Nachdem wir eine gefühlte Ewigkeit am Stand entlangliefen und währendessen über belanglose Dinge plauderten, sahen wir endlich die Zelte, was bedeutete, dass wir endlich wieder da waren.
„Wir haben's tatsächlich geschafft“, lachte Haruto.
Ich lächelte.
Ich konnte die Wandertrupps mit den Führern sehen, und auch Lewis und die beiden Lehrkräft die im Vordergrund standen und überaus erleichtert schienen, als sie uns sehen.
„Na endlich!“, konnte ich ihn rufen hören. Ich musste grinsen und winkte ihm. Als wir bei ihnen angekommen waren, war die erste Frage die Lewis uns stellte (mit einem ziemlich entsetzten Gesichtsausdruck) warum wir bitte so nass wären.
Wenig später befanden wir uns im Zelt von Herr Harrings, dem Lehrer der Abschlussklasse, der meinen Fuß verband, um ihn zu stabilisieren. Haruto, der in ein Handtuch eingehüllt neben Lewis kniete, erzählte diesem die ganze Geschichte, von meinem Unfall bis zu dieser seltsamen Höhle.
„Und wo war die Höhle genau?“, war Lewis erste Frage.
„Keine Ahnung Lewis, ich hab einen Orientierungssinn wie eine Bockwurst“, grinste Haruto ihn an.
„Ahja.“
Ich konnte mich ja auch irren, aber aus irgendeinem Grund sah Lewis sehr besorgt aus. Jedenfalls war Harrings mit dem Verband fertig und er reichte auch mir ein Handtuch und bat uns so bald wie möglich schlafen zu gehen. So scheuchte er uns aus seinem Zelt.
Ich wollte mich gerade humpelnd und halb am erfrieren auf den Weg zu meinem Zelt machen, als Lewis mich an meinem Arm festhielt. Erschocken zuckte ich zusammen. „Was?“
„Du kannst nicht bei Cleo und Rikki schlafen!“
Ich runzelte meine Stirn und fragte ihn, was das bitte solle. Auch Haruto, der sich zitternd neben mich stellte sah Lewis verwirrt an. Lewis begann sich verlegen irgendetwas zusammen zu reimen, wovon ich nicht einmal ansatzweise den Sinn verstand.
„Geht es um den Vollmond?“, fragte ich ihn schließlich.
Er öffnete seinen Mund einen Spalt breit, erhob seinen Finger und sah mich verwirrt an. „Woher-?“
„Rikki hat mit erzählt, dass Cleo ziemlich abergläubisch ist, aber das ist doch jetzt absolut Schwachsinnig...“
„Wir müssen Cleo's Wünsche akzeptieren!“, meinte Lewis schließlich, sah uns beide grinsend an und legte seine Arme um Haruto und mich und wir gingen (oder humpelten) an den anderen Zelten vorbei in Richtung Lewis' Zelt.
Dort angekommen, wollte Haruto gerade etwas sagen, als Lewis ihn unterbrach: „Am besten bleibst du auch gleich hier! Du willst ja nicht deine Freunde aus ihren schönsten Träumen aufwecken, oder?“ „Eigentlich-“ „Ich wusste das du mich verstehst, Haruto alter Freund!“ Lewis klopfte ihm auf die Schulter.
Ich jedoch blieb abrupt stehen, als Lewis den stark verwirrten Haruto an seinem Arm mit sich zog.Wenige Sekunden später jedoch drehte er sich um und fragte wo ich denn bleiben würde.
„Ich würde gerne, dass du mir etwas erklärst“, begann ich mit einem leicht wütendem Unterton. „Wa-“, wollte Lewis mich unterbrechen, woraufhin ich ihm einen ziemlich gernervt-bösem Blick zuwarf.
„Ich würde einfach gerne wissen, was hier gerade passiert. Erst kam diese dämliche Geschichte mit dem Vollmond von Cleo und Rikki, die ich absolut nicht nachvollziehen kann und dann warst du da, der Erste der am Strand auf Haruto und mich gewartet hat, der uns entgegenkam. Du bist uns die gesamte Zeit nicht von der Seite gewichen, seitdem wir wieder hier sind. Und hast Haruto Fragen über diese komische Höhle gestellt. Auf Mako gibt es tausende von denen... Und jetzt darf ich nichtmal in mein Zelt zurück, weil Cleo angeblich so abergläubisch ist und was soll das mit Haruto... Lewis ich versteh' das nicht...“
„Das würd' mich auch mal interessieren!“, mischte Haruto sich dann ein und wir beide schauten Lewis an, der uns beiden aber nur stumm gegenüber stand. Er musterte den Sand, das Meer und dann den Himmel. Ein seichter Wind flog an uns vorbei. Stille.
Lewis schaute mich an.
„Du willst wissen warum?“
Ich nickte.
„Na weil ich einfach gerne Menschen helfe. Deshalb.“
Lewis sprach diese Wörter mit so einer Ernsthaftigkeit, dass man ihm sogar glauben schenken würde, wenn er gesagt hätte er sei ein pinkes Einhorn, das die Welt retten wolle. Ich seufzte.
Dann nahm er meine und Haruto's Hand und zog uns rüber zu seinem Zelt. Dort angekommen stellte Haruto die Frage in den Raum, ob wir denn in den pitschnassen Klamotten schlafen sollen.
„Natürlich nicht!“, meinte Lewis dann und stolperte in das Zelt.
Haruto grinste mich an und auch ich konnte mir ein leises Kichern nicht verkneifen, als wir ein Poltern aus dem Zelt hörten und ein fluchender Lewis, bepackt mit einem Haufen Klamotten, wenig später aus dem Zelt zurück zu uns humpelte.
„So“, begann Lewis, „ Ladies first!“
Er hielt mir ein riesiges T-Shirt und eine Shorts hin, die ich skeptisch entgegenahm.
„Keine Sorge sie sind frisch gewaschen!“, versicherte Lewis mir. „Und jetzt zieh' dich um, wir wollen hier ja nicht bis morgen früh warten!“
Ich stolperte also in Lewis' Zelt und er zog den Reisverschluss zu.
Sein Zelt war relativ ordentlich. Der Großteil seiner Sachen scheint daher noch in seiner riesengroßen blauen Addidas Reisetasche verpackt zu sein. Nur seine riesengroße Luftmadratze lag schon fertig aufgeblasen auf dem Zeltboden. Ich setzte mich also auf diese und begann vorsichtig mich umzuziehen. Seine Sachen waren tatsächlich frisch gewaschen. Sie rochen nämlich nach Waschmittel. Hab ich schonmal erwähnt wie sehr ich den Geruch frisch gewaschener Kleidung mag?
Ich zog also den Reisverschluss wieder auf und Milisekunden später kamen mir Lewis und auch Haruto entgegen. Haruto zog den Reisverschluss wieder dicht und kletterte an mit vorbei.
Lewis kramte in seiner Tasche herum, während Haruto sich seines Shirts entledigte, um das von Lewis überzuziehen. Einen kurzen Seitenblick konnte ich mir nicht verkneifen, auch wenn ich danach natürlich sofort wegschaute. Ich spürte, wie meine Wangen langsam wärmer wurden, also berührte ich sie kurz und hoffte, ich würde nicht rot werden oder so.
Was ist nur los mit mir? Ich kniff meine Augen fest zusammen.
„Alles okay?“
Ich riss meine Augen wieder auf und schaute Lewis ins Gesicht, der mich relativ besorgt anschaute.
„Ja?! Warum?“, keifte ich ihn an und schaute angepisst zur Seite und musterte die grünen Zeltwände.
„Ich frag ja nur“, grinste Lewis dann und warf mir eine Decke entgegen. „Ich hab leider nur eine, die wir uns dann wohl teilen müssen!“
„Ja, super.“ Die Begeisterung sprudelte formlich aus meinen Worten heraus.
Haruto, der mittlerweile in Lewis' trockenen Klamotten gehüllt war, warf seine Wäsche auf meinen Haufen, der sich neben mir befand. Nur seine Haare waren noch nass, so wie meine.
Er lächelte, wie immer.
„Also ich schlaf nicht in der Mitte!“, meinte Lewis und legte sich rechts von mir auf den Rand der Luftmadratze.
Ich spürte Harutos Blick auf mir liegen, verschränkte meine Arme und sagte in einem trockenen Ton: „Also ich auch nicht!“
„Okay“, begann Haruto „Dann bin ich eben die goldene Mitte!“ Er verschränkte seine Arme hinter seinem Kopf und machte es sich auf der Luftmatratze bequem. Sein Blick haftete immer noch an mir und so sehr ich mich bemühte böse zu gucken (aufgrund meines unbrechbaren Stolzes), scheiterte ich wenige Sekunden später, als ich in lautes Lachen ausbrach. So völlig ohne Grund.
Lewis und Haruto tauschten sehr verwirrte Blicke und begannen dann aber auch zu lachen.
Einfach so.
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H2O - Plötzlich Meerjungfrau - How (not) to be a Mermaid
Romance//Trailer vorhanden, ist bei den Medien verlinkt~// //OCxOC//Spielt nach der 3. Staffel, kann man also als '4. Staffel' bezeichnen//Mondsee wurde nicht zerstört// Hannah zieht mit ihrer Mutter von England nach Australien. Ihre Hoffnung dort ein unbe...