Olivia

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Das konnte doch nicht sein! Edward griff mich an und ich bekam Hausarrest! Unfair!
Dabei wusste ich gar nicht, wieso er so ausgerastet war. So provozierend war ich doch auch nicht.
Ich lief gerade an seinem Zimmer vorbei, er grummelte ebenfalls wütend vor sich hin. Ich wüsste ja nur zu gerne, was seine Strafe war... aber bevor er mich noch bemerkt und aus seinem Zimmer kam, schlüpfte ich schnell durch meine Tür und ging in mein Zimmer.
Dann machte ich meine Anlage an und legte mich dann auf mein Sofa. Es wäre wohl gut, Seth Bescheid zu sagen, dass ich am nächsten Tag nicht mit zum Strand kommen könnte. Gesagt, getan. Ich sagte ihm aber nicht, warum ich Hausarrest hatte. Auch wenn ich ziemlich wütend auf Edward war, musste ihn nicht auch noch Seth zerfleischen wollen. Würde Seth erfahren, dass Edward mich angegriffen hatte... ich wollte es mir gar nicht vorstellen.

Das Wochenende ging überraschender Weise doch ziemlich schnell um und so saß ich mal wieder in der Schule herum. Um genauer zu sein, in der Sporthalle.
Ich machte keinen Sport mit, nicht weil zu unsportlich war aber nach dem letzten Völkerballspiel und einer gebrochene Nase später, befreite mich Carlisle vom Sportunterricht. Ich hatte zwar meinen Spaß  in dieser einen und ersten Sportstunde, aber wenn ich einmal in Rage versetzt wurde, wollte ich auch gewinnen. Leider war es in solchen Momenten schwer, sich zu kontrollieren und die eigentliche Stärke zu verbergen. Eigentlich sollte ich von Anfang an nie Sport mitmachen, aber ich hatte mich durchgesetzt. Trotzdem merkte ich schnell, dass es für meine Klassenkameraden vielleicht nicht die beste Wahl war, vor allem beim Völkerball.
Nun saß ich hier, in der ersten Schulstunde und musste meinen untalentierten Klassenkameraden beim Sport zusehen. Anstatt, dass ich einfach Montag morgens zwei Stunden später zur Schule kommen durfte, musste ich hier herumsitzen.
Ich freute mich so sehr darauf, wenn ich endlich Kurse hatte. Dann konnte ich Sport abwählen...

Eineinhalb Stunden später seufzte ich zufrieden, endlich vorbei. Jetzt musste ich nur noch durch die schwitzende Menge zum Ausgang.
,, Samantha?", rief eine weibliche Stimme hinter mir, als ich gerade gehen wollte. Es war ein Mädchen aus meiner Klasse, Mia.
,, Ja?"
Etwas nervös und aus der Puste stellte sie sich vor mich.
,, Ich habe nächste Woche Geburtstag, willst du vielleicht auch kommen? Es wäre am Samstag."
Erstaunt sah ich sie an. Ich war, durch meine Geschwister und den allgemeinen Ruf eines Cullens relativ beliebt, aber noch nie hatte mich jemand zu etwas eingeladen. Ich hatte in letzter Zeit nicht mehr viel mit Menschen zu tun.
,, Natürlich, freut mich", lächelte ich.
,, Wenn du magst, kannst du auch jemanden mitbringen", hängte sie zögernd ran. Verwundert zog ich meine Augenbrauen hoch.
,, Zum Beispiel?"
,, Naja... einen deiner Geschwister oder so..."
Ich schluckte, warum hatte ich mich eben noch gefreut? Sie wollte doch bloß, dass Edward zu ihrer Party kam. Wieso hatte ich mich am Anfang nicht auf ihre Gedanken konzentriert?
Jetzt brauchte ich eine Ausrede, nicht hingehen zu können. Als Ersatzlösung wollte ich definitiv nicht hingehen und noch weniger wollte ich Edward fragen, ob er mit kommen würde.
,, Oh, mir ist gerade eingefallen, dass nächstes Wochenende meine Geschwister ihren Abschluss haben, tut mir leid", stotterte ich zusammen. Es war nicht einmal gelogen, nächsten Samstag war tatsächlich die Veranstaltung Ich hatte das total vergessen...
,, Abschluss?", fragte sie schockiert.
,, Ja...?"
,, Heißt das, alle deine Geschwistern werden dann hier nicht mehr zur Schule gehen?"
,, Wahrscheinlich", meinte ich schulterzuckend und drehte mich schnell um.
Ein wenig verletzt kämpfte ich mich durch die Menschenmengen. Ich hatte wirklich gedacht, mich wollte jemand einladen aber es ging nur um meine Geschwister. Warum reichte ich ihnen nicht? Ich war doch nicht anders, als meine Geschwister.
Wieso machte ich mir darüber eigentlich Gedanken? Sonst war ich auch immer ohne menschliche Freunde ausgekommen.
,, Was ist das denn für ein Gefühlschaos bei dir, Sam", zog mich Jasper aus meinen Gedanken und schloss sich mit Alice zusammen mir an. Wir liefen in Richtung der Cafeteria.
,, Es ist nichts", antwortete ich ihm.
,, Sicher?"
,, Nein, ja, doch..."
Verärgert raufte ich mir die Haare.
,, Hattest du nie ein Problem damit, dass du mit keinem Menschen hier wirklich etwas zu tun hast?"
Jasper überlegte eine Weile.
,, Eigentlich nicht, ich habe schließlich euch alle immer um mich", erklärte er schulterzuckend und öffnete Alice und mir die Tür zur Cafeteria.
,, Ich weiß nicht so recht...", grübelte ich und setzte mich an unseren Stammtisch.
,, Was?", wollte Jazz wissen und setzte sich neben mich. In dem Moment kamen auch Emmett und Rose an unseren Tisch.
,, Hey Leute", begrüßte mein Bruder uns und ließ sich auf einen Stuhl fallen. Ich sah ihn nur kurz an und drehte mich dann wieder zu Jasper.
,, Ist es wirklich so gut, dass wir so unter uns bleiben? Auch wenn es Menschen sind, eigentlich sind sie doch nicht anders... oder?" Nachdenklich lehnte ich mich zurück.
,, Das stimmt, Süße, sie sind nicht anders. Es ist bloß nicht so einfach... denk alleine an Bella. Es ist manchmal sehr schwierig und-", fing Jasper an, wurde aber von Emmett unterbrochen.
,, Es ist schwierig, schließlich spielt man nicht mit seinem Essen!", lachte er und boxte mir gegen die Schulter.
,, Ja, ganz genau Emmett", knurrte Jasper.
,, Was wolltest du sagen, Jazz?", fragte ich.
,, Na ja... ich wollte dir davon abraten. Nimm es nicht böse auf, aber denk an Ben. Es ist zu gefährlich für Menschen in unserer Nähe. Du weißt es doch selber...", sprach er das verbotene Thema an.
,, Das mit Ben...", ich stoppte, denn in diesem Moment kamen Edward und Isabella zu unserem Tisch. Er hat seinen Arm um ihre Schulter gelegt und lächelte zufrieden.
Ich musste definitiv nicht über das Thema reden, wenn die Beiden da waren. Ich wollte schon aufstehen, aber Jasper hielt mich zurück und schüttelte den Kopf.
,, Bleib hier", flüsterte er und zog mich zurück auf meinen Stuhl. Geschlagen blieb ich, hörte aber den Gesprächen kaum noch zu. Ich war komplett in Gedanken versunken, Jasper hatte wohl recht. Auch wenn ich vermieden hatte an Ben zu denken, konnte ich es nicht ganz verdrängen.
Er war ein Mensch gewesen, ja.
Er war uns, vor allem mir, nahe gekommen, ja.
Und es war nicht gut ausgegangen, ja...

Ein Kampf um Respekt und Unsterblichkeit? -Die neue Cullen (Twilight fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt