Kapitel 23

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Kapitel 23

"Ähm ich glaube du solltest wieder zurück in dein Zimmer", sagte er nervös. Ich schaute ihn schräg an, 'mein Zimmer' klang so, als wäre ich zu Hause und würde in mein richtiges Zimmer gehen. Mein eigenes persönliches Zimmer, was ich verlassen kann wann und so oft ich will. Und nicht ein Zimmer über das ich keine Macht habe. Ich durfte ja noch nicht mal dieses Zimmer verlassen, beziehungsweise ich konnte es noch nicht mal verlassen, auch wenn ich es wollte.

Ich war abhängig von Liam und den anderen und das war kein schönes Gefühl!

"Haha klar mein Zimmer", nuschelte ich vor mich hin. Liam schien es nicht gehört zu haben den er reichte mir seine Hand und ich nahm sie zögerlich entgegen, bevor er mich wieder in 'mein' kleines Zimmer verfrachtete. Als ich in dem Zimmer war, ließ Liam meine Hand langsam los. Und schaute mir kurz in meine Augen bevor er das Zimmer verließ und langsam die Tür zumachte und abschloss.

Resigniert rutschte ich an der Tür runter und bereute es keinen Fluchtversuch unternommen zu haben. Aber wahrscheinlich wäre ich keine drei Schritte weit gekommen, bevor Liam mich aufgehalten hätte. Ich lehnte mein Ohr als wieder gegen die Tür und versuchte herauszufinden, was Liam machte. Anscheinend hatte er wieder seinen Laptop angemacht und schaute nun den Bericht zu ende.

Denn ich hörte wieder die Stimme von dieser Flack und drückte mein Ohr fester gegen die Tür. Ich wollte nein ich musste unbedingt verstehen was sie sagte. Aber ich verstand nur zusammenhangslose Wortfetzen. Und das ärgerte mich. Ich wusste jetzt nur sicher, dass meine Entführung offiziell gemacht worden ist und das laut Aussage meiner Eltern noch keine Forderungen eingetroffen waren.

Und das verunsicherte mich!

Hieß das Zayn hatte das Video noch nicht weggeschickt, weil er mir die Sache mit meinem Knie nicht glaubte!? War ich wirklich so auffällig gewesen!? Ich dachte er hätte es mir abgekauft, aber anscheinend war es doch nicht so. Oder meine Eltern wollten nicht zahlen, aber das konnte nicht sein. Ich meine ich war ihr Sohn und für sein eigenes Kind, würde man doch alles machen!?

Vor allem da die Forderungen so lächerlich niedrig waren!

+++

"Bobby was soll der Schwachsinn", schrie meine Mutter und ich blieb auf der Treppe stehen und lauschte dem Gespräch beziehungsweis den Streit meiner Eltern. Sie stritten sich eigentlich nie oder eher gesagt extrem selten und wenn sie sich dann mal stritten, war Land unter. Ich stellte vorsichtig meine Tasche ab und hörte ihrem Streit weiter zu.

"Maura, dass was du von mir verlangst ist Schwachsinn. Ich meine warum um alles in der Welt sollte ich für so etwas Geld zahlen. Die Jungs waren beide bei diesem Seminar und sind bestens vorbereitet. Außerdem wer sollte unsere Söhne schon entführen wollen, wir sind zwar reich aber keiner weiß wie reich. Zudem haben wir mehr Sicherheitsmaßnahmen als nötig und zu guter letzt gibt es ja noch die Polizei. Die würde das schon hinbekommen", sagte mein Vater, meine Mutter schnaufte nur laut und brüllte weiter.

"Bobby, dass was du erzählst, wird immer bescheuerter. Hör dir doch mal selbst beim reden zu, es gibt trotz alle dem immer noch die Wahrscheinlichkeit, dass sie entführt werden könnten und ich fühle mich nicht wohl dabei, dass ganze dann der Polizei zu überlassen."Sie brüllten sich noch eine Ewigkeit weiter an und diskutierten was das beste in solch einem Fall sein würde.

"Okay falls jemals dieser Fall eintreten sollte, verlassen wir uns erst auf die Polizei und wenn wir merken, dass die nichts hinbekommt, nehmen wir es selber in die Hand", gab Bobby nach.

+++

Das hieß also im Moment vertrauten sie auf die Polizei und ich wusste nicht ob ich das so gut fand. Ich meine was ist wenn die Polizei mich findet, hier rein stürmt und dann Liam niederschießt weil er sich vor einer Verhaftung wehrt. Allein der bloße Gedanke, jagte mir eine unheimliche Angst ein. Ich wollte nicht das Liam meinetwegen starb.

"Geht es dir gut!?", fragte Liam mich und ich hörte wie er anfing die Tür aufzuschließen. Schnell rutschte ich etwas zu Seite, dass ich nicht rückwärts umfiel und keine Sekunde später öffnete sich die Tür und ein besorgt aussehender Liam beugte sich zu mir runter. "Warum weinst du!?", fragte er mich und erst schaute ich ihn entgeistert an, aber dann merkte ich selber wie mir die Tränen die Wange runter liefen.

Ich wollte mir mit Liams Pulli über meine nassen Augen wischen, aber Liam war schneller. Er legte seine Hände sanft auf meine Wangen und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht. Jedoch liefen sie kurze Zeit erneut über meine Wange und ich schluchzte auf. "Shhh", sagte Liam und zog mich in seine Arme. Ich kuschelte mich automatisch näher an ihn und schluchzte in seinen Pulli.

Liam strich mir beruhigend über den Rücken und ich versuchte langsam wieder meine Fassung zurück zu gewinnen. Als ich mir sicher war, nicht mehr weiter weinen zu müssen, löste ich mich von Liam und lächelte ihn schief an. Jedoch sah ich bestimmt grusselig aus mit meinen verweinten, verquollenen Augen, aber ihn schien es nicht zu stören.

"Warum hast du geweint!?", fragte er mich erneut und ich überlegte krampfhaft was ich darauf antworten konnte. Ich meine ich konnte ja schlecht sagen, dass ich geweint hatte, weil ich Angst hatte er könnte durch meinen Hinweis sterben. Damit würde ich zugeben, etwas für ihn zu fühlen. Etwas anderes als hass und Verachtung, dass schlimme jedoch war, das ich bis jetzt noch nichts davon ihm gegenüber gefühlt hatte.

Ich fühlte mich bei ihm geborgen und alles andere als unwohl. Was einfach nur total irrational war, so sollte und durfte ich in seiner Nähe nicht fühlen.

Aber wer konnte schon seinen Teddybär-Augen wiederstehen!?

"Nicht so wichtig", nuschelte ich und wischte mir noch einmal mit Liams Pulli über die Augen. "Du musst mich nicht anlügen, sag mir was es war. So wie du geweint hast, muss es etwas schlimmes gewesen sein!", sagte er und schaute mich mit seinen braunen Augen fragend an.

"Ich also ich habe darüber nachgedacht, was passieren würden wenn die...", weiter kam ich nicht den ich wurde von einer aufschwingenden Eingangstür und schnellen lauten Schritten unterbrochen. Liam stand so schnell es ging auf und verschwand aus 'meinem' Zimmer und machte die Tür schnell zu und schloss ab. Angespannt legte ich mein Ohr gegen die Tür und versuchte festzustellen wer da gerade in die Wohnung gestürmt kam.

Hoffentlich war es nicht die Polizei!

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Hi :)

Danke für die Votes und die Kommis <3

Wie versprochen, diese Woche zwei Kapitel (:

Aww ist Liam nicht niedlich *-*

Denkt ihr es ist wirklich die Polizei?

Ich würde mich wie immer über Votes und / oder Kommis freuen :)

L.G. DyedMofo95

Stockholm Syndrome (Niam / AU / German)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt