Mit gesenktem Kopf,die Mütze tief ins Gesicht gezogen ging Ann am Arc de Triumph vorbei. Der Himmel war dunkel und es regnete wie aus Kübeln. Der Regen prasselte dem jungen Mädchen ins Gesicht, man konnte nicht erkennen ob sie weinte oder ob das Wasser das ihr Gesicht hinunter lief vom Regen kam. Alle drehten sich nach ihr um, warum wusste sie nicht genau. Vielleicht war es auch nur Einbindung. Schnell blickte sie an sich hinunter, doch ihre Waffe war gut unter ihrer Jacke versteckt. Langsam entfernte sie sich von den großen Straßen von Paris. In einer Nebenstraße hielt sie an und lehnte sich gegen eine Mauer. Sie zog ein Kaugummi aus ihrer Jackentasche, löste es aus seinem Papier und steckte es sich in den Mund. Die Gasse wurde von einer kleinen Straßenlaterne erleuchtet. Ann hielt sich in einer Ecke der Gasse auf, sodass sie im Schatten verschwand. Ihr Blick wanderte wachsam durch die Nebenstraße.
Plötzlich, ein Schuss der die Stille der Nacht durchbrach. Ann schreckte auf und stellte sich kerzengerade hin. Der Schuss war nicht für sie bestimmt, sonst hätte er mit dieser Treffsicherheit wohl garantiert getroffen, sondern für die Lampe der Straßenlaterne. Mit einem Mal wurde es schock finster, so finster das man die Hand vor Augen nicht sehen konnte. Sie hörte verdächtige Geräusche hinter sich und drehte sich um, doch außer der Wand konnte sie nichts erkennen. Selbst wenn dort etwas gewesen wäre hätte sie schwören können, das sie es nicht gesehen hätte.
Auf einmal legten sich Hände auf ihre Schultern und lange Finger strichen ihr über den Hals.
"So,so du bist also die neue Dealerin. Ein bisschen Jung oder?" Sie konnte sich das Grinsen fast bildlich vorstellen. Mit einer schnellen Bewegung drehte sie sich zu der Person um und stieß sie leicht von sich. Hierbei spürte sie die Muskeln die sich unter dem Stoff des Oberteil befanden.
"Hände weg!" fauchte sie den Mann an und bereute es sofort, den als sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten bemerkte sie die eisblauen, ausdruckslosen Augen des etwa zwei Köpfe größeren Mann.
"Ganz schön große Klappe für ein so kleines Mädchen."
"Lass mich in Ruhe!"
"Würde ich nicht etwas von dir wollen hätte ich dich schon längst um die Ecke gebracht, hast du verstanden Kleines, man sollte in einem Geschäft wie diesem nicht immer das sagen was man denkt!"
"Warum sagst du mir das?" fragte Ann verwirrt.
"Weil es schade wäre dich töten zu müssen!" meinte der Mann schulterzuckend. "Gibt mir jetzt den Stoff dann siehst du mich nie wieder!"
Ann kramte mit zittrigen Fingern eine Plastiktüte heraus und hielt sie ihm hin. Der Mann nahm das Päckchen. In weiter ferne hörte man Polizeisirenen und der Mann verschwand genauso lautlos und unauffällig wie er gekommen war. Ann schaute ihm verdutzt hinterher. Seine Stimme ging ihr nicht mehr aus dem Kopf. 'Es wäre schade dich töten zu müssen' wieso?
Die Polizeisirene verstummte in der Ferne. Ann blieb allein in der Gasse zurück. Ihrgendwie hatte sie das Gefühl das sich von diesem Tag an etwas ändern würde. Noch ein paar Minuten blieb sie stehen dann entschloss sie sich nach Hause zu gehen. Auf dem Weg drehte sie sich immer wieder um und sah hinter jeden Ecke den Mann mit den eisblauen Augen. Doch dies war sicher nur ein Streich ihrer Einbildungskraft. Als sie endlich an ihrer Wohnung angekam fand sie davor einen Brief mit ihrem Namen. 'Was macht der den hier normalerweise schmeist der Postbote die Briefe doch in den Briefkasten.' Sie nahm den Brief vom Boden auf und schloss due Haustür auf. Sie ging hinein legte den Brief auf die Komode und zog ihre Jacke und die Schuhe aus, danach verstaute Ann die Pistole in die Schublade nahm den Brief in die Hand und ließ sich aufs Sofa sinken. Sie stand nochmal auf um ihre Decken aus dem Schlafzimmer zu holen. Nachdem sie es sich wieder auf der Coutch gemütlich gemacht hatte, schaltete sie den Fernseher an und nahm den Brief mit beiden Händen vom Coutchtisch auf. Die junge Frau riss den Umschlag auf und es kam ein Zettel zum Vorschein. Als sie den Zettel herausnahm fiel eine Kette auf den Boden, die sie zuvor nicht bemerkt hatte. Sie ließ sie jedoch auf dem Boden liegen und witmete sich dem ersteinmal dem Brief.