Die Männerdusche

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Durch mein erschrockenes Aufatmen, riss ich Atsumu anscheinend aus seinen Gedanken, denn erst jetzt schaut er auf, drehte seinen Kopf zur Seite und entdeckte mich in der Tür stehen.

Ahhh!

Ich stand völlig erstarrt und entblöst da. Er sah genauso erschrocken aus wie ich.

Seine Augen weiteten sich und ich konnte genau beobachten wie sein Blick von meinem Gesicht nach unten über meinen Körper und dann rasch wieder zurück huschte.

Das alles passierte so schnell, dass ich erst danach fähig war, mir mein Handtuch schnell vor meinen Körper zu halten.

Das ist nicht gerade wirklich passiert oder?

„Ähm...", stammelte ich und merkte wie mir das Blut in die Wangen schoss. Mein Handtuch noch immer an meinen Körper gepresst.

Atsumu schien zu bemerken, dass er mich angestarrt hatte und drehte seinen Kopf hastig wieder in Richtung Wand. Ich sah wie er verlegen seine Lippen aufeinander presste.

Nach einigen Sekunden fand ich meine Stimme wieder. „Entschuldigung, ich muss mich in der Umkleide vertan haben.", überlegte ich laut und schaute auf den Boden.

„Ähm ja anscheinend...", murmelte der Junge verlegen und trotz der absurden Situation, fiel mir auf, dass ich zum ersten Mal seine Stimme hörte. Sie war angenehm warm und tief.

Ich wollte mich schon umdrehen und gehen, als ich seine Stimme wieder vernahm. „Tu dir keinen Zwang an. Mich stört es nicht, wenn du hier duschen willst. Ich bin eh gleich fertig."

Ich sah vom Boden auf und erblickte ihn, wie er mit noch immer starren Blick auf die Fliesen vor ihm schaute. Seine Hände lehnten nicht mehr an der Wand, sondern hingen neben seinem Körper.

Vielleicht war es die kalte Luft und das Ersehnen nach einer schnellen warmen Dusche. Vielleicht war es mein Wunsch so früh wie möglich heute noch ins Hotel zu kommen, um das Abendessen nicht zu verpassen. Vielleicht war es aber auch die zwar peinliche, aber nicht bedrohliche Atmosphäre, die gerade in dem Duschraum herrschte, und der um ehrlich zu sein nicht schlechte Anblick von Atsumus gut gebauten Rücken über den langsam das heiße Wasser floss. Ich weiß nicht ganz wieso, aber ich nahm das Angebot an.

Ich biss mir auf die Lippen und lief langsam zur Dusche neben ihm. Es gab leider keine andere Möglichkeit, da Atsumu genau die mittlere der drei Duschen besetzt hatte.

Ich mein so schlimm war es ja auch wieder nicht. Wir duschten zwar nebeneinander aber wenn wir uns nicht gegenseitig anschauen, ist es ja eigentlich auch egal.

Ich legte meine Duschsachen auf die Ablage neben mir und nachdem ich aus dem Augenwinkel sah, dass Atsumu seine Blickrichtung nicht geändert hatte, folgte auch mein Handtuch.

Ich öffnete den Wasserhahn und atmete zufrieden aus als das dampfend heiße Wasser auf meinen verspannten Körper traf.

So standen wir mehrere Minuten nebeneinander. Irgendwie noch immer peinlich verlegen und unsere Blicke starr nach vorne gerichtet, um ja nicht den Anschein zu erwecken, dass man den anderen anschaut. Die Gerüche unserer verschiedenen Shampoos erfüllten den Raum.

Als ich meine Haarkur einziehen ließ, entschloss ich mich, die Stille zu unterbrechen.

„Du spielst doch bei der Inarizaki. Wie ist das Spiel gegen Karasuno ausgegangen.", erkundete ich mich, um ein wenig Smalltalk anzufangen.

Doch die Frage hatte nicht den gewünschten Effekt, denn ich konnte aus dem Augenwinkel sehen wie sich Atsumus Körper verspannte. Seine Armmuskeln wirkten sogar noch eindrucksvoller.

„Wir haben verloren. Leider.", antwortete der Junge mit den blondgefärbten Haaren monoton.
„Es war so knapp.", fügte er hinzu. „Es war meine Schuld. Wäre ich noch ein bisschen schneller gewesen. Oder risikoreicher. Hätte ich doch nur..."

Ich unterbrach ihn, indem ich ihn am Arm berührte. „Hey, alles okay. Mach dir keine Vorwürfe. Ihr habt wirklich euer Bestes gegeben.", sagte ich und blickte ihn an.

Auch er drehte seine Kopf und sah mir in die Augen. Bei dem Blickkontakt durchzog meinen Körper ein Erschaudern. Ich konnte beobachten wie einzelne Wassertropfen über seine nassen Haare flossen und von den Wimpern seiner braunen Augen abperlten.

Meine Aufmunterungstaktik scheint gewirkt zu haben, denn sein Gesichtsausdruck glättete sich und er atmete tief ein.

„Und wie ist dein Spiel heute ausgegangen Y/N?"

„... Gut, wir haben gewonnen... aber...Woher kennst du meinen Namen", fragte ich perplex.

„Wir gehen doch auf eine Schule.", antwortete er schulterzuckend. „Außerdem", fügte er hinzu. „bist du bekannter an der Schule als du vielleicht denkst." Er grinste schief.

Ich soll bekannt an der Schule sein? Überrascht antwortete ich nicht, da ich seine Worte nicht so schnell verarbeiten konnte.

„Naja wenigstens hast du etwas Gutes heute erlebt. Mein Tag war echt beschissen.", sagte Atsumu wieder verbittert und schlug mit der Wand gehen die Faust.

„Vielleicht... kann ich dich ja ein wenig... aufmuntern".
Ich nahm Atsumus Arm, den ich noch immer festhielt, und bewegte ihn zu meinen Brüsten. Bis seine Hand auf einer zum Stillstand kam.

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Heyy, ich hoffe die Story gefällt euch bisher haha. Auch wenn sie ein bisschen abgedreht ist. Seid gespannt auf den nächsten Teil🍋. Lasst mir gerne Feedback da!☺️

Miya Atsumu x Reader. Enjoy🍋Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt