen. Er schien in einem grün leuchtenden Ocean zu versinken. Und auch Gwen konnte nichts anderes tun, als in seine eisblauen Augen zu blicken. Beide merkten kaum, dass sich der Abstand zwischen ihren Gesichtern immer mehr verkleinerte. Erst als sie gegenseitig ihren Atme spürten, erkannten sie, wie nah sich waren. Draco legte langsam eine Hand an Gwens Hals und Kinn und zog sie sanft zu sich. Gwen schloss die Augen und spürte Dracos sanfte Lippen auf ihren. In ihr tobte ein Feuerwerk. Draco küsste sie sanft und Gwen erwiderte den Kuss. Langsam wurde er intensiver und Draco öffnete den Mund. Als ihre Zungen sich berührten, legte Gwen ihre Hände in Dracos Nacken. Sie rutschte näher zu ihm. Seine andere Hand wanderte zu Gwens Hüfte. Er streichelte sanft darüber, und zog sie noch näher an sich. Sie küssten sich, bis sie außer Atem waren. Langsam lösten sie sich von einander und blickten sich in die Augen.
Genau in diese Moment ging die Gemeinschaftsraumtür auf und eine Schar Schüler kam herein und setzte sich auf die Sofas in der Mitte des Raumes. Draco und Gwen grinsten sich an und standen auf. Ohne Worte brachte Draco Gwen zu ihrer Zimmertür. "Dann... bis morgen." "Ja... bis morgen Draco." Er lächelte sanft. Gwen stellte sich wie beim letzten Mal auf ihre Zehenspitzen, doch dieses Mal küsste sie ihn auf den Mund. Draco erwiderte den Kuss. Dann ging er zu seinem Zimmer und beide verschwanden drinnen.
Wie beim letzten Mal auch, war Daphne noch wach. "Erzähl mir alles!" Sie sprang auf und zog Gwen zu ihrem Bett und ließ sich darauf fallen. "Ich weiß nicht was du willst." meinte Gwen breit grinsend. "Süße, dein Lächeln reicht von hier bis New York! Also los und lass keine Details aus!"
Am nächsten Morgen standen Daphne und Gwen wie abgemacht früh auf. Sie wollte schon vor dem Unterricht in die Bibliothek und sich bei Madame Pince die wichtigsten Bücher vormerken lassen, bevor die anderen Champions alle hatten. Sie zogen beide ihre Schuluniform an und machten sich auf den Weg.
Insgesamt konnten sie 6 Bücher zurücklegen lassen. Madame Pince bestand, wie immer, darauf, dass zu einem Thema nicht alle Bücher nur von einem, bzw. einem Paar Schüler ausgeliehen oder vorgemerkt wurden. "Unsere Bücher sind meiner Meinung nach trotzdem die hilfreichsten von denen, die wir hier haben!" meinte Daphne sicher.
Sie stießen zu Draco und Blaise, die bereits beim Frühstück saßen. Bevor Gwen sich neben Daphne setzten konnte, bedeutete diese mit bösem Blick Blaise, den Platz neben Draco für Gwen frei zu machen. "Blaise, du musst nicht..." wollte Gwen sagen, doch Daphne unterbrach sie. "Doch muss er!" "Entschuldige!" warf er Daphne schnippisch zu.
"Wir konnten für später in der Bücherei 6 Bücher reservieren!" berichtete Daphne. Sie besprachen kurz, dass sie gleich nach Verteidigung in die Bibliothek gehen wollte. "Dann mal auf zu Professor Einauge!" lachte Blaise. Verteidigung gegen die Dunklen Künste bei Professor Moody machte Gwen zwar Spaß, aber sein drang zur schwarzen Magie wunderte sie in manchen Situationen.
"In der heutigen Stunde wollen wir die Unverzeihlichen Flüche besprechen!" verkündete Professor Moody. "Wer kann mir sagen, welche es gibt?" Kein Schüler meldete sich und alle wirkten sehr beklemmt. "Greengrass! Welchen Kennen sie?" Daphne schluckte. "Den ... Imperius-Fluch, Professor." "AAAh sehr gut! Ich habe hier eine Spinne dabei. Dann wollen wir doch mal den Fluch demonstrieren!" Er nahm eine Spinne aus einem Terrarium und setzte sie auf dem Lehrerpult ab. "Imperio!" dröhnte seine Stimme und die Spinne flog von Tisch zu Tisch. Viele fingen an zu Kreischen und zu Lachen. Doch als er die Spinne über eine Schale voller Wasser schweben ließ, verstummten alle. "Ah, sehen sie... ich könnte sie sich nun selbst ertränken lassen. Denn ich habe die Kontrolle über sie." Es bleib totenstill.
Er ließ die Spinne vor Neville auf dem Tisch herunterkommen. "Mr. Longbottom, welchen Fluch kennen sie?" Gwen schluckte. "Den... den... Cruciatus-Fluch." Professor Moody blickte Neville erfreut an. "Crucio!" dröhnte seine Stimme wieder auf. Vor Neville begann die Spinne sich zu winden und schien ein Kreischen auszustoßen. Neville zuckte immer mehr zusammen und Tränen strömten aus seinen Augen. Doch Professor Moody war so vertieft in die Situation, dass er dies nicht merkte.
"HÖREN SIE AUF!" schrei Gwen ihn an. Alle, bis auf Draco, Blaise und Daphne, die die Geschichte ihrer und Nevilles Eltern kannten, blickten sie verwundert an. Auch Professor Moody blickte nun hoch. Er stoppte sofort. "Ms. Yates, wie heißt der letzte Fluch?" Gwen schüttelte nur den Kopf.
"Avada Kedavra!" stieß Professor Moody aus und die Spinne zuckte ein letztes Mal vor Neville auf. Gwen liefen Tränen über die Wangen. Draco, der neben ihr saß, drückte ihre Hand.
Als der Unterricht endlich zu Ende war, gingen die vier Freunde in die Bibliothek und suchten sich eine hintere ruhige Ecke. Sei verteilten die Bücher und machten sich an die Arbeit. Nach einigen Minuten tauchte Neville in der Bücherei auf und setzte sich an einen einzelnen Tisch. Er saß immer noch sehr mitgenommen aus. Als Gwen ihn erblickte, sah sie kurz zu ihm. "Ich würde gerne kurz mit Neville reden. Ich glaube es ist an der Zeit ihm alles zu erzählen." Die Drei nickten nur verständnisvoll. Draco drückte noch einmal Gwens Hand, bevor sie aufstand und zu Neville rüber ging.
DU LIEST GERADE
The Slytherinprince and the Welsh Girl
FanfictionGwen Yates wächst mit ihrer Mutter in einem kleinen Häuschen in der nähe des walisischen Küstenortes Rhyl auf. Ihre Kindheit ist unbeschwert bis dann durch einen tragischen Unfall ihre Mutter ums Leben kommt. Da Gwen keine Verwandten mehr hat, ist s...