Doch anscheinend hatte mich niemand vermisst. Nachdem ich etwa eine Ewigkeit am Strand versteckt hinter einem Felsen in der Sonne lag, um zu trocknen und so meine Beine wiederzubekommen (ich hätte besser Rikki fragen sollen, ob sie mich begleitet, damit sie mich hätte trocknen können), war ich endlich wieder an dem richtigen Strand angekommen. Dort war das Volleyballspiel schon im vollen Gange. Kurz überlegte ich, ob ich mich einfach davon schleichen sollte, denn ich kann ja eh nicht mehr mitspielen, aber dann stoppte McKenna das Spiel und winkte mich auch schon zu ihr herüber. Ich sollte mich ihr lieber nicht widersetzten, das würde nur zu Problemen führen. Also stapfte ich durch den tiefen, feinen Sand hinüber zu ihr. Sie stand neben dem improvisierten Spielfeld, dessen Abgenzung aus etwas größeren, flachen Steinen bestand. Das Netz bestand aus einem Tau und zwei Plastikständern, die wahrscheinlich unsere übermotivierte Lehrerin mitgebracht hatte. Jeweils auf der linken und auf der rechten Seite befanden sich meine Mitschüler. Ich spürte die Blicke jedes Einzelnen auf mir liegen. Mit gesenktem Blick musste ich mir eine gewaltige Standpauke von McKenna anhören. Wie unzuverlässig und unvertrauenswürdig ich ja wäre und dass sie absolut enttäuscht von mir wär. Ihre Tonlage ähnelte einem aggressiven Brüllaffen, der gerade sein Geschrei zum Besten gab. Ich vernahm ein schrilles Kichern von rechts und konnte mir exakt vorstellen, von wem das kam. Ally. Kurz schaute ich nach rechts und sah sie neben Joshua, James und Nathalie stehend, mit ihren verschrenkten Armen, ihrem kirschroten Bikinioberteil und ihrer viel zu engen weißen Shorts. Joshua hatte seinen Arm um sie gelegt und grinste schleimig. Nathalie und James dagegen hielten Händchen und waren viel zu sehr mit sich selber beschäftig, als das sie dieser Situation auch nur einen Funken Aufmerksamkeit schenken würden.
McKenna beschloss also, mich als ihre Schiedsrichter-Assistentin wahrzunehmen, da ich ja nicht mehr am Spiel teilnehmen könne. Ich war erleichtert, denn nervlich war ich wahrscheinlich nicht mehr in der Lage Volleyball zu spielen und die Punktetafel zu bedienen, würde ich wohl noch hinbekommen. Sie scheuchte die anderen Schüler wieder aufs Spielfeld, bevor sie sich wieder auf ihren schäbigen, beigen Klappstuhl setzte. Dann sah ich auch Haruto. Er hatte sich im Hintergrund gehalten, weshalb ich ihn eben nicht sehen konnte. Er würdigte mich keines Blickes, trotz das mein Blick fest an ihm haftete. Er spielte mit Mia und einigen anderen Schülern in einer Mannschaft gegen Joshua und seine Freunde. Ein paar Schüler standen als Auswechselspieler am Spielfeldrand. Dann pfiff McKenna das Spiel an und Joshua machte den Aufschlag. Der Ball flog Mia entgegen, die diesen mit Leichtigkeit wieder übers Netz schleuderte. Mia war ziemlich sportlich, was man ihr auch ansehen kann. Freizeitmäßig macht sie so viele verschiedene Sportarten, wie zum Beispiel Windsurfen, Schwimmen und Fußball. Vielleicht sollte ich mich auch mal aufraffen regelmäßig Sport zu treiben? Aber nein, dafür wär ich viel zu Faul. Die beiden Mannschaften spielten ziemlich ausgeglichen und mir war schon fast langweilig, da ich so selten etwas an der Punktetafel verändern musste. Joshua war einer der Personen, die immer und überall gewinnen wollen egal, worum es sich auch handelt. Es ärgerte ihn, dass seine Mannschaft zwei Punkte im Rückstand stand. Allerdings ließ Mia ihn nicht so einfach gewinnen und stichelte ihn an, sobald er einen Fehler machte. Ich empfand das Ganze als ziemlich amüsand, was ich auch deutlich zeigte, wofür ich einige böse Blicke erntete. Doch die Rache sollte kommen. Denn Ally, die mit einem Hechtsprung eigentlich versuchte den Ball noch irgendwie über das Netz zu schleudern, schmetterte ihn in eine völlig andere Richtung. Der Ball flog über mich und McKenna hinweg, aufs Meer hinaus. Meine Mitschüler seufzten genervt und schauten Ally an. Die aber nur ein „Upsi“erwiederte und verlegen kicherte.
„Miss David, könnten sie den Ball bitte hohlen?“, fragte McKenna streng, ohne mich anzuschauen.
„Ja, natürlich“, antwortete ich und machte auf meinem Absatz kehrt und wollte gerade aufs Meer zu gehen, als mir etwas einfiel. Wie ein Blitz zuckte dann dieser eine Gedanke durch meinen Körper. Ich darf ja gar nicht nass werden. Ich war ja eine Meerjungfrau. Ich stoppte sofort und blickte aufs Meer hinaus. Scheiße. Ich beobachtete, wie die rauschenden Wellen mit dem Ball spielten, während ich grübelte, was ich denn jetzt am Besten tun sollte. Vielleicht eine Ausrede bringen? Oder einfach weglaufen? Nein, das kann ich nicht machen. McKenna würde mich umbringen.
DU LIEST GERADE
H2O - Plötzlich Meerjungfrau - How (not) to be a Mermaid
Romance//Trailer vorhanden, ist bei den Medien verlinkt~// //OCxOC//Spielt nach der 3. Staffel, kann man also als '4. Staffel' bezeichnen//Mondsee wurde nicht zerstört// Hannah zieht mit ihrer Mutter von England nach Australien. Ihre Hoffnung dort ein unbe...