Luna

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Die neue Lehrerin fand ich nicht so toll.
Es war diese Dolores Umbridge, die am Tag zuvor eine komische Rede gehalten hatte.

"Also, meine liebe vierte Klasse. Guten Morgen, Klasse!" sagte sie mit ihrer Honigsüßen Stimme.
Vielleicht erwartete sie, dass wir mit Begeisterung "Guten Morgen, Professor Umbridge!" sagen würden. Ich tippte lustlos auf den Tisch. Das fing ja toll an.

"Chrm, chrm." Professor Umbridge zuckelte zu dem Lehrerpult. "Also, meine lieben. Wenn ich - Guten Morgen - sage, müsst ihr - Guten Morgen, Professor Umbridge - antworten. Verstanden?"

Manche nickten leicht, aber auch von den Slytherins, mit denen wir Unterricht hatten, kam keine Reaktion.

"Meine Güte." seufzte sie. "Wenn ich euch eine Frage stelle, müsst ihr mit - Ja, Professor Umbridge - oder - Nein, Professor Umbridge - antworten. Verstanden?"

"Ja, Professor Umbridge." antwortete die Klasse gehorsam. Sagt keinem, dass ich nicht mitgemacht habe, ja?

"Zauberstäbe weg." befahl sie. Mit einem leisen Seufzer packte ich meinen Zauberstab ein. Solche Unterrichte waren meistens eeeecht suuuuupeeerrrr...

"Wollen sie etwas sagen, Ms. Lovegood?" Professor Umbridge bedachte mich mit ihrem Krötenblick. "Nein, Professor Umbridge." antwortete ich gelangweilt.

"Gut." (Chrm, chrm.) "Heute werden wir erst einmal Theorie lernen. Schlagt eure Bücher auf Seite zwei auf, und lest die Einleitung." (Chrm, chrm)

Es war schrecklich langweilig. Während wir alle die Einleitung lasen, setzte Professor Umbridge sich an das Pult und begann etwas zu schreiben. Auf rosa Papier. Ich meine, ich habe ja auch ziemlich abgefahrene Ideen, aber rosa Papier? 

Als alle fertig gelesen hatten, schrieb Professor Umbridge etwas auf die Tafel. 
Es waren Anweisungen.

Erstes Kapitel durchlesen.
Eine Zusammenfassung auf drei Seiten Pergament schreiben.
*bis zum nächsten Unterricht.

Wer fertig ist, verbringt die restliche Zeit mit etwas sinnvollem.
zb: Das nächste Kapitel lesen.

Ich musste lächeln, als viele Schüler stöhnten, und Professor Umbridge "Ruhe,bitte!"(Chrm, chrm) sagte. Ich war zwar nicht so schlau wie Hermine, hatte aber kein schlechtes Gedächnis.

Außerdem hatte ich das Kapitel als Zeitvertreib schon durchgelesen. Es war stinklangweilig. 
Meine Feder flog nur so über die Seiten, und in weniger als einer viertel Stunde hatte ich die Zusammenfassung fertig.

Die anderen hatten gerade angefangen, die Zusammenfassung zu schreiben. Das kratzen der Feder auf dem Pergament ist auf meiner Liste der "11 unschönen Geräusche."

Ich las Kapitel zwei. Es war noch langweiliger als das erste Kapitel, und als ich fertig war, musste ich mich wirklich anstrengen, um nicht vor Müdigkeit einzuschlafen.

Ich hob die Hand. "Ja, Ms. Lovegood?" fragte Professor Umbridge. Ich fragte etwas, was mir schon die ganze Zeit auf der Zunge lag. "Wieso zaubern wir denn nicht? Es bringt doch nichts, wenn wir nur Theorie lernen."

Ihr Gesicht wurde noch ein Stück krötiger, wenn das überhaupt möglich war. "Der Minister hat höchstpersönlich dieses Lehrbuch ausgesucht, Ms. Lovegood. Sie wollen doch nicht seine Entscheidungen in Frage stellen, nicht wahr, meine Liebe?" Ihre Honigsüße Stimme troff nur so vor Ironie. Meine innere Stimme riet mir, nicht zu wiedersprechen.

Die Kröte war gefährlicher als ich dachte. Also gehorchte ich meiner inneren Stimme. "Natürlich nicht, Professor Umbridge." sagte ich, und tat niedergeschlagen. "Braves Kind." erwiederte sie, und wandte sich ihrem Blatt zu.

Aber in Wahrheit hatte ich nicht aufgegeben. Wir konnten doch nicht untrainiert in die Welt!
Das Ministerium mischt sich ein, schss es mir durch den Kopf.

Aber keiner hatte gesagt, dass wir uns nicht in ihren Plan einmischen durften.


A Trip to HogwartsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt