Kapitel 4

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•Charlie Morgan•

Ein Mädchen, das neben mir auf und ab hüpfte, grinste mich breit an und rief mir etwas zu.
Ich konnte es beim besten Willen nicht verstehen, nickte aber und rief »Charlie« so laut ich konnte.

Lucia war direkt nach dem wir vor drei Stunden hier angekommen waren, und die ersten zwei Blondinen zu ihr kamen in der Menge verschwunden, und Louis hatte ich noch nicht gesehen, bis sie nun endlich auf mich zu kamen. Wobei Louis einen Arm um Lucia gelegt hatte.
»Charlie!«
Ich konnte deutlich hören das sie ziemlich betrunken war, was man aber auch an ihrem Schwanken erkennen konnte.
»Charlie, meine Beste Freundin und Hexe!«
Sie zog mich an sich, und schaute dann zu Louis, der nur leise neben uns stand, und zu mir sah.
»Du erinnerst dich bestimmt an meinen Freund!«
Ich nickte knapp, und löste mich von ihr.
»Ich glaub ich werde nach Hause gehen, mir geht es nicht so gut!«, schrie ich über die Musik hinweg.
»Nein!Du kannst noch nicht gehen!«
»Lucia...du bist betrunken!«
»Charlie, bitte bleib hier«, murmelte sie mit einem Schmollmund, wartete jedoch nicht auf meine Antwort; sondern drehte sich wieder zu Louis um ihn mit Gewalt zu küssen, was ihn anscheinend ziemlich überrumpelte, weil er sie von sich schob und sie schwankend zurückwich.
»Was hast du?«, rief sie ihm entgegen.
»Was soll ich haben?«, fragte er uninteressiert.
Lucia zuckte mit den Schultern, bevor wieder eine der Blondinen zu uns kam.
»Häng doch nicht mit den Freaks rum!«
Sie lachten los, als hätte jemand den lustigsten Witz der Nation gemacht, und begannen wieder zu tanzen, ohne mich nochmal anzusehen.

Ich nahm meiner besten Freundin solche Aktionen nicht übel, weil ich genau wusste, dass sie solche Sachen eigentlich nicht ernst meinte.
Als ich wieder zu Louis schaute, konnte ich durch das schlechte Licht erkennen das er mich anschaute.
Seine schwarzen Haare hingen ihm im Gesicht, und sein weißes Hemd war etwas aufgeknöpft.
Mir wurde die Übelkeit die mich schon seit einer Weile plagte bewusst, weshalb ich schnell einen Platz finden wollte wo ich sitzen konnte.
»Entschuldige mich«, versuchte ich Louis zuzurufen, wobei ich mir nicht sicher war ob er es wirklich verstanden hatte, was mich aber nicht wirklich ärgerte.

Ich stolperte durch die Menge, und schaute zuerst nach einem Sofa, was vergebens war, weil auf jedem der Sitzmöglichkeiten mindestens ein Paar saß das herum knutschte, weshalb ich direkt zu den Toiletten ging, und mich auf eine der Kabinen zurück zog, und darauf wartete das einfach alles vorbei war, wobei mir ein paar Tränen über die Wangen liefen.

Es war okay.Ich hoffte nur, meine beste Freundin, war immer noch die, die sie vor einem Jahr war.

Hold on tight to meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt