A Trip to Hogwarts

Dolores

Diese Kinder waren einfach nur mehr als nervig.

Während Cornelius fröhlich im Ministerium seinen Kram erledigte, musste ich hier jeden Tag diese...Kinder unterrichten. Na ja, das Leben war unfair, und man musste sich daran gewöhnen.

"Guten Morgen, Klasse." Von der Fünften Klasse kam keine Reaktion. Es waren die Austauschschüler und Gryffindor. Was hätte man anderes erwarten können?

Ich setzte ein Lächeln auf. "Chrm, chrm." Ich zuckelte zu dem Lehrerpult. "Also, meine lieben. Wenn ich - Guten Morgen - sage, müsst ihr - Guten Morgen, Professor Umbridge - antworten. Verstanden?"

Manche nickten leicht, aber die meisten reagierten nicht einmal.

"Meine Güte." seufzte ich "Wenn ich euch eine Frage stelle, müsst ihr mit - Ja, Professor Umbridge - oder - Nein, Professor Umbridge - antworten. Verstanden?"

"Ja, Professor Umbridge." sagte die Klasse gehorsam.
Na endlich. 

Ich klopfte auf die Tafel.

Verteidigung gegen die dunklen Künste
Eine Rückkehr zu den Grundprinzipen
1. Verständnis der Grundprinzipen defensiver Magie
2.Erkennen der Situationen, in denen defensive Magie auf rechtlicher Grundlage eingesetzt werden kann
3. Den Gebrauch defensiver Magie in einem Zusammenhang mit praktischen Nutzen stellen.

"Lest das durch, bitte." sagte ich. Als alle gelesen hatten, räusperte ich mich.

"Schlagt eure Bücher auf Seite zwei auf. Wenn ihr die Einleitung gelesen habt, fangt mit dem ersten Kapitel an. Ich möchte keine Unterhaltungen." befahl ich.

Die Schüler fingen an zu lesen. Ich setzte mich an mein Pult und machte Notizen auf meinem Lieblingspapier - in Rosa mit Parfüm.

Ach, wie ich es bereute, diese Stelle übernommen zu haben. Schüler unterrichten - da wäre ich lieber in meinem Büro geblieben.

Ein Mädchen mit braunen Haaren hob die Hand. Nervensäge. Ich beschloss, sie erst mal zu ignorieren. Als ich wieder aufschaute, war schon mehr als die halbe Klasse damit beschäftigt, sie zu beobachten.

Leider konnte ich sie wohl oder übel nicht mehr ignorieren.

"Nun, wir lesen gerade. Haben sie eine Frage zum Kapitel, meine Liebe?" fragte ich mit zuckersüßer Stimme.

"Nein." erwiderte sie. "Ich möchte Auskunft über ihre Kursziele."
"Und ihr Name ist?"
"Hermine Granger."
"Nun, Ms. Granger, die stehen doch alle auf der Tafel, falls sie lesen können."
"Da steht nichts über das anwenden defensiver Magie."

Ich erstarrte. Mir ging auf, dass es diese beste Freundin von Harry Potter war.
Dennoch versuchte ich zuversichtlich zu lächeln. "Anwenden? Ms. Granger, sie denken, Theorie zu lernen ist nicht ausreichend? Ich möchte doch bitten. Was soll sie da draußen schon erwarten?"

Die Austauschschüler prusteten alle lauthals los, und warfen sich verschwörerische Blicke zu. Einer stieß seinem Nachbar sogar in die Rippen, und die beiden sahen sich belustigt an. Ich hatte doch nichts lächerliches gesagt.

"Ruhe, bitte." befahl ich. Die Austauschschüler kicherten immer noch. So eine Unverschämtheit.

"Wer da draußen warten soll?" Harry Potter war aufgesprungen. Dieser Typ konnte echt nicht genug Aufmerksamkeit kriegen, oder?

"Mr. Potter?" fragte ich lächelnd. 

"Lord Voldemort."

Die Klasse war still. Die Austauschschüler hatten jedoch eher eine verwirrte Miene.

Ich holte tief Luft. "Mr. Potter. Der, dessen Name nicht genannt werden darf, ist tot." sagte ich. Eigentlich glaubte nicht mal ich daran. Aber der Minister hatte Geheimhaltung befohlen.

"Ist er nicht." Harry Potter schien nun wirklich wütend zu werden. Du meine Güte. "Ich habe ihn gesehen. Er hat Cedric umgebracht."

"Cedric Diggorys Tod war ein tragischer Unfall!" zischte ich, und versuchte die Fassung wiederzugewinnen. "Mr. Potter, kommen sie doch bitte einmal zu mir." rief ich ihn zu mir.

Er kam langsam an mein Pult. Ich kritzelte eine Mitteilung an Professor McGonagall auf ein Papier. Dann gab ich es ihm und lächelte zuckersüß.

"Gehen sie zu Professor McGonagall, Mr. Potter." Er nahm das Papier und stürmte aus dem Klassenzimmer.

Dann kehrte wieder Ruhe ein.

"Alle zurück an ihre Bücher!" befahl ich mit honigsüßer Stimme.

Frieden.