24 - Mr.& Mrs. Banks

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„D-Das geht nicht!", stammelte ich meinen Protest. Jeglicher Übermut war verschwunden. „Das ist ganz klar gegen unseren Vertrag!", plädierte ich. Josh sah mich zerknirscht an. Er hatte also mit meiner Reaktion gerechnet, dieser elende Hund!
„Jane", fing er an. „Versteh bitte dass sich das nicht vermeiden ließ." Ich schüttelte den Kopf. „Warum hast du mir das nicht früher gesagt?", fragte ich, ein wenig enttäuscht darüber.
„Ich dachte du würdest dann nicht kommen", antwortete er. Ich sah in sein ehrliches Gesicht und versuchte mich zu beruhigen. Eigentlich hätte ich auch selbst auf die Idee kommen können das seine Eltern an einem so wichtigen Anlass seiner Firma dabei sein würden. Und vermutlich hatte er Recht, hätte ich es gewusst wäre ich nicht mitgegangen.
„Du hast Recht ich wäre nicht mitgekommen", gab ich zu. Josh nickte wissend. „Siehst du und ich brauche dich heute Abend Jane", sagte er und ließ seine grünen Augen auf mir ruhen. Überrascht blinzelte ich. Damit hatte ich nicht gerechnet.
„Du brauchst mich?", fragte ich zaghaft und völlig aus dem Konzept gebracht. Das war ein ganz neuer Wind der hier wehte und ich hatte keine Ahnung wie ich damit umgehen sollte. Josh nickte zaghaft und sah dabei aus als würde er seine Worte gerne zurücknehmen.
„Du hast etwas an dir das alles ein wenig leichter macht", sagte er dann doch und ich fiel wieder in mein Starren mit offenem Mund zurück. Hatte er das gerade wirklich gesagt?
„Echt jetzt?", rutschte es mir heraus. Anscheinend konnte ich meinen Mund heute auch nicht kontrollieren. Josh lies ein feines Lächeln sehen. „Ja, echt jetzt", bestätigte er mir. Ich hatte nicht bemerkt dass ich mich nach vorne gelehnt hatte und ließ mich nun in den Sitz zurücksinken.

Damit konnte ich gerade gar nicht umgehen und so starrte ich auf meine Hände. Was sollte das heißen: Du hast etwas an dir das alles ein wenig leichter macht? Was sollte ich damit anfangen?
„Jane tut mir leid ich wollte dich damit nicht so überfallen", meldete sich Josh und legte zu meiner Überraschung eine Hand auf mein Handgelenk. Ich hob sofort den Blick nur um mich in seinem zu verfangen. „Ich wollte damit nur sagen dass du eine gute Begleitung bist und ich ein wenig von deinem Humor gebrauchen kann heute Abend." Jetzt hatte ich auch noch Humor? Ich musste träumen. Oder hatte Josh sich den Kopf gestoßen? Doch keine der Fragen kam aus meinem Mund.
„Du hast nicht besonders viel davon, das stimmt", sagte ich stattdessen und hielt mir sofort mit der freien Hand den Mund zu. Warum hatte ich das gesagt? Doch Josh gluckste. „Genau das meinte ich", sagte er dann. Bevor er noch etwas anhängen konnte meldete sich Quentin indem er die Trennscheibe zwischen der Fahrerkabine und dem Rücksitz herunterließ. „Wir sind da", informierte er uns und Josh dankte ihm. 

In meinem Kopf überschlugen sich die Gedanken und so sollte ich nun aussteigen? Wahrscheinlich noch in ein Meer aus lauter wartenden Kameras? Wunderbar. Das einzig Gute daran war dass ich sie nicht so genau sehen würde da ich ja keine Kontaktlinsen trug. Was wenn ich mich auf die Nase legte? Oder Josh verlor und ihn nicht mehr fand weil ich ihn von weitem nicht erkannte? 

„Jane?", fragte Josh und ich blickte auf. Er war mittlerweile ausgestiegen und hatte mir die Tür geöffnet. „Bist du bereit?", fragte er weiter. Ich atmete tief ein, dann nickte ich und griff nach der Hand die er mir entgegenstreckte.
Vor dem Gebäude wartete keine Presse und wir passierten erst einen Eingang der uns zu einer Garderobe führte. Gedankenversunken öffnete ich den Mantel und ließ ihn mir von einer Garderobendame abnehmen. Dass es eigens eine Angestellte gab die den Leuten aus ihren Jacken half wunderte mich schon gar nicht mehr.
Obwohl das Kleid perfekt saß zupfte ich daran herum während ich die kleine, goldene Plakette mit meiner Garderobennummer entgegennahm. Ich verstaute sie in der kleinen Clutch welche ebenso mit Glitzersteinen versehen war wie mein Kleid. Darin befanden sich nur mein Handy, Hausschlüssel und der rote Lippenstift auf den Victoria bestanden hatte falls ich ihn, im Verlauf des Abends, nachziehen müsste. Ich drehte mich zu Josh um der gerade seine Plakette entgegennahm.
„Soll ich sie für dich aufbewahren?", fragte ich und trat zwei Schritte an ihn heran während er sich zu mir umdrehte. Ich streckte bereits die Hand aus. „Ja sehr g-", sagte Josh und stoppte mitten im Satz. „gerne", schloss er ihn etwas verspätet. Seine Augen klebten förmlich an mir, besonders an dem kleinen Extra das Florence eingebaut hatte. 

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