Kapitel 12

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•Kade•

"Okay, was ist denn bitte wichtiger als deinen Job zu machen?" fragte ich genervt ins Telefon.

Rowan am anderen Ende der Leitung schnaufte.

"Du hast mir heute frei gegeben! Ich hab quasi Urlaub, also werde ich nicht vorbeikommen und beim Einkaufen helfen!" sagte er.

Wenn er mein Gesicht sehen könnte, wüsste er wie genervt ich gerade war.

Ja, ich hatte ihm frei gegeben, aber er sollte doch immer an meiner Seite sein, oder?

"Ich kann nicht alleine raus! Nach der Sache bei dem Benefizkonzert sind da überall Paparazzi die lauern!"

Nur der Zaun um meinen Vorgarten hielt sie davon ab mein Haus zu stürmen und mich mit Fragen zu bombardieren.

"Ich hab selbst zutun, ich kann höchstens danach vorbeischauen." meinte er, ich grummelte und sah aus dem Wohnzimmerfenster.

Vor dem kleinen Tor, das meinen Vorgarten abgrenzte, lauerten viele Paparazzi, mir machte das eigentlich wenig aus, aber mit Bodyguard an meiner Seite fühlte ich mich sicherer.

Dann könnte Rowan unhöflich zu den Leuten sein und sie abweisen, und ich folgte ihm bloß.

Jetzt saß ich hier fest.

"Wann kommst du denn dann?" fragte ich einsichtiger und seufzte, zog die Vorgänge zu und ließ mich auf die Couch fallen.

Kurz war es still, redete er da mit jemandem?
Ich versuchte zu hören was da getuschelt wurde, verstand aber nichts.

"Rowan?" harkte ich nach, als immer noch keine Antwort kam.

"Äh- Achso. Ja, Abends warscheinlich. Schick mir einfach deine Einkaufsliste und ich besorgt dir was du brauchst. Dann bringe ich es dir, ok?"

Ich knabberte auf meiner Lippe rum und starrte nachdenklich Lancelot an, der sich gerade fröhlich den Hintern leckte.

Ich wollte einige Sachen die etwas privater waren...ob das okay wäre?
"Naja, es ist persönliches Zeug..." murmelte ich in mein Handy.

Rowan seufzte, vermutlich fuhr er sich durch die Haare.
Seine weichen, schwarzen Haare...

"Ich bin auch ein Mann. Wie persönlich kann das schon sein?"

Geschlagen atmete ich aus.
"Nagut, ich schick dir die Liste...das Geld bekommst du dann wieder. Aber wehe du bist heute Abend nicht da!"

"Jaja." sagte er genervt, wie ein Teenager, dessen Mutter ich war und wollte, dass er sein Zimmet aufräumte.

"Bis dann Rowan..." murmelte ich noch.

"Jaja, bis dann."

Er legte auf und mein Blick glitt sehnsüchtig zum Handy.

Ja, verdammt, ich vermisste diesen Blödmann, der offensichtlich keinen Gedanken an mich verschwendete, wenn wir nicht zusammen waren.
Und ich wollte ihn hier bei mir haben.

Rowan und ich waren irgendwie auf einer Wellenlänge, wir lachten über die gleichen blöden Witze und redeten viel.
Und gleichzeitig kannte ich ihn kaum, wusste nicht wo er wohnte oder ob er Familie hatte...

"Menno..." flüsterte ich so vor mich hin und lehnte mich an die Couch zurück.

Wie lange kannte ich ihn nun schon? Drei Wochen und ein paar Tage?

War ich so im Liebeskummer versunken, dass ich mich an den Nächstbesten klammerte?

Rowan war keinesfalls einfach, und niemand, an den ich zu viel denken sollte, und trotzdem...
Er ging mir nicht aus dem Kopf, das nervte mich, noch mehr nervte mich, dass ich an ihn denken wollte und ihn damit offensichtlich auch nervte.

Ich hasste Gefühle...

Er war mein Bodyguard, ich durfte nicht an ihn denken, nicht in diesem Sinne...
Auch, wenn meine Duschen mittlerweile zu wahren Rowan-Kopfkinos mutiert waren.

Was faszinierte mich so an ihm?

Ich versuchte mich selbst zu überzeugen, dass das keine romantischen, sondern bloß sexuellen Gefühle waren, aber dann musste ich daran denken, wie ich mich fühlte, wenn er in meiner Nähe war und wurde weich.

Was wusste ich schon über ihn? Quasi nichts, wir waren Kollegen, vielmehr war ich sein Boss.

Vielleicht sollte ich mich mal wieder einfach nur...ablenken?

In meiner Frustration zückte ich mein Handy und wählte eine Nummer.
Eine Nummer die wusste, dass es um nicht mehr als Sex ging.

Es klingelte, dann ging eine Stimme ran, bei der ich das Grinsen förmlich riechen konnte.

"Kade...was eine Überraschung..." sagte er gelassen, allein bei seiner Stimme wurde ich wuschig und in meiner Hose regte sich die Vorfreude.

"Hey Caleb..." sagte ich und schmunzelte ebenfalls.
"Lust auf ein bisschen Ablenkung?"

Kurz war es still, dann antwortete er.
"Ich hab mich schon gefragt wann du anrufst."

•••

Bodyguard || BoyxBoy [Beendet]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt