Teil 55: zurück in die sicheren Arme

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Erzählersicht:

Hilflos musste Reiner zusehen, wie Zeke sie angriff und mit Olivia verschwand. Als die Titanen alle tot auf dem Boden lagen, entfuhr Reiner ein frustrierter Schrei. Mit gesenktem Kopf und geballten Fäusten musste er akzeptieren, dass Olivia in Zekes Hände gefallen ist. Berthold legte aufmunternd seine Hand auf Reiners Schulter und schenkte ihm ein tröstender Blick und sagte dazu.
(Berthold) „Wir holen sie zurück."
Der Aufklärungstrupp ritt wieder zurück in die innere Mauer und teilte sich dort auf. Reiner, Berthold und weitere Offiziere zogen sich in eine alte Bergruine zurück. Am nächsten Tag, als Reiner und Berthold in der Nähe der Mauer Ressourcen sammeln sollten, nutzten sie die Gelegenheit. Während Berthold an der Mauer wartete, ritt Reiner weiter zu Zekes Lager. Dort angekommen schwang er sich mit seinem 3D-Apparat in die Baumsiedlung. Kurze Zeit später traf Zeke auf Reiner.
(Zeke) „Welche Überraschung. Was hast du hier zu suchen?"
(Reiner) „Gib mir Olivia wieder. Sie gehört nicht dir und sollte auch kein Werkzeug für unsere Aufgabe sein. Das hat sie nicht verdient."
(Zeke) „Dies hatte ich gar nicht vor. Jedoch kann ich sie nicht gehen lassen. Denn so, wie du schon angedeutet hattest, hat sie etwas Besseres verdient. Etwas Besseres wie mich und unsere Heimat."
(Reiner) „Etwas Besseres wie dich? Noch nicht einmal ich kann gut genug sein. Wie sollst du es dann sein?"
(Zeke) „Darum solltest du dich nicht kümmern, denn du hast einen Auftrag zu erledigen. Und jetzt verschwinde."
(Reiner) „Nicht ohne Olivia."
Reiner geht in das Haus aus dem Zeke kam. Verzweifelt sucht er die Räume nach Olivia ab und blieb an dem Seil, was aus dem Fenster ragte, hingen. Dies bemerkte ebenfalls Zeke und fluchte vor sich hin.
(Reiner) „Wir müssen sie schnellstmöglich finden, denn dort draußen, ohne Begleitung und Pferd, ist sie ein leichtes Opfer."
Sofort stürmten die beiden Männer aus dem Haus und verwandelten sich in ihre Titanen formen. Beide teilten sich auf und rannten suchend los. Nicht weit vom Haus entfernt konnte Reiner Olivia entdecken, die von drei Titanen umzingelt war. All die Wut und Frustration der letzten Tage ließ er an den Titanen aus. Als er nun endlich Olivia in Sicherheit wiegen konnte, atmete er erleichtert aus. Reiner fiel Olivias Reaktion auf, die sich zur damaligen Reaktion auf seinen Titan nicht wirklich veränderte. Er konnte seinen Augen nicht trauen, dass Olivia ohne Furcht auf ihn zuging. Schnell holte ihn der Gedanke an Zeke in die Realität zurück und er musste sich eingestehen, dass Olivia nicht viel Zeit blieb. Er schickte sie mit einer Handbewegung Richtung Berthold, doch sie bewegte sich nicht. Kurz bevor er schon aus seinem Titan steigen wollte, um es ihr mit Worten klar zu machen, versuchte er es zuvor noch mit einem Schrei. Er schaut Olivia beim Davonrennen zu, bevor er sich Richtung Zeke macht, der seinen Schrei bestimmt gehört hatte. Leise redet er vor sich hin.
(Reiner) „Ein Glück ist sie in Sicherheit..."

Ich konnte mein Glück nicht fassen, als ich kurze Zeit später die Mauer erkennen konnte und umso näher ich ihr kam, erkannte ich eine mir vertraute Person. Mit Tränen in den Augen sprang ich in Bertholds Arme. Diese umschlossen mich und Berthold flüsterte mir zu, dass nun alles gut werden würde. Das Erste, was ich über meine Lippen bekam, war die Frage, wo Reiner sei. Denn nichts Anderes als Reiner wollte ich in all der Zeit. Berthold hob mich hoch und brachte mich mit seinem 3D-Apparat hinter die Mauer, wo es sicher war. Dort wartete schon ein gesatteltes Pferd. Während wir mit dem Pferd immer weiter reinritten, stellte ich nun meine Fragen.
„Wieso warst du über der Mauer? Und dass alleine und ohne Pferd?"
Berthold schien zu überlegen, bevor er sprach.
(Berthold) „Ich suchte auf der Mauer nach dir. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass du tot sein solltest. Und als ich dich sah, kam ich zu dir runter."
Für mich ergab dies wenig Sinn. Es braucht schon sehr viel Glück, genau im richtigen Moment an der richtigen Stelle zu sein, um mich erblicken zu können.
Noch dazu ist es sehr unwahrscheinlich gewesen, dass der Titan mich nicht gefressen hätte oder ich erst recht die Flucht ohne Hilfe überlebt hätte. Trotz alledem wollte ich nicht weiter nachhaken und lieber den jetzigen sicheren Moment auskosten. Nach einer Weile konnte ich eine Person erkennen, die auf mich und Berthold zuritt. Kurz bevor bei dieser Person ankamen, stieg sie vom Pferd ab und rannte auf uns zu.
Als das Cape das Gesicht enthüllte und Reiner zum Vorschein kam, sprang ich ebenfalls vom Pferd und rannte auf ihn zu.
Er umschloss mich mit seinen starken Armen, dass es schon etwas wehtat, doch fühlte es sich zu gut an, als dass ich mich von ihm lösen wollte. Tränen liefen mir über die Wange und ich konnte mein Glück in diesem Moment nicht fassen.
Bevor ich auch nur seinen Namen aussprechen konnte, nahm er mir jegliche Möglichkeit zu sprechen durch seinen emotionalen Kuss. Nach einer gewissen, sinnlichen Zeit, die mich neue Kraft schöpfen ließ, zogen wir los zu dem Lager.
Die Offiziere staunten nicht schlecht, als sie mich sahen. Während Berthold und ich Bericht erstatteten, bereitete Reiner für mich einen Schlafplatz vor. Er versorgte mich mit neuer Kleidung und etwas zu Essen. Was mich verwunderte, war, dass Reiner nicht einmal fragte, wo ich war und wessen Hemd ich trug. Jedoch beließ ich es dabei. Erschöpft legte ich mich neben Reiner und Berthold schlafen, während die Offiziere Wache hielten. Bevor ich jedoch einschlafen konnte, stellte ich noch eine Frage.
„Warum seid ihr noch nicht zurück ins Lager geritten?"
Berthold erklärte mir, dass innerhalb der Mauer Titanen auftauchten und sie die Mauer abgingen, jedoch kein Loch fanden. Noch dazu ist der Auftrag für morgen eine erneute Untersuchung der Mauer. Dies alles beunruhigte mich sehr, doch Reiner zog mich unter seine Decke an seine Brust und versicherte mir, dass alles gut sein würde. Erschöpft fiel ich in einen tiefen Schlaf.

Liebe in einer Kaputten Welt (Attack on Titan Reiner )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt