Er schenkt mir noch ein breites lächeln und läuft dann zu seinem Geschenk. Nervös trete ich von einem Fuß auf den andern. Entweder es zerstört unsere Freundschaft komplett oder es bringt es auf ein neues Level..
Er öffnet sein Geschenk und holt eine Kette raus, welche ich für ihn gemacht habe. Die Kette ist silber und hat einen orangenen Stein in Form eines Herzens. Mein Atem wird schneller als er den Zettel rausholt. Lächelnd ließt er ihn durch, bis auf einmal sein lächeln verblasst und er mich mit einem Blick anguckt, den ich nicht so recht deuten kann. "I- Ich.. es tut mir leid..", stammel ich traurig vor mich hin und richte meinen Blick auf den Boden. Tränen fließen über meine kalten Wangen und ich fange an unkontrolliert zu schluchzen. Ist das jetzt das ende unserer Freundschaft? Ist er jetzt angeekelt oder sauer auf mich? So viele schlimme Gedanken schießen mir durch den Kopf, meine Beine werden plötzlich ganz leicht und ich sacke zusammen. Weinend stammel ich: "E-es tut mir leid.. Ich kann doch nichts dafür.. I-ich will dich nicht verlieren.. D-doch ich kann so einfach nicht weiter machen.. Es fühlte sich an, als würde ich dich all die Zeit belügen und hintergehen.. I-ich.. es tut mir leid..". Als ich kraftlos verstumme, merke ich, wie sich jemand neben mich setzt und mich in den Arm nimmt. Ich lege meinen Kopf in Palles Halsbeuge ab und lasse all die Trauer raus, die sich über die Zeit auf dem Raft in mir angestaut hat. Alles was mich belastet lasse ich einfach raus und weine lange, während Palle mich ruhig im Arm hält und mir sanft über den Rücken streicht. Er sagt kein Wort, da er weiß, dass ich das alles mal rauslassen muss. Jedoch fühle ich mich bei ihm geborgen und verstanden, obwohl wir nicht reden. Es tut gut ihn an meiner Seite zu haben!
Nachdem ich mich etwas beruhigt habe, nimmt Patrick stumm meine Hand und zieht mich übers Raft auf die Insel. "Wohin gehen wir..?", frage ich noch immer leicht angeschlagen. Doch er antwortet nicht und zieht mich einfach Stumm über die Insel. Schweigend laufen wir nebeneinander her, Hand in Hand durch den Nadelwald. Nach circa 2 1/2 Stunden bleibt Palle endlich stehen und deutet auf einen kleinen Weg. Verwirrt gehe ich langsam, Schritt für Schritt den schmalen weg entlang, ohne zu wissen wohin er mich bringt. Ich schiebe die Blätter zur Seite, die mir den Weg abschneiden und hinter dem ganzen Gestrüpp erscheint eine kleine Wiese, hoch oben auf einem Berg. Ich betrete vorsichtig die Wiese und der Ausblick raubt mir den Atem. Von hier oben kann man die ganze Insel überblicken, den Wald, die Felsen und sogar das Raft, welches im Wasser hin und her wippt. "Ich habe diesen Ort letztens gefunden, als du noch einen Tannenbaum gesucht hast.. Ich dachte, er gefällt dir vielleicht..", ertönt die Stimme des Älteren hinter mir und ich drehe mich entgeistert um. "SPINNST DU EIGENTLICH?! ES GEFÄLLT MIR NICHT, ICH LIEBE ES!", schreie ich schon fast begeistert vom Ausblick. Strahlend schaue ich ihm in seine haselnussbraunen Augen. "Danke..", wispere ich leise und ein kleines lächeln bildet sich auf meinen Lippen. Mein Gegenüber fängt auch an zu lächeln und lässt sich neben mir nieder. Wir reden noch lange und alle Probleme und der Brief sind wie vergessen. Langsam wird es draußen dunkel und mit dem Sonnenuntergang bricht die Nacht und die Kälte ein. Mein Atem erscheint weiß in dem Licht des Mondes und ich fange an leicht zu zittern. "Ist dir kalt?", fragt mich Palle besorgt und mustert meinen zitternden Körper. Ich nicke stumm und kauer mich zusammen, in der Hoffnung, dass mir etwas wärmer wird. Palle zieht seine Jacke aus, die er immer trägt, wenn wir auf Inseln unterwegs sind und legt sie mir um. Ich lächel und wisper im ein kleines 'Dankeschön' zu. Ich kuschel mich in die warme Jacke und der Geruch von Palle lässt meinen Puls steigen und meinen Bauch vor Glück kribbeln. Ich lehne mich vorsichtig an Palle an und seufze zufrieden. Nachdem die Sterne am Himmelszelt erschienen, merke ich die Müdigkeit in mir aufsteigen. Gähnend symbolisiere ich ihm, dass ich müde bin und gerne zurück gehen würde, da es ein längerer weg ist. Palle steht schmunzelnd auf und reicht mir eine Hand. Danken nehme ich diese an und werde von ihm hochgezogen. Ich will gerade mich aufmachen zu gehen, als Palle mich am Armgelenk festhält. Verwundert drehe ich mich um und schaue ihn in die Augen. Verlegen kratzt sich der Ältere am Kopf und erklärt daraufhin: "Ich finde es gemein nichts zu deinem Geschenk gesagt zu haben.. am meisten, weil dich meine Reaktion sogar zum weinen gebracht hat.." Bevor ich noch irgendwie antworten kann merke ich die weichen Lippen des braunhaarigen auf meinen. Überrascht halte ich inne, bis ich mich schnell wieder fange und den ihn näher zu mir ziehe und den Kuss erwidere. Lächelnd lösen wir uns voneinander und er streicht mir sanft durch mein Haar. "Ich liebe dich auch, Manuel", gesteht er und lächelt mich warm an, "Und nur weil du mich liebst brauchst du nicht zu weinen! Also Manuel Büttinger, willst du mein fester Freund sein?".
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Mit diesem offenen Ende beende ich jetzt das Weihnachtsspecial und begebe mich wieder zurück zur Mainstory. Bitte behalte im Hinterkopf, das dies nur eine nebenstory war, die nichts mit der eigentlichen Geschichte zutun hat! Trotzdem hoffe ich, sie hat dir gefallen und dann heißt es für mich auch schon wieder sich zu verabschieden! :D
Hab noch einen schönen Tag/ einen schöne Nacht und bis zum nächsten Kapitel, wo es weiter mit der Mainstory geht! ;)
~Kacbe♡
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Just the Ocean and You [Kürbistumor FF]
Fiksi Penggemar~ Klappentext ~ Es scheint ein ganz gewöhnlicher Tag zu sein. Jedoch müssen Patrick und Manuel schnell feststellen, dass nichts normal ist. Ein ungewöhnliches plätschern ist zu hören und- war das nicht gerade eine Möwe?! Als sie ihre Augen öffene...