Hausarrest

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Alles in mir war verkrampft, ich war so sauer! Ich würde am liebsten etwas zerschmettern!
Ich ging ein paar Schritte vor und trat wütend gegen einen großen Felsblock. Er bröselte in sich zusammen.
,, Sam, beruhige dich", sagte Jasper hinter mir mit fester Stimme.
Genervt drehte ich mich zu ihm.
,, Och, hör doch auf!", knurrte ich ihn an.
,, Ständig macht Edward so einen Scheiß! Ich hab wirklich kein Bock mehr auf ihn!", schrie ich ihm ins Gesicht und drehte mich von ihm weg.
Unnötigerweise trat ich noch einmal gegen die Reste vom Felsblock.
Nur einen Moment später umarmte Jasper mich von hinten und ich spürte, wie ich mich beruhigte.
,, Lass das", brummte ich und wollte genervt klingen, klang aber ruhig und entspannt.
,, Was?", fragte er scheinheilig.
,, Deine Gabe einzusetzen!", schnaubte ich.
Er drückte mich fester an sich. Und lehnte seinen Kopf gegen mich.
,, Und wenn es doch hilft?", raunte er an mein Ohr. Überfordert drückte ich seinen Kopf weg.
,, Das Problem, in diesem Falle Edward und Isabella, löst es aber nicht!", widersprach ich.
Jasper ließ mich endgültig los und stellte sich dann demonstrativ vor mich.
,, Edward wird jetzt genug Ärger von Carlisle bekommen und um Bella kümmert sich Rose. Sie war genauso wütend, wie du. Emmett ist ebenfalls fast ausgerastet.", machte er mir deutlich und sah mir in die Augen.
,, Und du? Du bist so ruhig und gelassen!", meinte ich etwas enttäuscht.
,, Irgendwer muss zwischen uns die Ruhe bewahren, Süße", scherzte er.
,, Jasper!", fauchte ich und schlug ihn in den Bauch. Er hielt meine Faust fest und schüttelte seinen Kopf.
,, Komm, wir gehen rein."
,, Ich will nicht. Zumindest nicht so lange, wie Isabella und Edward da sind!"
,, Du wirst ihnen heute bestimmt nicht mehr begegnen, da sorgen bestimmt alle für."
,, Hmm..."
,, Los, rein mit dir", schmunzelte er und schob mich in Richtung Haustür.
,, Was habe ich bloß verbrochen?", murrte ich, während wir die Auffahrt erreichten.
Ich spürte nur, dass Jasper wieder grinste aber trotzdem nichts dazu sagte.
Im Haus angekommen, warteten noch Rose und Emmett auf uns. Aus ihren Gedanken konnte ich schließen, dass Alice bei Isabella war. Natürlich, wo auch sonst. Genervt entwich mir ein Knurren, alleine der Gedanke an dieses Mädchen! Und dann hielt Alice auch noch zu ihr! Wahrscheinlich war Esme auch gerade dort...
,, Sam, ist alles in Ordnung?", fragte Emmett und kam auf mich zu. Zweifelnd sah ich zu ihm hoch.
,, Hält sich." Meine Stimmte triefte vor Ironie.
Unschlüssig sah er zu mir runter. Er schaute mich ganz genau an. Dann drehte er sich zu Rose um.
,, Ich bring Edward um", sagte er, als wäre es vollkommen normal.
Da meldete sich eine kleine Stimme aus meinem Inneren. Vermutlich mein Gewissen...
,, Es war nicht nur Edwards Schuld, ich habe ihn erst so aufgeregt", gestand ich. Gleich danach hätte ich mich selbst schlagen können, warum sagte ich so etwas bitte?
Emmett schien genauso überrascht.
,, Wer bist du und was hast du mit Sam getan?", wollte er skeptisch wissen.
,, Och, Emmett.."
,, Krümel... ich sollte das eben Geschehene wohl eher Seth erzählen, dann könnte er Edward für mich töten", überlegte er laut. Jetzt wurde er wieder zu dem Kasper, der er immer war.
Ich knuffte ihn in die Seite und guckte ihn dann herausfordern an.
,, Tu das bloß nicht! Ich bräuchte Monate, um Seth zu überzeugen, dass ich in diesem Haus sicher bin!"
Überheblich sah er wieder zu mir runter. Plötzlich packte er mich an der Taille und setzte mich auf seine Schultern.
,, Du warst mir zu klein", erklärte er.
,, Frauen werden normalerweise auch keine zwei Meter groß", überlegte ich schulterzuckend.
,, Sam, wie kannst du dich so schnell wieder beruhigen?", schnaubte auf einmal Rose. Nachdenklich schaute ich zu ihr runter, was, nebenbei gesagt, ein super Gefühl war.
,, Ich weiß nicht, vielleicht liegt es an Jasper, vielleicht auch daran, dass ich noch nie lange an einer Sache festhalten konnte."
,, Oder, es liegt daran, dass ein super Bruder, namens Emmett McCarty Cullen, seine kleine Lieblingsschwester zum Lachen bringt", hängte Emmett hinterher und räusperte sich.
,, McCarty?", fragte ich mit hochgezogener Augenbraue.
,, Das ist mein wirklicher Nachname."
,, Es klingt wie ein Frauenname, Em!", lachte ich und schnipste ihn am Kopf.
Er hielt meine Hand fest und fauchte:,, Es ist ein Nachname!"
,, Beruhige dich, Teddy", kicherte ich und umarmte seinen Kopf. Es war echt cool, auf seinen Schultern zu sitzen. Zum einem war ich echt groß und zum anderen konnte ich ihn hier oben besser ärgern.
,, Du scherdrugst mene Mase!", nuschelte er unter meinen Armen und versuchte sie weg zu drücken.
,, Samantha, bleib beim Thema!", schnauzte Rose plötzlich wieder. Ich nahm meine Arme aus Emmetts Gesicht und sah sie an.
,, Es ist doch gut, wenn ich von dem Thema abgelenkt werde!", zickte ich sie an. Ihre schlechte Laune steckte wirklich an.
,, Zickenalarm...", nuschelte mein Bruder unter mir. Ich schnipste ihm noch einmal gegen den Kopf.
Vor sich hin fluchend verließ Rose schlussendlich das Wohnzimmer. Jetzt war ich mit Jasper und Emmett alleine.
,, Warum ist heute jeder so schlecht drauf?", fragte Jasper.
Emmett und ich wussten es nicht. Ich fragte mich bloß, was Carlisle gerade mit Edward anstellte.
Obwohl... Edward bekam so oder so keinen Ärger von Carlisle. Da war ich mir relativ sicher.
,, Ich lasse dich mal wieder runter", raunte Em und setzte mich dann von seinen Schultern ab.
Kaum hatte ich wieder festen Boden unter den Füßen, standen Carlisle und Edward im Türrahmen. Ich schaute meinen Bruder böse an und wand mich dann zu Carlisle.
,, Sam, guck mich an", meinte Ed etwas genervt. Widerwillig drehte ich mich zu ihm.
,, Es tut mir leid, dass ich dich angegriffen habe."
Sehr überzeugt klang er aber nicht.
,, Bin ich auch nicht!", knurrte er und verdrehte genervt die Augen.
,, Sam, nimmst du die Entschuldigung an?", fragte Carlisle mich und legte jeweils eine Hand auf meine und Edwards Schulter. Was war er? Ein Streitschlichter?
,, Pff... Keine Ahnung", meinte ich schulterzuckend. Ich war genervt, sehr genervt.
,, Kann ich dann jetzt gehen?", wollte mein Bruder von Dad wissen. Er nickte und kaum eine Sekunde später war Edward verschwunden.
,, Auch mit dir muss ich noch einmal reden, Sam", sagte Dad mit ruhiger aber strenger Stimme.
,, Ich weiß, mein Verhalten war nicht das Beste", grummelte ich und versuchte bedauernd zu klingen. Es erwies sich als schwerer als gedacht, zum einem bedauerte ich nichts und zum anderen hatte Carlisle unheimliche Menschenkenntnisse. Lügen half bei ihm nie etwas, dabei war ich die, die Gedanken lesen konnte.
,, Versuche es gar nicht erst, Samantha!"
Es war ja vorauszusehen.
,, Tut mir leid, Dad..."
,, Das, was du vorhin zu Edward gesagt hast, will ich nie mehr hören! Niemand von uns wird sich den Volturi anschließen!"
,, Ja..."
,, Du wirst bis Montag, wenn es zur Schule geht, das Haus nicht mehr verlassen. Falls du jagen gehen willst, wird dich jemand begleiten", setzte er plötzlich das Urteil und ich starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an.
,, Was?!"
,, Ich möchte nicht, dass das noch einmal passiert."
,, Ich wollte aber morgen wieder mit Seth an den Strand!", protestierte ich lauthals.
,, Das muss wohl oder übel ausfallen, Samantha."
,, Wieso bekomme ich den Ärger? Edward hat mich angegriffen! Hat er wenigstens auch Hausarrest?", fragte ich wütend. Ich musste mich wirklich zurückhalten nicht laut zu werden.
,, Edward hat seine gerechte Strafe bekommen."
Wie konnte er bloß so ruhig bleiben?
,, Und was?"
Edwards Strafe musste doch viel schlimmer sein als meine!
,, Eine gerechte Strafe, mehr sage ich dazu nicht", antwortete er jetzt etwas energischer.
,, Bitte, Dad, überlege dir das doch noch einmal... Seth hat schon allen Leuten gesagt, dass ich morgen wieder dabei bin! Es ist doch voll peinlich, wenn er ihnen erzählt, dass ich Hausarrest habe!", rebellierte ich und es war sogar die Wahrheit! Ich könnte mich die nächsten Male schön von den Jungs auslachen lassen. Grmpf...
,, Es ist mein letztes Wort! Seth wird auch auch zwei Tage ohne dich auskommen können."
,, Wieso bist du so hart?", jammerte ich. Ich warf Jasper und Emmett, die unser Gespräch interessiert verfolgten, einen leidenden Blick zu. Konnte sie mir nicht irgendwie helfen?
,, Ich bin nicht hart, Liebes. Das nennt sich Erziehung", lächelte er.
,, Dad!"
,, Los jetzt, ab auf dein Zimmer", bestimmte er und zeigte wieder die Treppenstufen hoch.
,, Na gut...", brummte ich und stapfte an ihm vorbei und die Treppen hoch.

Edward, das gibt Rache.

Ein Kampf um Respekt und Unsterblichkeit? -Die neue Cullen (Twilight fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt