Bonjour Ann,
Du wirst dich vielleicht nicht an mich erinnern, aber wir sind doch verwandt. Ich bin..... oder eher gesagt war dein Vater. Wenn du diese Nachricht bekommst werde ich nicht mehr unter den Menschen weilen. Ich hinterlasse dir diese Kette, sie wird dich in meine Welt führen, falls du es wünscht. Bitte versuche diese erst kennen zu lernen bevor du über sie urteilst. Ich muss dich aber dennoch auch vor ihr warnen. Die Menschen mögen Leute wie mich nicht sehr gerne und dadurch machen wir uns auch schnell Feinde, viele von ihren sind nicht gerade friedfertig und können sehr gefährlich werden. Nimm dich vor ihnen in acht. Trotz dieser Warnungen hoffe ich, dass du bereit bist meine Art zu leben kennen und lieben zu lernen. In ungefähr einer Woche werden dir meine Freunde einen Brief zukommen lassen und dir sagen wo sie dich treffen werden. Ich wünschte wir hätten uns einmal kennen gelernt. Dein dich immer liebender Vater
M. Brewster
PS: Ich habe ein bisschen Geld in einem Schließfach für dic hinterlegt. Adresse steht auf der Rückseite des Zettels. Der Schlüssel ist beigelegt.
Ann hielt den Zettel in ihren zitternden Fingern. Er war auf dem Computer geschrieben worden. Nur die Unterschrift war per Hand geschrieben. Ihre Augen liefen mit Tränen voll und eine von ihnen tropfte auf das weiße Papier und weichte es ein. Schnell wischte sie sich die anderen fort. Ann legte den Brief zur Seite und drehte den Briefumschlag in den Händen. Kein Absender nicht einmal ihre Adresse war darauf abgebildet. Ihr Vater oder einer seiner Freunde musste hier gewesen sein. Sie legte ihn wieder weg und schaute nun auf die Rückseite des Briefes. Das Schließfach war nicht weit von ihrer Wohnung entfernt. Sie schüttelte den Kopf um ihrer Entscheidung Nachdruck zu verleihen. Auf keinen Fall würde sie dort hingehen, sie hatte schon ohne diesen Brief genug Probleme. Ihr Freund hatte sich von ihr getrennt. Ihr Chef hatte sie raus geschmissen und sie war mit der Miete im Rückstand. Außerdem war dieser eisblauäugige Mann in ihren Gedanken immer noch präsent. Nein sie würde auf keinen Fall zu diesem Schließfach gehen, was wenn das m'nur eine Falle war. Wer sagte ihr das dieser Mann wirklich ihr Vater war. Außerdem hatte sie sowieso keinen Schlüssel im Brief gefunden. Sie würde einfach so tun als wäre dieser Brief nie gekommen. Als sie aufstand um sich einen Tee aus der Küche zu holen trat sie auf einen Spitzen Gegenstand. Mit einem leisen Fluchen ließ sie sich zurück aufs Sofa fallen und tastete ihren Fuß ab. Sie fühlte das Blut pochen und sah einen kleinen Riss in ihrer weichen Haut. Aus der Wunde trat ein wenig Blut. "Mist" entfuhr es ihr. Ann suchte mit den Augen im Teppich nach einem spitzem Gegenstand, damit sie nicht ein zweites Mal darauf trat. Sie bemerkte etwas silbernes und hob es auf. Es war die kette die sie über den Brief vollkommen vergessen hatte. Ann betrachtete sie. An einem goldenen Band hing ein wunderschöner Anhänger. Er sollte wohl einen Drachen darstellen der ein äußerst schönes Wappen in den Pfoten trug. Außerdem hing an der Kette ein Schüssel auf dem eine Nummer stand. Wahrscheinlich die Nummer des Schließfaches dachte Ann. Ann löste den Schlüssel von dem Band und legte die kette um den Hals. Den Schüssel steckte sie sich in die Tasche und humpelte dann ins Badezimmer. Auf dem Weg dorthin verstaute sie den Schlüssel in der Kommode die im Flur stand. Im Bad angekommen öffnente sie ihren Arzneischrank und holte Desinfektionsspray, Heil salbe und ein Pflaster heraus. Ann setzte sich auf die kalten Fliesen und hob ihren Fuß so an das sie die Wunde genau inspizieren konnte. Sie sprühte das Desinfektionsspray auf die Wund wobei sie leicht zusammen zuckte und trug die Heil salbe auf. Danach klebte sie das Pflaster auf die Wunde und stand wieder auf. Sie stellte die Sachen zurück in den Schrank und machte sich in Richtung Wohnzimmer auf. Ihre Gedanken schweiften zu den Ereignissen dieses Tages und es schossen Fragen in ihren Kopf. War dieser Mann der ihr den Brief geschickt hatte wirklich ihr Vater oder blöffte er nur? Wenn er ihr Vater war warum war sie nicht bei ihm großgeworden? War ihr Vater wirklich tot? Und was hatte es mit seinen Freunden auf sich?
Wieder füllten sich Anns Augen mit Tränen. Wie gerne hätte sie eins ihrer Familienmitglieder kennen gelernt und mit ihnen Dinge gemacht die halt jede heile Familie getan hätte. WIeso musste es nur so kompliziert sein? Aber jetzt war es sowieso zu spät ihr Vater war sicher schon tot. Sie setzte sich auf das Sofa und kuschelte sich in ihre Decke. Im Fernseher der immer noch lief redete eine junge blonde Frau gerade von der Landwirtschaft. "Kommen wir nun zum nächsten Thema des heutigen Abends!" flötete sie gerade als Ann sich auf dem Weg in die Küche machen wollen. "New York erschütterte heute Mittag ein schlimmer Mord." Ann drehte sich zum Fernseher um. Man sah im fernseher nun einen etwa 30 jahre alten man er vor rotem Absperrband stand. Dahinter waren Sanitärleute gerade dabei eine Trage mit eine Mann in den 50gern zu einem Leichenwagen zu bringen. "Die Polizei meint das der Mann von etwa 10 Schüssen durchbohrt worden sei. Nähere Informationen will die Polizei noch nicht preisgeben" fuhr der Mann fort. "Und nun zu dir Jennifer und dem Wetter!" Ann hatte den fernseher die ganze Zeit mit offenem mund angestarrt und wieder kullerten die Tränen aus ihren Augen. War dieser Mann ihr Vater gewesen? Irgendwie spürte sie das es so war. Langsam schlurfte sie in die Küche und stellte heiß Wasser an. Die Uhr zeigte 22:00Uhr an. Ann öffnete sie Kühlschranktür und schnappte sich einen Jogurt. Das Wasser kochte vor sich hin und fing an zu blubbern. Ann stellte den kocer aus und goss sich das Wasser in eine Tase. Dann kramte sie einen Teebeutel aus der untersten Schublade des Regals und versenkte ihn im heißen Wasser. Ann ging mit ihrem Jogurt und dem Tee zurück ins Wohnzimmer. Sie stellte beides auf dem Coutchtisch ab und nahm den Brief wieder in die Hand und las ihn ein zweites und ein drittes mal durch. Warum wusste sie selbst nicht genau vielleicht hoffte sie das sie einen weiteren Hinweis finden würde. Sie holte einen Block heraus und schrieb den Namen ihres Vaters auf.
M.Brewster
Warum hatte er seinen vornamen nicht genannt schließlich war sie seine Tochter zumindest schrieb er das. Für welchen Namen stand wohl das M.? Ob ich wohl doch noch andere Verwandte als ihn haben fragte Ann sich. Aber wären sie dann nicht im Brief erwähnt gewesen? Ann schaute auf die Uhr die über dem Fernseher hing und ging in die Küche um ihren Tee zu holen. Sie stellte den Tee auf ein Tablett und legte den Löffel daneben. Dann tat sie ein Stück Zucker in den Tee und holte noch einen Löffel aus der Schublade um damit den Tee umzurühren. Sie hörte verdächtige Geräusche aus dem Wohnzimmer und ging mit dem Tablett zurück ins Wohnzimmer um nachzusehen ob alles in Ordnung war. Doch im Wohnzimmer war nichts. 'Muss ich mich wohl verhört haben!'dachte sie und wollte nach dem Brief greifen den sie auf dem Coutchtisch zurückgelassen hatte, doch er war verschwunden. Ann schaute sich im ganzen Wohnzimmer um. Sie schaute in jeden Karton und unter jeden Tisch, doch der Brief war nicht aufzufinden. Es schepperte im Badezimmer, so als ob etwas auf die Fliesen gefallen wäre. 'Wie kann etwas umfallen ich bin doch gar nicht im Bad' dachte sie und schaute etwas verdutzt rein. Dann stand sie auf und schlich auf leisen Sohlen in Richtung Badezimmer. Wieder schepperte es und Ann zuckte ungewollt zusmmen. Vorsichtig lugte sie um die Ecke der Badezimmertür. Doch da war genauso wenig wie im Wohnzimmer. Ìch glaube ich werde Alt. Jetzt hör ich schon was was gar nicht da ist.' sie hätte sich am liebsten selbst ausgeschimpft. Sie schlüpfte ins Bad und da lag das Lüftungsschachtgitter auf dem Boden. 'Also doch keine Einbildung!'dachte sie etwas erleichtert. Sie krabbelte auf den Klodeckel und versuchte sich hochzustemmen, doch das war leichter gesagt als getan. Sie brauchte mindestens zehn Anläufe bis sie sich endlich im Lüftungsschacht befand. Sie hörte leise Geräusche, wie wenn ein Stoff auf Metall entlang streift und kroch diesem Geräusch nach. Sie irrte sicher 5 Minuten durch den Lüftungsschacht bis sie am Ende des Ganges endlich ein Licht sah an dem es scheinbar hinausging. Sie kroch auf das Licht zu und späte nach draußen. Sie hörte Stimmen und sah ein kleines Lager, das aus kleinen Zelten zu bestehen schien, die an einem sehr ecklichen Wasserbecken lag. Es sah ähnlich aus wie sie es sich in der Kanalisation vorstellte und der Gestank war überwältigend. Plötzlich wurde sie von hinten gestoßen und wurde aus dem Schacht befördert. Sie landete unbeholfen auf dem Boden. Durch den Aufprall blieb ihr für kurze Zeit die Luft weg. Neen ihr landeten zwei große Füße auf dem Boden und als sie hochblickte schaute sie in ein nicht unbekanntes Gesicht. Sie riss die AUgen auf und starrte die Gestalt an.
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