Twist Me

Vergangenheit

2 Jahre später

ARIANA

„Glaub mir Rem, sie ist kein normales Mädchen. Sie ist verdammt sadistisch. Sie würde dich mit deiner eigenen Seele füttern wenns drauf ankommt."

„Wird hier über mich gesprochen?"

Remington lächelt mich nur schüchtern an, so wie er es immer macht. Wesley ist sichtlich peinlich berührt, fühlt sich schlecht. "Keine Sorge Wes, ich weiß doch selbst genau wie ich bin" -und das war ja auch mein Ziel.

"Ari ich wusste garnicht dass du jetzt Schicht hast" sagt Wesley um das Thema zu ändern. "Ja, der Chef hat mich angerufen und aus dem Bett geholt, dafür muss ich heute Abend nicht" ich will mich grade umdrehen da spüre ich eine Hand an meinem Handgelenk. "Hey wenn du heute Abend nicht arbeiten musst kommst du dann vielleicht mit zu der Party unten an der Bucht?" fragt mich Remington. Er hat mich vor einer Woche schon mal gefragt doch da hab ich mich mit Arbeit rausgeredet. Mir liegt grade auf der Zunge dass ich Zuhause etwas zutun hätte, da merke ich dass ich doch echt Lust habe mal wieder was zu machen. Und Rem ist vielleicht manchmal nervig aber mehr als nur angenehm. "Klar, wir sehen uns dann", damit drehe ich mich ohne nochmal auf die beiden zu achten um und bediene de nächsten Kunden.

Um 19 Uhr, früher als erwartet steht Remington in Badehose und Hawaii Hemd vor mir "Was ein Klischee" er lächelt nur etwas verunsichert und kommt in meine Wohnung "Chill Rem, war nur n Scherz"-eigentlich meinte ich das todernst- "Warte kurz hier muss mich nur noch umziehen" er nickt und ich verschwinde in meinem Schlafzimmer, ziehe mir dort meinen gelben Bikini und meine weiße Jeansshorts an. "So wir können" Er dreht sich um und reißt die Augen auf "Du siehst toll aus" ich zwinkere ihm zu "Ich weiß". Und damit machen wir uns auf den Weg.

Die Bucht ist wie erwartet voll, Menschen tanzen, Alkohol fließt in Massen und das Wasser ist voll mit Paaren die es etwas privater haben wollen. Rem steht neben mir und sieht sich um. Ich muss dank seiner scheiß Größe aufsehen um mir dabei beinahe den Hals zu verrenken. "Hey Ari, ich geh mal was trinken, willst du auch was?" "Nein danke" Er nickt und ich drehe sofort um und mache mich auf den Weg auf die Tanzfläche.

UNBEKANNT

Sie ist hier. Mit einem Mann, das ist jedoch egal, wichtig ist dass sie hier ist, dass ich sie gefunden habe. Endlich. Sie sieht älter aus, selbstsicherer. Obwohl ich nicht gedacht hätte dass es selbstsicherer geht. Ihre blonden Haare sind länger geworden, sogar ein bisschen heller. Ihre Haut ist vollkommen anders, nur ihre grünen Augen stechen wie schon immer hervor.

Sie bewegt sich zur Musik, flirtet mit verschiedensten Männern nur um sie gleich danach wieder abblitzen zu lassen. Ich schaue mir das ganze Schauspiel jetzt schon eine Dreiviertelstunde an. Der arme Kerl mit dem sie gekommen ist sitzt an der Bar und beobachtet sie. Ihr Verhalten ist nicht das der früheren Ari. Die Ariana die ich kenne hätte erstmal garkein Lust hier drauf, würde lieber Zuhause Netflix schauen oder am Strand sein. Und wenn sie schon hier ist würde sie sich mit ihren Freunden, in dem Fall dem dunkelhaarigen Mann, beschäftigen. Niemals mit irgendwelchen fremden Männern flirten, außer vielleicht um jemanden auf die Palme zu bringen.

Aber das ist wahrscheinlich auch nicht mehr die Ariana die ich einst kannte. Es ist zu viel passiert um noch davon ausgehen zu können. Zwei Jahre können in Menschen viel verändern und in ihrem Falle könnte das nicht nur sein sondern hat es sicher.

Ob sie so glücklich ist? Ich denke nicht. Das ist jedoch auch irrelevant, ob glücklich oder nicht bald wird sie wieder bei uns sein. Und das Leben leben wofür sie geschaffen ist.

"Hey, mein Name ist Carlo" strecke ich der großen Begleitung von Ariana meine Hand entgegen. "Oh, Hi Remington" sein Händedruck ist stark, sein Gesicht zwar kantig aber weich.

"Sie starren die ganze Zeit so auf die Tanzfläche, jemanden im Auge?" er dreht sich wieder zu mir und lacht in sich hinein "Ach, sie ist nur eine gute Freundin" winkt er ab. "Sie schauen sie aber nicht an wie nur eine Freundin" er lächelt mich traurig an "So auffällig?" "Jap"

"Ach naja selbst wenn, sie hat kein Interesse an jeglicher Art von Beziehungen, ich kann froh sein dass sie mit mir befreundet ist" sagt er worauf ich gespielt verwundert antworte "Welche Frau will denn keine Beziehung?" er zuckt mit den Schultern "Ach naja, sie war schon immer so, seid Ich sie vor 1,5 Jahren kennengelernt habe. Liegt bestimmt an ihrer Vergangenheit oder so."

Tja ich denke er hat auf den Punkt getroffen "Mhh dann viel Glück noch mit ihr, ich muss dann auch los" er nickt, lächelt mir nochmal zu und ich verschwinde.

Jetzt weiß ich zumindest dass Ari schonmal weder einen Freund noch etwas Beziehungsähnliches hat. Das macht die ganze Sache bedeutend leichter nicht nur für sie und mich.

"Ich hab sie gefunden, der Standort war richtig. Ihr könnt jetzt kommen."

ARIANA

"Ich habe mal eine Frage Ariana" er macht kurz Pause um auf meine Reaktion zu warten, ich nicke nur "Warum bist du immer so kalt? Warum flirtest du mit so vielen Typen an denen du eigentlich gar kein Interesse hast? Und warum sträubst du dich so gegen Körperkontakt der mehr als bedeutungsloser Sex ist?"

Wow die Fragen hätte ich jetzt nicht erwartet. Rem hat sich in der Hinsicht immer zurückgenommen, hat alles so hingenommen. Ich denke er mochte mich einfach zu sehr und die Angst mich dadurch zu vergraulen war zu groß. Jedoch jetzt- naja er hat gefragt und ich werde antworten.

"Weißt du Remington, ich war nicht immer so. Ich hatte eine steinreiche Familie, zum Teil tolle Freunde und ein von außen betrachtet großartiges Leben" sein Blick ist interessiert und irgendwie erstaunt, wahrscheinlich ist er verwundert dass ich tatsächlich etwas über meine Vergangenheit erzähle. "Jedoch währt nichts ewig, desto älter ich wurde desto schwieriger wurde es. Dann kamen drei Menschen in mein Leben von denen ich eine Zeit lang dachte sie währen meine Rettung, tja das waren sie nicht. Dann bin ich von Zuhause abgehauen" er nickt, starrt auf den Boden. Wir biegen in meine Straße ein doch ich denke er merkt es garnicht "So Remy wir sehen uns dann morgen" und damit schließe ich meine Haustür auf und will gerade hereingehen da räuspert er sich hinter mir.

"Hey Ari, wir können deine Rettung sein"

"Das seid ihr doch schon Rem" sage ich lächelnd. 

Ω

Den Morgen danach bin ich mit einem absolutem Kater aufgewacht, ändert jedoch leider nichts daran dass ich zur Arbeit muss. In genau.. 17 MINUTEN! Shit shit shit!

"Remington, ehrlich, ich hab keine Ahnung. Es hat ein Jahr gedauert bis sie mir soweit vertraut hat dass sie Getränke von mir annehmen konnte, fast zwei Jahre bis sie mit in meinem Auto gefahren ist und vor zwei Wochen habe ich das erste mal was von ihrer Familie erfahren. Also naja eine Sache, unzwar dass sie einen Bruder hat. Ich denke die Menschen in ihrem Leben haben ihr wehgetan. Wirklich wehgetan."

"Naja so schlimm wars nun auch wieder nicht" antworte ich mit einem Schmunzeln während ich die Coktailgläser abtrockne.

Wesley dreht sich sichtlich ängstlich mit leicht aufgerissenen Augen um, sein Mund ist aufgeklappt und seine Haut aschfahl. Er tritt in letzter Zeit auch in jedes Fettnäpfchen das sich so anbietet. Ich muss schmunzeln und als ich die Angst die Wes Körper vollkommen eingenommen hat spüren kann und fange lauthals an zu lachen.

"Leute beruhigt euch, ich werde euch nichts tun. Die Menschen in meinem Leben waren scheiße, ja. Mein Leben im allgemeinen war relativ scheiße. Aber mir geht's wieder gut. Ich habe mein Ziel erreicht, ich bin frei. Das war schon immer mein Wunsch", kurz blitzt ein Bild von einem dunkelhaarigen Mann mit zwei kleinen Kindern die um ihn herumtänzeln vor meinem inneren Auge auf, doch das schiebe ich so schnell wie möglich in die hinterste Kammer meines Herzens und lächle die beiden Männer vor mir an.

"Auf die Freiheit"

"Jaa, Freiheit ist schon etwas Tolles"

D-diese Stimme.

SCHEISSE

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Schöne Weihnachten schonmal im Voraus!
Das nächste Kapitel kommt nach den Feiertagen also voraussichtlich am 27. oder 28.
~ly