Kapitel 7

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•Lucia Jones•

»Wow... Ich bin sprachlos«, sagte ich, als wir in das altbekannte Diner hineinspazieren. Der Geruch von Fast Food begrüßt uns beim Aufmachen der Tür. Ich konnte nicht anderes als die Luft hier drinnen einzusaugen und dann genüsslich wieder auszuatmen. »Hier hat sich nichts geändert.«

»Wieso dann so sprachlos, mi hermosa?« Er schling seinen Arm um meine Taille und zog mich an sich. Hinter uns macht Chris Würgegeräusche, weswegen ich ihn mit einem bitterbösen Blick bestrafe. Er hebt unschuldig die Hände hoch und kann sich dabei kein Grinsen verkneifen. Ich zucke mit den Schultern. »Ich war lange nicht mehr hier. Deswegen vielleicht.«

Ohne weiteren Umschweifen setzten wir uns zu eines der freien Plätze, im Diner Keiko. Ich neben meiner besten Freundin und Louis neben Chris gegenüber von uns zwein. Wie ein aufgedrehtes Kind klopfe ich mit meinen Fingern auf dem Tisch und sehe mich dabei im Diner um. Es hat sich nichts geändert, dennoch ist es als würde ich was ganz Neues entdecken. Ein Jahr im Ausland machen verändert einen. Die Sicht auf Dinge die du als selbstverständlich gesehen hast haben plötzlich einen unglaublich großen Wert für dich.

»Macht dich meine Anwesenheit nervös oder wieso so hibbelig?« Chris grinst mich belustigt an, während ich ihn wieder mit meinem Blick erdolchte. »Nein, Idiot.« Ich schüttle angeekelt meinen Kopf. Charlie und Louis verdrehen gleichzeigt ihre Augen, als hätten sie das einstudiert.

»Ich bin nicht nervös«, rechtfertige ich mich. »Doch bist du«, erwidert er lässig. »Nein, Kent, bin ich nicht.«, fauche ich. »Es ist nur schön wieder hier zu sein. Es ist als wäre alles neu für mich. Als hätte ich dieses Diner nie zu Augen bekommen.« Charlie neben mir lächelt mich an und ich lege ihr einen Arm um die Schultern. Sie kichert. Es fühlt sich so gut an bei meinen Freunden zu sein.

Mit Freunden ist Chris nicht gemeint.

»Ausrede!« Er zieht das Wort in die Länge. Ich schnaube. »Wieso ist es hier?«, beschwere ich mich. »Weil er mein bester Freund ist«, antwortet mein Freund mir. »Und wieso habe ich das zugelassen?«, seufze ich. »Weil ich so süß bin?« Diese mal hat Charlie geantwortet. Ich sehe sie an, wie auch Louis. Chris hingegen grinst nur verschmitzt und hat seine Hände hinter dem Kopf verschränkt. »Stimmt«, schmunzle ich. Sie lächelt schüchtern und ich kneife ihr in die Wange.

»Immer noch eine Ausrede.« Jetzt ist es über mich geschehen. »Das recht.« Und schon habe ich ihn gegen das Schienbein getreten. »Fuck.« Er bückt sich nach unten und stöhnt schmerzerfüllt. Charlie neben mir zog scharf die Luft ein und Louis sah ebenfalls mit großen Augen zwischen ihn und mir hin und her. Die anderen Menschen im Café drehen sich interessiert und gleichzeitig mit verstörten Blicken zu uns.

»Lucia!« Charlie sagt meinen Namen ungläubig, von dem was sie gerade mitbekommen hat. Auch etwas Drohendes liegt darinnen, doch ich konnte nicht anders als zu grinsen.

»Verdammt«, presst er zwischen den Zähnen heraus. »Du kannst echt fest treten.« Er hebt seinen Kopf an und grinst. Ich verdrehe nur die Augen. »Für ein Mädchen«, fügt er hinzu.

Er will es nicht anders.

Ich will mich schon vom Tisch erheben und ihm die Haare aus dem Schädel reißen, da fängt Louis an zu lachen. Verwirrt sehen wir alle zum ihm. Er hält sich vor Lachen die Hand vor dem Bauch. »Alter, du...« Er lacht noch lauter und brachte uns alle noch mehr dazu verwirrt dreinzublicken. »Was?« Chris setzt sich stöhnend und mit Schmerzen verzogenes Gesicht wieder gerade auf, blickt zu seinem besten Freund.

»Du... du hättest dein überraschendes Gesicht sehen müssen, als sie dich getreten hat«, bringt er mühsam zwischen dem Gelächter heraus. Und auch jetzt fingen Charlie und ich an zu lachen. Nur Chris blickt verärgert zu seinem besten Freund. Könnten Blicke verletzten, hätte Chris jetzt Louis eine Faust ins Gesicht bekommen. Lange konnte er dann aber doch nicht ernst bleiben, da er auch anfing zu lachen.

Hold on tight to meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt