3. Teil

235 3 0
                                    

So, der 3. Teil

Ohne ihren Schritt zu beschleunigen liefen sie weiter, hoffend, dass sie nicht doch irgendwie den Abzugfinger der Killer auslösen.
„Hätte ich gewusst, dass mit dir auch alte Probleme wiederkommen, nun ja, ich hätte dich trotzdem gerne früher wiedergesehen“, gestand ihr Adam, während er wieder einen kurzen Blick nach hinten warf. Sie kicherte kurz, bevor sie sich entschuldigte: „Ich wäre gerne wiedergekommen, doch leider konnte ich nicht.“
Noch immer folgten ihnen Takeshi Akimoto und fünf weitere Killer und es war eigentlich schon beleidigend, dass sie erwarteten, sie würden sie nicht sehen. Dabei war Anna ausgebildete FBI-Agentin und Adam war bei FIVE-O. Ob er schon eine polizeiliche Ausbildung nachgeholt hatte?
„Falls etwas passiert, ich habe in meinem Halfter unter der Jacke meine Waffe. Für den Fall aller Fälle.“ „Klappe, Adam. Heute schießt keiner mehr. Commander McGarrett und die anderen werden bald hier sein“, wies Anna ihn sofort an. Doch auch sie hatte ihre Bedenken. Ausgerechnet heute hatte sie ihre Waffe im Büro liegen lassen müssen.
Plötzlich klingelte ihr Smartphone und nach kurzem Überlegen holte sie ihr Handy hervor.
Es war McGarrett.
„Hey Dad, was gibts?“, fragte sie und wurde von Adam amüsiert angeschaut. Auch der Commander schien es nicht allzu amüsant zu finden: „Ich nehme mal an, dies dient der Tarnung. Werdet ihr immer noch verfolgt?“
„Ja, er hat mir den Stuhl hervorgezogen.“
Adam musste wieder lächeln und drückte Anna einen kleinen Kuss auf die Schläfe.
Einen Kuss.
Sie musste sich wieder zusammenreißen, denn der Commander sprach weiter: „Gut. Wie viele sind es?“
„So um sechs morgen. Dann müsste mein Wagen fertig sein.“
Wieder sah Adam sich unauffällig um, bevor er erschrocken erkannte: „Takeshi Akimoto fehlt. Ich sehe die anderen fünf, doch Akimoto fehlt.“
„Ja, ich werde morgen dringend deine Hilfe beim Wagen brauchen, Dad. Sei bitte rechtzeitig da“, gab sie es an den Commander weiter und zurück kam, dass sie nicht mehr weit von ihrem Standort entfernt waren.
„Danke.“
Anna legte auf und ließ ihr Handy zurück in ihre Hosentasche gleiten, während sie mit ihrer anderen Hand nach Adams Waffe griff. „Hoffentlich geht nichts schief“, flüsterte der Japaner leise und ohne groß zu zögern, zog Anna ihn zu sich herunter und küsste ihn. „Alles wird gut.“
„Das glaube ich nicht“, ertönte es plötzlich und schon stand Akimoto vor ihnen. So schnell wie möglich zog Anna die Waffe, doch er war schneller. Laut ertönte der Schuss, dann ein zweiter.
Sie hatte nicht einmal die Möglichkeit gehabt zu schießen, da hatte sich Adam vor sie geworfen.
Er hatte sie wieder einmal gerettet.
„Es tut mir leid, Anna“, flüsterte er leise, bevor er in ihren Armen zusammenbrach. Sie konnte sein Gewicht nicht halten, also ließ sie sich und den Japaner langsam zu Boden sinken.
Irgendwo weit entfernt hörte sie die Sirenen heulen, doch es machte ihr nur wenig aus. Akimoto hatte eh bereits die Flucht ergriffen und nun gab es wichtigeres.
„Adam. Adam! Bleib bei mir, hörst du?“, schrie sie den Japaner an, während sie die Schusswunden in seinem Bauch abdrückte. Sie konnte es nicht zulassen, dass Adam etwas passierte. Seine Augen waren weit aufgerissen und seine Hände umschlangen ihre fast schon krampfhaft. „Hilfe! Ich brauche Hilfe! Kann jemand einen Krankenwagen rufen“, rief sie laut, doch niemand schien sie zu hören.
Ein kräftiger Hustenanfall durchschüttelte Adam und Blut lief an seinem Mundwinkel herunter, was die Panik in Anna nur noch mehr schürte.
Mehrere Tränen liefen ihre Wangen hinunter, während Adam leicht den Griff um ihr Handgelenk verstärkte. Sie sah voller Schuld in die dunklen Augen des Japaners, bevor dieser leise keuchte: „Ich...liebe dich.“
Dann schloss er seine Augen.
„Adam?“
„Adam!“

Steves POV
Als sie bei Anna und Adam ankamen, zeigte sich ein Anblick, aus dem Albträume gemacht waren. Die junge Frau kniete auf dem grauen Asphalt, Adams regloser Körper direkt vor ihr. Mit beiden Händen kämpfte sie darum, die Blutung abzudrücken, doch es schien kaum zu helfen.
Kaum hatte die junge Frau sie entdeckt, schrie sie unter Tränenströhmen: „Holt einen Krankenwagen! Bitte!“
So schnell wie möglich kam einer und schnell hatten sie Adam in den Krankenwagen transportiert. Die aufgelöste Anna durfte mitfahren, da sie selbst unter ziemlichen Schock stand. Er selbst fuhr mit den anderen nach. Zwar war Adam schon einmal angeschossen worden, doch damals hatten sie früher reagieren können.
Im Krankenhaus kam gleich die nächste schlechte Nachricht. „Mr Noshimuri erlitt einen extremen Blutverlust. Er besitzt eine äußerst seltene Blutgruppe, AB negativ, und wir haben zur Zeit zu wenig Blut zur Verfügung“, unterrichtete sie das Team. Schon meldete sich Anna: „Ich habe AB negativ und bin ohne irgendwelche Vorerkrankungen. Nehmen Sie mein Blut.“
„Wir werden einen kurzen Test durchführen, dann können wir das Blut transplantieren.“
Wenig später kam Anna wieder zu uns ins Wartezimmer, fast noch bleicher als zuvor zurück.
„Und? Was sagen Sie? Wird er durchkommen?“, fragte Tani besorgt, nachdem sich die junge Frau erstmal hingesetzt hatte.
„Er liegt noch im OP. Mehr wissen sie noch nicht.“
Dann schloss Anna die Augen. Sie lehnte sich zurück und Steve sah, wie eine kleine Träne an ihrer Wange hinunter lief. Ihr Körper sah ausgelaugt aus, als hätte sie einen Teil von Adams Leiden auf sich genommen.
Hoffentlich würde das auch helfen.

Einmal Ohana- immer Ohana oder ein Chef zum verlieben Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt