Kapitel 11 - Sommerferien

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Ich verbrachte einen Großteil der Sommerferien im Meer oder auf Mako beim Mondsee. Da oft niemand Zuhause war, fiel das auch niemandem auf. Meine Mutter hatte in ihrem Job als Verkäuferin ziemlich unregelmäßge Arbeitszeiten und meine Schwester als Krankenschwester arbeitete und so häufig tagsüber auf der Arbeit war oder schlief, weil sie Nachtschicht hatte.

Manchmal schwamm ich alleine. So konnte ich besser nachdenken und außerdem findet man so oder so im Meer Gesellschaft und sei es nur ein Delfin, der mit einer Meerjungfrau spielen möchte. Jedes Mal, wenn ich im Wasser war, wurde ich aufs Neue begeistert. Dieses bunte Farbenspiel, all die Lebewesen und neuen Eindrücke. Es gab für mich einfach so viel Neues zu entdecken. Es war aber auch irgendwie schwer. Schwer, mich so zu akzeptieren. Als Halbfisch. Ich meine, ich kann ja nicht mal mehr duschen, ohne eine in Form einer Bruchlandung auf den kalten Fliesenboden unseres Badezimmers zu landen. Doch ich gewöhnte mich schnell an die Umstellung. Daran dem Wasser möglichst aus dem Weg zu gehen und so zu vermeiden, das mich jemand als Meerjungfrau sah. Es hatte eben auch Nachteile, die ich akzeptieren musste.

In den Ferien hatten sich auch (endlich) meine Kräfte entwickelt. Rikki sollte Recht behalten, denn ich entwickelte drei Fähigkeiten. Ich konnte das Wasser formen, erfrieren und erhitzen. Das Ganze war ziemlich cool und auch teilweise echt praktisch. Vor allem die dritte Fähigkeit, das Wasser zu kochen, erwieß sich als wirklich sehr nützlich.

Manchmal zeigten Cleo, Rikki und auch Bella, die ich in den Ferien kennengelernt hatte, mir Orte Unterwasser, von denen man nicht einmal zu träumen vermag. Bella war ein unglaublich liebes Mädchen. Sie war unglaublich hübsch und trotz, das sie war zwar ein kleines Naivchen ist, kann man kann gut mit ihr reden. Sie und ihr Freund Will ergänzten sich, ähnlich wie Cleo und Lewis, einfach wunderbar und so waren sie einfach wie füreinander gemacht. Will war Taucher und von daher verbrachte auch er viel Zeit, oft auch zusammen mit Bella, Unterwasser. Ich war den Beiden auf so manchem Tauchgang begegnet und es war fast schon unheimlich, wie lange Will ohne Sauerstoff (so als normaler Mensch) Unterwasser bleiben kann. Außerdem hat Bella mich gleich akzeptiert und mich als Meerjungfrau anerkannt. Genauso wie Rikki und Cleo. So verbrachte ich häufig unendlich viele Stunden in den Ferien auf Mako, genauer gesagt im Mondsee, gemeinsam mit den anderen Meerjungfrauen. Wir unterhielten uns dort über alles Mögliche. Oft über belangloses Zeug, wir lachten auch viel, aber manchmal redeten wir über unsere Probleme, seien es Familienprobleme, wegen dem Meerjungfrauen-Ding oder weshalb auch immer.

Manchmal trafen wir uns auch einfach am Strand oder im Café und tranken einen Saft zusammen. Im Café lernte ich auch Zane, Rikki's Freund kennen. Er war ziemlich arrogant, aber meist nur wenn er mit seinen Freunden zusammen war. Zu Rikki war er ein ganz anderer Mensch. Liebevoll und irgendwie fürsorglich. Cleo erzählte mir, dass die Beiden sich vor etwas längerer Zeit kurz getrennt hatten. Sie war der Meinung das hätte an an Will's Schwester Sophie gelegen, die wohl eine ganz schöne Zicke sei. Ich kann das nicht beurteilen, da ich sie nicht kannte, aber wenn jemand so liebes wie Cleo so etwas behautete, glaubte ich ihr das auch. Sie erzählte, das Sophie auch hier im Café gearbeitet hatte, Zane sie aber kurzum wenig später rausgeschmissen hatte. Wenige Wochen später sind Zane und Rikki, trotz Rikkis normalerweise unbrechbaren Stolzes, wieder zusammengekommen. Keiner wusste so genau wie und warum, aber es fragte auch niemand nach.

Ich hatte in den sechs Wochen viel Spaß und ich war froh, dass ich diese Sommerferien zu den besten, die ich je in meinem Leben erleben durfte, zählen konnte. Cleo, Rikki, Bella und ich unterstützen uns gegenseitig, wie richtige Freunde eben. Und daher hatte ich auch in Australien einen Ort gefunden, wo ich hingehöre. Ich war so froh, endlich angekommen zu sein. Die Ferien über fühlte ich mich wohl und glücklich, ich hatte keinerlei Sorgen, die ich mir wegen irgendetwas machen musste und alles schien gut. Doch leider würden auch die Ferien irgendwann ein Ende finden und das sollte schneller kommen, als erwartet.

H2O - Plötzlich Meerjungfrau - How (not) to be a MermaidWo Geschichten leben. Entdecke jetzt