A Trip to Hogwarts

Harry

Es war ein regnerischer Tag.

Gerade gut für Quidditch.

 Okay, vielleicht doch nicht...

Wir würden gegen die Austauschschüler spielen, und nach dem ich ihr Training heimlich beobachtet hatte, wusste ich, dass sie nicht zu unterschätzen waren. Sie hatten drei starke Jägerinnen, und Zwillinge, die mir echt Sorgen bereiteten.

Außerdem war da noch der vermutliche Todesser, der Torhüter war. Und der blonde Sucher. Er flog verdammt gut, was ich nicht bestreiten konnte.

"Ahhhhh!" Ein lauter Schrei zog mich zurück in die Gegenwart. Angelina kam stocksauer auf mich zu. "Was ist denn?" fragte ich verwundert. "Argh! Wo warst du? Umkleidekabine, SOFORT!"

"Oh-oh. Mist." Angelina scheuchte mich zu den Gryffindor-Umkleidekabinen. "Hey, wo warst du?" fragte Fred, und stieß mir einen Ellenbogen in meine Rippen. Autsch. "Nichts..." nuschelte ich, und gesellte mich zu den anderen.

"Heute ist ein wichtiger Tag. Wir spielen gegen die Austauschschüler. Wenn wir dieses Spiel verlieren, sind wir am A-" Angelina stockte. George grinste, und ergänzte "Arsch?"

Sie wurde leicht rot, und sah uns mahnend an. "Also. Wir werden gewinnen. Auf geht's!"

Mit diesen ermutigenden Worten verließen wir den Raum und traten hinaus auf das Quidditch-Feld. Ich warf einen kurzen Blick über das Stadion. Hufflepuff und die anderen Austauschschüler waren gemeinsam auf einem Turm, während Ravenclaw und Gryffindor sich einen teilten. Slytherin war ganz am Rande des Stadions - wahrscheinlich nur, weil sie zum Spiel kommen mussten.

Dennoch war mir mulmig zu mute. Irgendetwas war anders an den Austauschschülern. Klar, Hufflepuff hatte sich auf ihre Seite gezogen, und das war auch okay - sie standen schließlich immer auf der Verlierer Seite. Aber - 

"Möge das Spiel beginnen!" Ein greller Pfiff ertönte, und alle erhoben sich in die Luft. 

Sofort schnappte sich das gegnerisch Team den Quaffel. Von oben aus der Luft hörte ich Lee Jordan als Kommentator.

"Und ... Team Half-Blood ist in Führung!  Chase nimmt Spinnet erfolgreich den Quaffel ab, gibt an La Rue weiter, und TOOR!" Das Hogwarts Team stöhnte, während die Austauschschüler in den Rängen jubelten.

Ich knirschte mit den Zähnen. 

Die Punkte standen 0:30, das andere Team in Führung.

Es konnte doch nicht sein, dass wir gegen ein Team am verlieren waren!

"Ja! Ja! Ja! Bell hat sich den Quaffel geschnappt, wirft ihn Johnson zu, aber - Was machen denn die Stolls und Weasleys da?"

Ich sah von meinem Besen hinab in die Tiefe, und bekam einen Schock. Kennt ihr Federball? Genau das spielten die Stolls und Weasleys da. Mit Klatschern und Treibstöcken.

Noch während ich stirnrunzelnd nach unten sah, flitzte eine Silhouette an mir vorbei. Blitzschnell sah ich mich um, und entdeckte den Sucher des gegnerischen Teams. 

Jason Grace.

Schnell nahm ich die Verfolgung auf, und Lee Jordan fing an, aufgeregt zu kommentieren. "Aha! Grace scheint den Schnatz entdeckt zu haben - Potter jagt mit einer feurigen Geschwindigkeit hinterher, und Aaargh!"

Ich hatte ihn mit meinem Besenstiel gerammt.

Nicht absichtlich.

Wirklich.

Geschockt sahen die Zuschauer zu, wie der Typ fiel ... doch er schien langsamer zu fallen als ein normaler Mensch. Noch währenddessen hörte ich ein lautes "Accio!", und das blonde Mädchen tauchte samt Besen neben Grace auf.

Grace landete sicher auf seinem Besen.

Keine Ahnung, wie er das geschafft hatte.

"Was. War. Das." Madam Hooch hatte sich vor mich aufgebaut, ihre Augen funkelten wütend. "Kontrolle über meinen Besen verloren, Ma'am" murmelte ich.

La Rue warf mir aus der Ferne einen giftigen Blick zu. 

"Freistoß für Team Half-Blood!" verkündete sie. Unser Team seufzte. Ron würde den Quaffel niemals im Leben halten können.

Das Mädchen, La Rue, nahm den Quaffel. Die Zeit schien still zu stehen.

Dann deutete sie an, ihn in das linke Tor zu werfen. Ron flog dahin, und noch während er auf dem Weg war, warf La Rue den Quaffel in das rechte Tor.

Ich seufzte resigniert.

Wieso, Ron?

Das Spiel lief weiter, doch es passierte nicht viel, außer dass das gegnerische Team immer mehr Punkte holte. Angelina, Katie, und Alicia, die sonst immer unschlagbar waren, wurden von den Jägerinnen des anderen Teams fertig gemacht.

Dann kam unsere Glückssträhne.

"Quaffel wandert zu Bell, reicht ihn an Spinnet weiter, Bell nimmt wieder an, und - JA! JA! JA!" kommentierte Lee aufgeregt. " Weitere 10 Punkte für Gryffindor, somit ist es nun 80:80 im Gleichstand!"

Das Spiel schien ewig weiter zu gehen. Mal waren wir in Führung, mal die anderen, und es wurde bereits dunkel.

Gerade flogen die Gryffindor-Jägerinnen auf die Tore zu. "Spinnet hat den Quaffel, gibt an Johnson weiter, echt hübsches Mädchen übrigens - " Professor McGonagall erhob mahnend die Stimme. "Jordan - " Er grinste nur, und fuhr fort. 

"Johnson kommt immer näher an das Tor, und - " Der Torhüter fing des Quaffel gekonnt auf. "Argh!"

Die Menge schrie, johlte, und riefen irgendwelche Sprüche, doch ich bekam nicht mehr viel davon mit.

Ich hatte den Schnatz entdeckt.

Grace leider auch.

Wir jagten mit unendlicher Geschwindigkeit auf den kleinen, goldenen Schnatz zu. Ich beugte mich nach vorne, er und ich schienen fast gleichzeitig die Hand auszustrecken, doch - 

Als ich seinen Arm sah, verfiel ich in Panik.

Ein Tatoo.

Er nutzte genau dieses Zögern, um den Schnatz zu fassen. Ich dagegen flog wie versteinert auf meine Mitspieler zu.

"Potter! Was ist passiert?" fragte Angelina mich stirnrunzelnd. Das Jubeln der Austauschschüler und Lee Jordans Ansagen hallten in meinen Ohren wieder.

"Das sind Todesser! Allesamt! Sie wollen Hogwarts inflitieren, und haben auch das Zeichen der Todesser! Wie konnte - " "Hey, ruhig, kleiner. Das sind echt nette Leute! Also wirklich, ich hätte nicht gedacht, dass du so undiplomatische Dinge sagen würdest, nur weil wir verloren haben. Es war doch ein echt gutes Spiel!" unterbrach mich George.

Ich wollte zu einer Antwort ansetzen, doch diese wurde von einem Donnergrollen unterbrochen.

Der Himmel verdüsterte sich, und ein Blitz fiel direkt in die Mitte des Feldes.

Für einen Moment konnte man nichts durch den Rauch erkennen.

Dann kam sie raus.